Leistungsstarke LED-Leuchtmittel benötigen für ein langes Leben ausreichende Kühlkörper, um die Wärme abzuführen.

Leistungsstarke LED-Leuchtmittel benötigen für ein langes Leben ausreichende Kühlkörper, um die Wärme abzuführen.Kandem Leuchten

Als Alternative zur Glühbirne gaben einst Energiesparlampen ihr Debüt. Allerdings dauerte ihr Siegeszug nur kurz, denn sie enthalten Quecksilber und gehören daher in den Sondermüll. Durch die umwelttechnischen Risiken, der Schalthäufigkeitsabhängigkeit und dem Lichtstromanlauf genügen sie nicht den Anforderungen. Gefordert sind energieeffiziente, effektive, umweltfreundliche und gleichzeitig robuste Lösungen. Seit 2006 zeichnet sich ein Trend ab, der sich in den letzten zwei Jahren gefestigt hat – Industrie- und Licht-Experten sind sich einig: Das Leuchtmittel der Zukunft heißt LED.

„Unsere Neuentwicklungen gehen zu 100 Prozent in die LED-Technologie. Denn speziell aus der Industrie kommen häufig Nachfragen. Unternehmer aus den verschiedensten Branchen erkennen zur Zeit, dass sich eine Umrüstung auf LED nach einer kurzen Amortisationszeit bezahlt macht“, erklärt Dietmar Kegler, der als Geschäftsführer bei der Kandem Leuchten GmbH, die zur Dr. Fischer Gruppe gehört, tätig ist.

Trends für Industrie und Alltag

LED-Produkte eignen sich nicht nur zur Beleuchtung sondern sie gelten auch als repräsentative Objekte. Sie haben den Ruf, innovativ, modern und umweltfreundlich zu sein. Experten erwarten künftig weitere Anwendungsbereiche und sehen es als eine Herausforderung an, stetig innovative Ideen zur LED-Nutzung zu entwickeln.

Ob in Full-HD-Fernsehern, in Smartphones oder in Autos – die LED-Technologie hat sich längst in den verschiedenen Märkten etabliert. Vorteile wie die längere Lebensdauer, größere Robustheit, bessere Energieeffizienz sowie geringer Verschleiß sind nicht von der Hand zu weisen. Viele Experten sehen daher in der Leuchtdiode den Energie-Trend der Zukunft. Insbesondere die Industrie nähert sich der LED-Technologie immer mehr an. „Aktuell sind LED-Produkte kostenintensiver als konventionelle Leuchtmittel. Doch viele Industriezweige führen gegenwärtig Berechnungen durch, nach wie viel Jahren sich eine Umrüstung auf LED amortisiert. Und diese ist bereits in den meisten Fällen nach zwei Jahren gegeben, so dass aktuell viele Unternehmen mit den Installationen beginnen“, so Dietmar Kegler.

Speziell die Industrie verlangt qualitativ hochwertige sowie robuste Produkte, oft auch kundenspezifische Varianten. Die schnelle Lieferung ist ebenso wichtig. Viele Hersteller sehen sich den steigenden Anforderungen nicht gewachsen, so dass die gewünschten Produkte nicht termingetreu zur Stelle sind. Alternative Billigimporte mit schlechter Qualität und fehlender Produktsicherheit sind ein Grund dafür, dass viele Unternehmen sich vor einer Umrüstung scheuen.

Binning sorgt für Qualitätseinstufung

Im Herstellungsprozess legt Kandem großen Wert auf das Binning, denn bei der Produktion von LEDs kann es im Herstellungsprozess zu kleinen Abweichungen in der Farbtemperatur und in den Helligkeitswerten kommen; das menschliche Auge kann diese Unterschiede erkennen.

Es ist notwendig eine Klassifizierung vorzunehmen und die Dioden in sogenannte Bins einzuteilen, also Gruppen mit unterschiedlichen Lichtfarben. „Je feiner das Binning im Herstellungsprozess ist, desto genauer ist letztendlich die Qualität der Beleuchtung verbunden mit der einheitlichen Qualität der Lichtfarbe“, weiß Dietmar Kegler. „Die hohe Qualität basiert auch auf unserer Kooperation mit Markenherstellern wie beispielsweise Philips, die uns Dioden und Systeme zur Verfügung stellen, die wir anschließend in unseren vollautomatisierten Prozessen verwenden.“

Energieeffizienz schafft geringe Kosten

Die Anwendungsgebiete in der Industrie sind vielfältig – LED-Leuchtmittel eignen sich etwa in Fertigungsstraßen, in Hallenleuchten oder auch in den Büros der Mitarbeiter. In diesen Umgebungen zeigen sich die Vorteile der LED. Denn diese kommen mit rund der Hälfte der Energie aus. „In Bezug auf die Energieeffizienz ist es so, dass das Verhältnis in Lumen, also dem Licht das aus der Leuchte kommt, im Vergleich zu der von dem Kühlmittel benötigten Leistung, somit der Wattanzahl, entspricht.

LED-Beleuchtung eignet sich für eine Vielzahl an Appliaktionen wie auch Außenanwendungen.

