So bleibt die Klemmenleiste flexibel in ihrer Funktion und lässt sich durch die verschiedenen Stecker leicht an geänderte Aufgaben anpassen.
In der Anfangszeit der Reihenklemmen unterschieden sich die einzelnen Modelle lediglich im Anschlussquerschnitt. Ihre Funktion war recht einfach: zwei Leiterenden dauerhaft und sicher miteinander zu verbinden. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Anschlusstechnik: Neben dem Schraubanschluss stand kein anderes weit verbreitetes Verfahren zur Verfügung.
Moderne Produktlinien erweisen sich als ungleich vielfältiger. Den zuverlässigen Anschluss von Leitern können Klemmen aktuell auf unterschiedliche Arten realisieren. In Ergänzung zur Schraub-, Feder- oder Schneidtechnik verbreitet sich vor allem die Push-in-Anschlusstechnik. Setzt der Anwender ein durchdachtes Reihenklemmensystem ein, kann er die einzelnen Anschlussverfahren sogar je nach Bedarf frei zusammenstellen. Die einfache elektrische Verbindung ist dabei längst nur eine Funktion von vielen. Elektrische Schaltungen wie Erdung, Dioden oder Widerstände sowie Funktionen wie Trennung oder Sicherung lassen sich problemlos umsetzen. Diese Vielfalt eröffnet neue Chancen, um auf verschiedene oder geänderte Anforderungen reagieren zu können.
Diese Anforderungen erfüllen die Push-in-Multifunktionsklemmen aus dem umfassenden Reihenklemmensystem Clipline complete von Phoenix Contact. Durch standardisierte Steckzonen lassen sich Stecker mit Sicherungs-, Trenn-, und Durchgangsfunktionen einsetzen, auch eine individuelle Bestückung mit elektronischen Bauelementen ist kein Problem (siehe Bild 1a und 1b).
EcK-Daten
Die neueste Entwicklung im Reihenklemmen-Programn Clipline complete, die Trennklemme ‚PT 4-PE/L/TG‘, verfügt über drei verschiedene Etagen.
Geschirmte Zweileiter-Analogsignale lassen sich mit ihr auf eine Klemme legen und je nach Bedarf mit einer Sicherung oder Trennung versehen.
Durch konturgleiche Varianten mit geringer Ausprägung – beispielsweise ohne PE-Fuß – finden Sensoren oder Aktoren mit drei oder vier Leitungen auf einem Klemmenpaar Platz.
Zwei Brückenschächte pro Ebene erlauben die einfache Verteilung der Potenziale über Steckbrücken.
Stecker bestimmt die Funktion der Grundklemme
Ein typischer Anwendungsfall, in dem unterschiedliche Funktionsreihenklemmen verwendet werden, stellt das Verdrahten von Analog-Signalen dar. Je nachdem, welche Art von Sensor oder Aktor an die Steuerung angekoppelt wird, entstehen andere Kombinationen aus PE, Durchgang, Sicherung und Trennklemme. Die exakte Anzahl der einzelnen Typen ist in der Projektierungsphase oft nicht festlegbar und kann sich kurzfristig noch einmal ändern. Das führt wiederum dazu, dass Zeichnungen und Stücklisten im Laufe des Projekts mehrfach angepasst werden müssen. Um vom CAD-Programm bis zur endgültigen Verdrahtung eine größtmögliche Flexibilität zu erzielen, bietet Phoenix Contact Reihenklemmen mit einem Funktionssteckplatz an. Durch den passenden Stecker wird so aus einer Grundklemme eine Trenn-, Durchgangs- oder Sicherungsreihenklemme. Auf diese Weise können Klemmenleisten ohne genaue Kenntnis der tatsächlichen späteren Applikation entworfen werden, da die Grundklemme nicht die Funktion bestimmt (Bild 2).
Selbst zum Zeitpunkt der Schaltschrankmontage muss die spätere Funktion nicht definitiv bekannt sein. Die Grundklemmen können also völlig unabhängig vom Funktionsstecker aufgerastet, beschriftet, gebrückt und sogar verdrahtet werden. Insbesondere bei Großprojekten lässt sich der Fertigungsprozess so vereinfachen. Zudem werden teure Anpassungsänderungen in der Anlage, die aus einer ungenauen Planung resultieren, vermieden. Der Monteur kann die endgültige Konfiguration dann einfach durch das werkzeuglose Aufbringen der Funktionsstecker vor Ort an die realen Gegebenheiten adaptieren.
Reihenklemme mit drei Etagen spart Platz im Schaltschrank
Bei den Grundklemmen ist mittlerweile ein vielseitiges Programm verfügbar. Neben Varianten mit mehr als zwei Anschlusspunkten sind auch Klemmen mit mehreren Etagen erhältlich. Um Platz zu sparen, können so beispielsweise zwei nebeneinander angeordnete Grundklemmen durch eine Doppelstockklemme mit zwei Funktionssteckplätzen ersetzt werden.
Als neueste Entwicklung in diesem Reihenklemmenbereich umfasst die Trennklemme ‚PT 4-PE/L/TG‘ drei verschiedene Etagen. In der unteren Reihe kann der Schirm auf die Masse gelegt werden. Darüber befinden sich eine Durchgangsetage und eine Reihe zur Aufnahme eines Funktionssteckers. Auf diese Weise lassen sich geschirmte Zweileiter-Analogsignale kompakt und übersichtlich auf eine Klemme legen und je nach Bedarf mit einer Sicherung oder Trennung versehen. Durch konturgleiche Varianten mit geringer Ausprägung – beispielsweise ohne PE-Fuß – finden Sensoren oder Aktoren mit drei oder vier Leitungen auf einem Klemmenpaar Platz. Mit dem umfangreichen Zubehörprogramm des Reihenklemmensystems Clipline complete kann der Monteur die Klemmen außerdem übersichtlich markieren. Zwei Brückenschächte pro Ebene erlauben ferner die einfache Verteilung der Potenziale über Steckbrücken (Bild 3).
Schneller Anschluss mit Push-in-Technik
In den Schaltschränken der meisten Anlagen ist die Reihenklemme zahlenmäßig am häufigsten vertreten. Sie sorgt für die sichere Übertragung von Strom und Spannung zwischen den angeschlossenen Leitern. Die hergestellte Verbindung muss über viele Jahre zuverlässig funktionieren. Neben der Verwendung hochwertiger Werkstoffe kommt daher der Anschlusstechnik der Klemme eine besondere Bedeutung zu. Das Reihenklemmensystem Clipline complete stellt dem Anwender hier verschiedene untereinander kompatible Anschlusstechniken zur Verfügung, die sich ein einheitliches Zubehörprogramm teilen. Spielen wirtschaftliche Erwägungen eine große Rolle, bieten sich Klemmen mit Push-in-Technik an. Die Anschlusstechnik arbeitet nach dem Druckfederprinzip. Der Leiter wird also direkt gesteckt, ohne dass die Klemmstelle zuvor geöffnet werden muss. Durch das besondere Design der Stahlfeder, die den Leiter gegen den Strombalken drückt, werden bis zu 50 % weniger Steckkräfte für die Montage benötigt, was die Verdrahtungszeit reduziert.
Dipl.-Ing. (FH) Birger Diekmann
(dw)