Hochpräzise Messungen, neue Anwendungen in der Industrie: Der Quantensensor von Q.ANT und SICK wird 2021 erstmals mit Kunden getestet werden.

Der Quantensensor von Q.ant und Sick soll 2021 erstmals mit Kunden getestet werden. (Bild: Trumpf)

Diese Sensoren ermöglichen mithilfe von Laserlicht die hochpräzise und „ultraschnelle Messung der Bewegung und Größenverteilung von Partikeln“, erklärte Michael Förtsch, CEO von Q.ant in Ditzingen. Mit den bisherigen Verfahren war das nicht möglich. Die Quantensensoren sollen zunächst zur Analyse von Inhaltsstoffen der Luft zum Einsatz kommen. Ein Funktionstest des weltweit ersten, für die Serienfertigung nutzbaren quantenoptischen Sensors war bereits erfolgreich. Der erste Einsatz der Quantensensoren ist für 2021 geplant.

Gemäß dem Kooperationsvertrag übernimmt Q.ant als Spezialist für Quantentechnologie die Fertigung der Sensor-Messtechnik. Sick ist für die Anwendungsentwicklung und den Vertrieb der Sensoren zuständig.

Mit dieser Kooperation wird die Quantentechnologie „erstmals in ein serienfähiges Produkt“ überführt, sagte Peter Leibinger, Chief Technology Officer bei Trumpf. Niels Syassen, Senior Vice President R&D bei Sick in Waldkirch und dort für das Projekt verantwortlich führte weiter aus: „Quantentechnologie ist die nächste Stufe für die Sensorik, denn sie verschiebt bisher fest verankerte technische Grenzen. Wo bislang keine guten Signale mehr messbar waren, lassen sich im Signalrauschen mittels Quanteneffekten sogar Details wahrnehmbar machen. Damit lassen sich Partikel messen, die rund zweihundert Mal kleiner sind als ein menschliches Haar.“

Steigendes Marktvolumen durch Industrialisierung

Quantensensoren könnten künftig in verschiedenen Branchen zum Alltag gehören: Beispielsweise könnten sich im Tiefbau vor Baubeginn unterirdische Strukturen abbilden lassen; in der Pharmaindustrie könnte sich die optimale Zusammensetzung von Tablettenpulver einfacher bestimmen lassen; in der Elektronik könnten Schaltkreise durch Oberflächen hindurch inspiziert und in der Industrie hochpräzise Messungen vorgenommen werden.

Mit der Industrialisierung dürfte der Markt für Quantensensorik beständig wachsen. Experten der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften Acatech schätzen das Marktvolumen von industriellen Quantensensoren weltweit auf rund 1,1 Milliarden Euro bis zum Jahr 2023.

(dw)

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