LED-Beleuchtung eignet sich für eine Vielzahl an Appliaktionen wie auch Außenanwendungen.Kandem Leuchten

In der Praxis zeigt sich, dass eine LED mit rund der Hälfte der Leistung im Vergleich zu einer konventionellen Leuchte auskommt“, erklärt Kegler. Zudem haben LEDs im Schnitt eine doppelt solange Lebensdauer (50.000 Stunden) als herkömmliche Lampen. Demzufolge sind auch die Gesamtkosten geringer, da der Wartungsaufwand geringer ausfällt. „Die Folge sind geringere Stromkosten am Ende des Jahres.“ Dafür sei laut Kegler aber nicht nur die LED selbst verantwortlich. Bedingt durch die geringere Wärmeabstrahlung der LED reduziere sich die Einstellungen der Klimaanlagen, was sich ebenfalls in den Kosten niedrig halte.

LEDs in der Fertigung

In Fertigungshallen kommt die Vibrationsfestigkeit der LED zum Tragen. LEDs sind durch ihre Konstruktion weniger empfindlich als konventionelle Lampen, da ihr Aufbau aus wenigen, diskreten Bauelementen besteht, die der Hersteller in einem qualifizierten Prozess verbindet. „In der Praxis sind Defekte nahezu nie zu verzeichnen. Daher sind LEDs prädestiniert für robuste Industrieumgebungen und anspruchsvolle Anwendungen“, so Kegler. Das kann sich enorm rechnen: Stattet der Unternehmer seine Fertigungsstraße mit robusten und langlebigen LEDs aus, kommt es in der Praxis zu weniger Stillstandszeiten in der Produktion. Denn sobald ein Band aufgrund einer defekten Lampe stillsteht verursacht das hohe Kosten durch Produktionsausfälle. Dieses Argument überzeugt; so stattet Kandem im Jahr 2012 die Fertigungsstraßen des Herstellers Henkel mit LED-Technik aus.

Doch nicht nur in der Fertigung von Industriezweigen kommen die LED-Produkte gerne zum Einsatz: Im Jahr 2013 wurden bei den Cash-and-Carry-Märkten des Handelsunternehmens Selgros die konventionellen Hallenreflektorleuchten gegen LED-bestückte Reflektorleuchten getauscht. Auch Elektrolux und Rose Netztechnik ließen für den täglichen Betrieb ihre Büros mit LED-Produkten ausstatten.

Weniger Wärme – mehr Lichtspiele

Der T-Mobile-Shop erstrahlt im LED-Licht.

Der T-Mobile-Shop erstrahlt im LED-Licht.Kandem Leuchten

Auch für Shop-Beleuchtungen lassen sich LEDs vorteilhaft einsetzen. Die Mitarbeiter und die Kunden profitieren von dem geringen Wärmeaufkommen sowie von weniger UV-Strahlung. Durch die RGB-LEDs (Rot, Grün und Blau – damit kann man jede Lichtfarbe durch die Mischung der drei Grundfarben erreichen) lassen sich attraktive, Aufmerksamkeit erregende und interessante Farbveränderungen per Knopfdruck darstellen. Ein aktuelles Projekt entstand im Frühjahr 2013 bei T-Mobile. In rund 800 Shops verbaute Kandem LED-Downlights, um Optimierungen, Modernität und Attraktion für das Unternehmen zu gestalten.

Der Reseller-Bereich profitiert bei einer LED-Umrüstung von einem weiteren Vorteil: Gegenüber herkömmlichen Leuchten sind bei LEDs auch geringere Lichtverluste zu verzeichnen. Denn bei herkömmlicher Beleuchtung gehen die Lichtstrahlen nicht gezielt nach unten, sondern in alle Richtungen. Mittels eines Reflektors ist es möglich, das Licht komplett nach unten zu reflektieren. „Mit Reflektionen hat man allerdings immer Lichtverluste. Eine LED, beispielsweise in Form eines Downlights, strahlt gerade nach unten. Es entstehen somit keine Lichtverluste und damit steigt der Leuchtenbetriebswirkungsgrad“, erklärt Herr Kegler.

Umweltfreundliches Entsorgen

LED-Strahler verbrauchen wenig Energie und liefern eine hohe Lichtqualität.

LED-Strahler verbrauchen wenig Energie und liefern eine hohe Lichtqualität.Kandem Leuchten

Beim Entsorgen zeigen sich positive Aspekte für die Umwelt, denn LEDs enthalten kein Quecksilber wie Energiesparlampen und nur geringe Anteile an Phosphor. Da zudem die Lebensdauer viel höher als bei konventionellen Lampen liegt, sind die Entsorgungsmaßnahmen gering. Durch den geringeren Energieverbrauch schonen LEDs die Ressourcen.

„Der Leuchtmittel-Trend geht eindeutig Richtung LED. Gerade im Bereich der Downlights, im Rasterleuchten- und Feuchtraumleuchtensegment sind verschiedene Industriezweige aktuell an Umrüstungen interessiert“, weiß Dietmar Kegler. Er erläutert, dass individuelle Modelle immer wieder im Fokus stehen. Beispielsweise stieg in 2013 die Harmonic Drive AG in Frankfurt am Main auf LED-Hallenleuchten um. Um bei den Fertigungsvorgängen die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Mitarbeiter zu erhöhen, entschieden sich die Verantwortlichen statt der allgemein üblichen 4000-K-LEDs für Leuchtprodukte mit 5000 K. Das Resultat ist deutlich weißeres Licht sowie eine effizientere Arbeitsweise der Angestellten. Der höhere Weißanteil basiert auf stärkerem Ausprägungsgrad der blauen Farbanteile, dem Morgenlicht, das wiederum die Wachheitshormone ausschüttet.

Martin Farjah

ist Fachredakteur in Braunschweig.

(rao)

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