Die Projektpartner der europäischen Forschungsinitiative PowerizeD arbeiten an neuen Schlüsseltechnologien, um Nachhaltigkeit und Resilienz der Energiekette zu verbessern. (Bild: Infineon)
Mehr als 100 Vertreter von 39 Unternehmen und 23 Forschungseinrichtungen trafen sich am 07. Februar 2023 zum Kick-off-Meeting der europäischen Forschungsinitiative PowerizeD auf dem Campeon, dem Sitz der Infineon Technologies. Das europäische Großprojekt hat ein Gesamtvolumen von 72 Millionen Euro.
PowerizeD soll die Nachhaltigkeit und Resilienz der europäischen Energiekette von der Erzeugung bis zur Anwendung verbessern und die technologische Souveränität Europas stärken. Die Forschungspartner aus 13 europäischen Ländern setzen dabei verstärkt auf die Digitalisierung von Power-Anwendungen. Infineon Technologies hat das Projekt initiiert, partizipiert aktiv mit mehreren Unternehmensbereichen und hat die Gesamtkoordination inne.
Fokus auf Energie und Mobilität
Der Fokus der Projektpartner zielt auf Anwendungen aus den Bereichen Energie und Mobilität. In 17 Demonstrationspfaden wird es unter anderem um die Verbesserung für Antriebe der Bahnindustrie, um Ladesysteme der Automobilindustrie, um Flüssigbatterien für die Energiewirtschaft sowie um Antriebe für die produzierende Industrie gehen. Bereichsübergreifend werden sich die Forschenden auch mit Themen wie Modellierung und Digitaler Zwilling, Federated Learning sowie Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit beschäftigen.
Die neu entwickelten Schlüsseltechnologien sollen konkret umgesetzt, demonstriert und in universell anwendbaren Ergebnissen bewertet werden. Zu den unmittelbaren Projektzielen gehören
- die Verringerung der Verlustleistung in der Energiewandlung um 25 Prozent,
- die Verlängerung der Lebensdauer von Geräten und Systemen um 30 Prozent,
- die Reduzierung der Chipgröße um mindestens 10 Prozent und
- die Verkürzung der Entwicklungszeit um 50 Prozent.
Künstliche Intelligenz optimiert Betrieb
Technologisch soll PowerizeD den Grad der mechanischen und elektrischen Integration der Steuer-, Treiber- und Schaltfunktionalität in einer Komponente erhöhen und eine gesamtheitliche Optimierung aller Leistungsschalterfunktionalitäten vorantreiben, unabhängig vom verwendeten Halbleitermaterial. Neue Schaltungstopologien und Steuerungsstrategien unter Anwendung von künstlicher Intelligenz sollen den Betrieb noch weiter verbessern.
Die Europäische Union fördert PowerizeD im Rahmen des gemeinsamen Programms für digitale Schlüsseltechnologien (Key Digital Technologies Joint Undertaking, KDT JU) mit rund 18 Millionen Euro, die die nationalen Regierungen der beteiligten Länder in gleicher Höhe ergänzen. Die Fördermittel aus Deutschland kommen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Eine Übersicht über alle Projektpartner und Förderorganisationen befindet sich auf der Projektwebsite. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird voraussichtlich im Dezember 2025 enden.
