Der Mobilfunkantennenmarkt wird von einem halben Dutzend Hersteller dominiert, allen voran Ericsson, Huawei und die frisch fusionierten Nokia / Alcatel-Lucent. Alle Hersteller haben ein gemeinsames Problem: Mit dem Verkauf der Antennen an die Netzbetreiber (etwa Telekom, Vodafone oder Telefonica) endet die technische Kontrolle der Hersteller. Bei der Installation im Feld treten jedoch vermehrt Probleme bei den Schnittstellen auf, da die Netzbetreiber selten den empfohlenen Steckverbinder verwenden. Operator und Installateur sehen dafür nicht verantwortlich, da die zugrunde liegende Normen (in der Regel IEC 61076-2-106) nicht die Steckkompatibilität zwischen zwei Herstellern abdeckt.
Der schnellste und einfachste Weg, diese Lücke zu schließen, war eine eigene Norm der Hersteller, die in der AISG-Gruppe organisiert sind, aufzusetzen. Daraus wurde die AISG 4.0. Betroffen sind hierbei vor allem M16-Rundsteckverbinder, die Signale und Power an sogenannte Tilt-Systeme der Antennen liefern. Diese dienen zur präziseren Verarbeitung des Mobilfunkaufkommens. Standard sind hierbei die Produkte von Amphenol-Tuchel, die 2002 die C091D Serie weiter entwickelt hatten und bis heute Marktführer geblieben sind. Die Heilbronner sind als Mitglied der AISG-Gruppe auch federführend bei der Ausarbeitung der Norm, gemeinsam mit anderen international agierenden Steckverbinderherstellern.
Technisch gesehen sind die wichtigsten Punkte in der Norm neben IP67 (Wasserdichtigkeit), elektrische Schirmung und eine Korrosionsbeständigkeit >720 h Salznebeltest, alles was ein solcher Signalstecker im Außenbereich eben können muss. Scharf geschalten werden soll die AISG 4.0 im Herbst 2015. Vorangehen müssen noch die umfangreichen Tests bei unabhängigen Prüfinstituten. Danach werden die zertifizierten Unternehmen ihre Produkte mit dem AISG-Logo kennzeichnen.
(lei)