Isystem und Vector Informatik haben CANoe.XCP, CANoe.AMD sowie CANape und Isystem winIDEA/testIDEA miteinander verwoben. Isystem und Vector reagieren mit Ihrer Zusammenarbeit auf Forderungen speziell aus der Automotive-Branche nach durchgängigen Entwicklungs- sowie automatisierten Testwerkzeugen. Beide Partner haben bis dato getrennte Abschnitte im Entwicklungs- und Testprozess besetzt: Isystem im Bereich der hardware-nahen Software-Entwicklung sowie vor allem für den Software-Test am Entwicklerarbeitsplatz, Vector im Bereich Software-Werkzeuge und -Komponenten für die Entwicklung elektronischer Systeme und deren Vernetzung, basierend auf CAN, LIN, Flexray, Ethernet und MOST sowie auf vielfältigen Kommunikationsprotokollen.
Für Entwicklung, Analyse und Test der Buskommunikation verteilter Systeme bietet Vector die Entwicklungsumgebung CANoe (CAN Open Environment) an. Über die beiden Optionen .AMD und .XCP ist CANoe erweiterbar, um auf steuergeräteinterne Werte zuzugreifen und Test- und Analyseaufgaben durchzuführen. Im Gegensatz zum reinen Blackbox-Test, bei dem nur die externen Steuergerätesignale stimuliert und gemessen werden, lassen sich über den ASAM4-Standard XCP auch interne Werte verstellen und auswerten. Der Hauptvorteil liegt in der Beobachtung interner Steuergerätegrößen, die über die herkömmliche Buskommunikation nicht messbar sind. Darüber hinaus lassen sich durch das Verändern dieser Parameter gezielt Fehlerzustände erzeugen und das daraus resultierende Verhalten eines Steuergeräts direkt testen.
„Wir können es erreichen, dass die Daten wirklich exakt wie CAN-Signale oder andere I/O-Signale dargestellt und benutzt werden können“, erklärt Mark Schwager, Produktmanager CANoe.AMD und CANoe.XCP bei Vector Informatik. „Der Anwender muss sich somit gar nicht mit XCP und dessen Funktion auskennen.“ Mark Schwager stellt aber eines ganz klar: „Diese Option ist kein Kalibrier-Tool, sondern ein Test- und Mess-Tool.“ Für das Flashen und Kalibrieren verweist er auf CANape.
Bisher konnte der Speicherzugriff über Bus-Interfaces (CAN/ Flexray/Ethernet) oder zusätzliche VX1000-Hardware von Vector realisiert werden. Der Zugriff musste jedoch in der Steuergeräte-Software implementiert sein. Die Bandbreite der Bus-basierten XCP-Kommunikation war durch regulär stattfindende Kommunikation stark begrenzt. Die VX-Produktfamilie bietet dagegen für ausgewählte Mikrocontroller besonders hohe Datenraten von bis zu 30 MByte/s sowie minimale Abtastzyklen von 15 µs und kann zudem direkt im Fahrzeug zum Einsatz kommen. Auch hierfür ist eine Vorbereitung im Steuergeräte-Code erforderlich.
Isystem und Vector haben es in einer gemeinsamen Entwicklung erreicht, Vector Software-Werkzeuge um die Zugangstechnologie der Isystem-Debugger über passende Debugging-Schnittstellen zu erweitern. Nutzbar ist diese Anbindung insbesondere während der Entwicklung, wenn noch Debugging-Schnittstellen nach außen geführt und zugänglich sind.
Isystem-Debugger unterstützen zurzeit mehr als 3000 Mikrocontrollervarianten, die sich jetzt sofort unter CANoe.AMD, CANoe.XCP oder CANape anbinden lassen. Für diesen Zugangsweg zum Steuergerät ist keine zusätzliche Software beziehungsweise kein XCP-Treiber notwendig. Es werden keine zusätzlichen Ressourcen beansprucht und das Echtzeitverhalten nicht beeinflusst.
Erol Simsek, Vorstandssprecher von Isystem, betont: „Wir haben hierfür die blaue Box kaum verändert; es handelt sich hier um einen ganz normalen Debugger. Das einzige, was wir leicht verändert haben, ist das Kommunikationsprotokoll, und in der Hardware ermöglicht eine Veränderung, dass man in Echtzeit gewisse Daten aufnehmen kann.“
Beide Firmen werden die gegenseitige Integration der Werkzeuge in den nächsten Monaten weiter ausbauen, wie zum Beispiel die Unterstützung der Vector Bus-Interface Hardware VN1630 (CAN/LIN) in winIDEA. Es wird dann für Entwickler und Tester auch möglich sein, Busdaten synchron zur Programmausführung in dem Isystem winIDEA Trace Dialog darzustellen und zu analysieren.
(av)