Klar, die moderne Fertigung setzt auf Automatisierung. Daraus folgt, dass jede Fabrik immer mehr Feldkomponenten verwendet, die Leistung benötigen und verdrahtet werden müssen. Zur Energieversorgung im Feld – beispielsweise von dezentralen Kleinantrieben – werden die 24 VDC einer jeden Komponente bislang einzeln über Reihenklemmen verteilt. Nicht so beim neuen SAI-SVV-Leistungsverteiler. Durch ihn lassen sich bis zu vier Komponenten sicher über eine gemeinsame Leitung versorgen. Der SAI SVV verringert also deutlich den Verdrahtungsaufwand, wie etwa bei Motoren der Fördertechnik. Für die effiziente 24-V-Leistungsverteilung im IP-67-Standard sorgt Weidmüllers steckbarer M12-Leistungsverteiler mit bis zu 32 A Summenstrom.
Jeder SAI SVV besitzt 24-V-Steckplätze – mit 10 A für Leistung und 1 A für Elektronik pro Steckplatz. Die vier 10-A-Lastkreise sind mit jeweils einer Sicherung ausgestattet: fällt eine Sicherung aus, so erlischt die entsprechende LED. Von acht LEDs dienen vier der Leistungsanzeige. Die verbleibenden Leuchten erlöschen, sobald die 1-A-Summensicherung ausfällt. Als Sicherungen kommen die aus dem Kfz-Bereich bekannten Littelfuse-Mini-Serie zum Einsatz. Damit sieht Weidmüller den SAI SVV als eine derzeit einmalige Lösung für die Spannungsversorgung im Feld. Nicht zuletzt verkürze der SAI SVV Installationszeiten und erleichtere den Service. Das klein gebaute SAI-SVV-Modul bietet eine durchgängige steckbare Lösung und ist mit T-kodierten Buchsen für hohe Leistung ausgestattet.
M12-Steckverbinder bilden die Basis
Der T-kodierte M12-Steckverbinder von Weidmüller bildet das Gegenstück zu dem SAI-SVV-Leistungsverteiler. M12-Steckverbinder werden durch ihre Kompaktheit und Industrietauglichkeit weltweit und in den verschiedensten Branchen mit extremen Anforderungen genutzt. In den vergangenen Jahren entwickelte sich auch der Preis immer weiter abwärts. Heute bilden M12-Stecker die Basis in der Automatisierungstechnik für den Maschinen- wie auch Anlagenbau und werden für Anwender immer interessanter. Die kompakten S- und T-kodierten M12-Steckverbinder von Weidmüller sind für die Übertragung von bis zu 630 VAC beziehungsweise 60 VDC bei 12 A ausgelegt. An ihrem Schraubanschlusssystem lassen sich kompakte elektrische Antriebe und Servomotoren anschließen.
Auf einen Blick
M12-Steckverbinder bilden eine bewährte Basis in der Automatisierungstechnik. Im Fokus der Weiterentwicklung stehen Lösungen für die zunehmende Durchdringung von Kommunikationssystemen und der verstärkte Einsatz von elektrischen Antrieben und Servomotoren. Die T-kodierten M12-Steckverbinder mit vergoldeter Kontaktoberfläche waren der Ausgangspunkt bei der Entwicklung des leistungsstarken SAI-SVV-Leistungsverteiler: Er ermöglicht es, bis zu vier Geräte an einer gemeinsamen Versorgung anzuschließen mit jeweils 10 A für die Leistung und 1 A für Datenkommunikation.
Durch den zunehmender Einsatz von Kommunikationssystemen und elektrischen Antrieben – wie auch Servomotoren – liegt der Fokus bei der M12-Steckverbinder-Weiterentwicklung sowohl auf der Kommunikation als auch auf der Leistungsübertragung. Weidmüller agiert mit Produkten, Lösungen und Services im industriellen Umfeld von Energie, Signalen und Daten. Und genau jene Datenübertragung hat sich Weidmüller mit der Entwicklung des M12-Cat.6A-Steckverbinders (M12-X-Type) zur Aufgabe gemacht. Diese Variante überträgt Daten bis zu 10 GBit. Der M12-X-Type ist konform zur Profinet-Verkabelungsrichtlinie und im Feld konfektionierbar.
Generell werden als Kontaktoberfläche noch immer Edelmetalle und unedles Zinn verwendet. Das unedle Zinn ist zwar kostengünstig und kann bei Temperaturen bis etwa 120 °C eingesetzt werden, allerdings wirkt sich der erhöhte Abrieb negativ auf die Steckhäufigkeit von Verbindungen aus. Trotzdem wird Zinn in einigen Branchen stark verwendet (wie in der Automobilindustrie). Auch Silber wird gern bei der Herstellung von Steckern verwendet. Es bietet die beste elektrische Leitfähigkeit unter den gängigen Elementen, ist kontaktkompatibel zur Zinnoberfläche und wird auch bei hohen Temperaturen eingesetzt. Gold zeichnet sich durch seine reine Oberfläche und hohe Korrosionsbeständigkeit aus. Es sorgt für eine hohe Übertragungssicherheit. Eine gute Alternative zu Gold ist die Paladium-Nickel-Flash-Gold-Beschichtung.
Jeder Steckverbinder von Weidmüller hat gleich lange Kontakte mit jeweils vergoldeter Kontaktoberfläche. An den ebenfalls vergoldeten Schraubanschluss (Gewindebuchse) sind Leiterquerschnitte bis 1,5 mm2 anschließbar. Der Steckverbinder nimmt Leitungen mit einem Durchmesser von 8 bis 10 mm beziehungsweise PG 11 auf. Für jede Steckstelle beim Leistungsverteiler SAI SVV gibt es ab Werk einen eigenen Markierer zur Betriebsmittelkennzeichnung sowie einen an der Oberfläche der Montagehaube.
Das Gehäuse
Der kompakte und leicht konfektionierbare Leistungsverteiler soll Zeit, Kosten und Leitungen sparen: Alle SAI-SVV-Module besitzen vorkonfektionierte Gehäuse mit Steckstellen – auch in gewinkelter Ausführung. Anwender konfigurieren den SAI SVV schnell und platzsparend; sie sind für bis zu vier Adern mit je 4 mm2 konfigurierbar. Das SAI-Gehäuse ist aus dem ölbeständigen Kunststoff Pocan gefertigt (PBT = Polybutylenterephtalat mit Brennbarkeitsklasse UL 94 = V-0) und gewährleistet so den Einsatz im weiten Temperaturbereich von -40 bis +85 °C.
Die SAI-SVV-Module sind robust und kompakt gebaut; H × B × T = 41,5 mm (mit Haube) × 60 mm × 132 mm (mit Verschraubung). Montiert weist der Steckverbinder die Schutzart IP 67 auf. Mit kompakten und robusten Metallgehäusen ist er für raue Umgebungen ausgelegt. Allerdings sind beim SAI SVV die Steckverbinder und Buchsen nicht steckkompatibel zu anderen M12-Lösungen.
(jck)