Der Vorstand der Harting-Technologiegruppe (v.l.n.r.): Dr. Michael Pütz, Andreas Conrad, Margrit Harting, Dietmar Harting, Maresa Harting-Hertz, Philip Harting und Dr. Kurt D. Bettenhausen.

Der Vorstand der Harting-Technologiegruppe (v.l.n.r.): Dr. Michael Pütz, Andreas Conrad, Margrit Harting, Dietmar Harting, Maresa Harting-Hertz, Philip Harting und Dr. Kurt D. Bettenhausen. (Bild: Harting)

„Wir haben der globalen Corona-Pandemie getrotzt“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende des Familienunternehmens Philip Harting. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden.“ Weil die Corona-Pandemie jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung präge, erwartet der Vorstandsvorsitzende ein herausforderndes Geschäftsjahr 2020/21.

In Deutschland ging der Umsatz des Herstellers von Steckverbindern und verbindungstechnischen Produkten um 8 % auf 197 Millionen zurück. Dieser Rückgang drückte den Umsatz in der Region EMEA um insgesamt 3,9 % auf 475 Millionen Euro, der ansonsten – ohne Deutschland – stabil geblieben wäre. In der Region Asien stieg der Umsatz um 9 % auf 202 Millionen Euro, in der Region Americas lag der Zuwachs sogar bei 15 % und erreichte damit 82 Millionen Euro. Angaben zum Gewinn beziehungsweise Geschäftsergebnis des Unternehmens wurden nicht gemacht. Die Zahl der Mitarbeiter (einschließlich Auszubildende) stieg im Verlauf des Geschäftsjahres 2019/20 um 3,9 % auf 5.473 (205 Stellen). Allerdings gab es nur Einstellungen in den ausländischen Produktionsstätten und Tochtergesellschaften.

Zukunftsthemen: DC Industrie, Single Pair Ethernet und E-Mobility

Die Technologiegruppe betrachtet die Single Pair Ethernet (SPE), Gleichstromtechnik (DC-Industrie) und E-Mobility als Zukunftsthemen und treibt die technische Entwicklung voran. Daher arbeitet das Unternehmen im Forschungsprojekt ‚DC-Industrie‘ zur industriellen Stromversorgung mit, welches vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Die Harting-Gruppe entwickelt hierzu die Verbindungstechnik. Für die Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge entwickelt und produziert das Unternehmen Lade-Ausrüstungen, unter anderem für Volkswagen, Audi und Porsche. Auch für die dezentrale Energiespeicherung für mobile Anwendungen hält Harting Lösungen zur Verbindungstechnik bereit. Für das Single Pair Ethernet (SPE) hat der Hersteller Steckverbinder entwickelt und kooperiert dabei mit der Industrievereinigung ‚SPE Industrial Partner Network‘ für ein durchgängiges SPE-Verbindungssystem, für Datenverbindungen von der Cloud herunter bis auf die Feld- und Anwendungsebene und zurück.

Erneut hohes Investitionsvolumen

Die Technologiegruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 65 Millionen Euro investiert – nur eine Million weniger als im Rekord-Vorjahr. Ein Großteil floss in die Digitalisierung der Produktion der Tochtergesellschaft Harting Electric in Espelkamp. In Rumänien wurden die Kapazitäten in Agnita für Automotive und in Sibiu für den Bereich Connectivity & Networks erweitert. Das Werk in Elgin, USA, verfügt nun ebenfalls über erweiterte Produktionsmöglichkeiten.

Wirtschaftlicher Ausblick verhalten

Über die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 äußerte sich Philip Harting zurückhaltend. Die Aussichten seien angesichts der Corona-Pandemie eingetrübt. Die Geschäftslage hänge sehr stark von der weiteren weltweiten Entwicklung der Pandemie ab und wie schnell Impfungen für weite Teile der Bevölkerung durchgeführt werden können. „Die weltweite Nachfrage ist daher von Region zu Region unterschiedlich. Wir fahren weiter auf Sicht“, sagte Harting. Dennoch hält er ein moderates Umsatzplus im leicht einstelligen Bereich für möglich.

(dw)

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