Die flexibel kombinierbaren Steckverbinder  bieten für jede Applikation die passenden Anschlusstechnik.

Die flexibel kombinierbaren Steckverbinder bieten für jede Applikation die passenden Anschlusstechnik.Phoenix Contact

Moderne Maschinen und Anlagen bestehen aus vielen unterschiedlichen Funktionsbaugruppen, die häufig modular aufgebaut und teilweise dezentral angeordnet sind. Damit erhöht sich die Flexibilität und auch eine parallele Fertigung ist möglich. Der Steckverbinder erfüllt hier zwei wichtige Funktionen: Das schnelle und sichere Verbinden und die Möglichkeit der elektrischen Prüfung direkt in der Anlage. Beides spart Zeit und Kosten.

Durch Steckverbinder kann die elektrische Verbindung auch bei großen und komplexen Anlagen nach erfolgreichem Probelauf beim Hersteller einfach getrennt, transportiert und dann beim Kunden problemlos wieder in Betrieb genommen werden. Auch hier spielen die Faktoren Zeit und Sicherheit eine immer wichtigere Rolle.

Aus Sicht der Betreiber haben Steckverbinder zudem eine wichtige Funktion für die Verfügbarkeit. Ausgefallene Elemente, die über Steckverbinder verbunden sind, lassen sich schneller prüfen und auswechseln. Das gleiche gilt für defekte Kabel und andere Anlagenteile. Schnelle Reparaturen und damit kürzere Stillstandszeiten erhöhen den Nutzungsgrad und die Wirtschaftlichkeit der Maschine oder Anlage. Auch Anlagenteile, die häufig umgerüstet werden, lassen sich mit Steckverbindern schneller wechseln oder umbauen. So steigern Steckverbinder die Effizienz einer Anlage.

Richtiger Kontakteinsatz: Mit drei Gehäuseserien aus Kunststoff und Metall warten die Steckverbinder auf.

Richtiger Kontakteinsatz: Mit drei Gehäuseserien aus Kunststoff und Metall warten die Steckverbinder auf.Phoenix Contact

Variantenvielfalt und Logistik beachten

Vor diesem Hintergrund sind Rechtecksteckverbinder mit Baukastenprinzip für den Anwender praktisch. Sie stehen in vier Varianten zur Verfügung: als Tüllengehäuse für die Kabelseite, als Anbaugehäuse für die Wanddurchführung am Schaltschrank oder am Klemmenkasten sowie als Sockelgehäuse zur Montage am Maschinengestell. Kupplungsgehäuse kommen zur Verlängerung von Kabeln bei Anlagenerweiterungen zum Einsatz. In Verbindung mit den passenden Kontakteinsätzen für Daten, Signale oder Energie entsteht somit für nahezu jede Applikation ein passender Steckverbinder.

Die hohe Variantenvielfalt bringt allerdings auch Nachteile für den Anwender: Beschaffung und Lagerhaltung sind aufwendiger. Diese Aufwände zu verringern, ohne dabei die vom Anwender geforderte hohe Flexibilität zu verlieren – das war die Idee bei der Entwicklung des Steckverbinder-Programms Heavycon Complete.

Die schweren Steckverbinder genügen der Schutzart IP69K und sind damit dicht, langlebig und robust – und sie passen auf alle Standard-Wandausschnitte.

Die schweren Steckverbinder genügen der Schutzart IP69K und sind damit dicht, langlebig und robust – und sie passen auf alle Standard-Wandausschnitte.Phoenix Contact

Für seine Steckverbinder hat der Anwender bei den Tüllengehäusen nun die Wahl zwischen robuster, korrosionsfester Aluminiumlegierung oder widerstandsfähigem Kunststoff mit flexibler Kabeltülle. Die Verschraubungen, die einen Klemmbereich von M20 bis M40 abdecken, lassen sich von Hand als seitlicher oder als gerader Kabelabgang aufsetzen. Auch vor Ort kann der Anwender die Abgangsrichtung noch mühelos ändern – wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass ein gerader Kabelabgang doch eine bessere Kabelführung ermöglicht. Das erneute Bestellen und das Warten auf die Lieferung des passenden Gehäuses mit geradem Abgang sowie die Neu-Verdrahtung gehören damit der Vergangenheit an.

Variabel statt Variantenvielfalt

Auch bei Anbau- oder Sockelgehäusen lassen sich Varianten reduzieren. So sind alle Sockelgehäuse aus dem Heavycon-Complete-Programm mit zwei Kabeleingängen versehen. Der nicht benötigte Eingang wird über den mitgelieferten Blindstopfen verschlossen. Auch Abdeckkappen lassen sich einfach ergänzen oder wechseln.

Bei den Kunststoffgehäusen sorgen Metall-Inlays für die Verbindung der PE-Kontakte. Damit ist auch bei einer Kombination aus Kunststoff- und Metallgehäusen eine sichere, normenkonforme Schutzleiterverbindung gegeben. Der Schutzleiter kontaktiert auch bei Schrägstecken zuerst.

Die verbesserten Gehäusedichtungen und Konturen ermöglichen bei den Metallgehäusen eine Schutzart von IP67. Die Schutzart IP69K erfüllen die Gehäuse aus dem Programm Heavycon Advance: Der Vorteil dieser Gehäuse liegt im direkten Anbau vor Ort – also am Schaltschrank oder am Klemmenkasten. Weil dabei kein Anbaugehäuse nötig ist, verringern sich die Kosten. Gleichzeitig sinkt die die Aufbauhöhe. Damit lassen sich auch bei beengten Platzverhältnissen Steckverbinder bequem integrieren. Die Schraubverriegelung bietet zusätzlichen Schutz gegen versehentliches oder unautorisiertes Öffnen. Die Gehäuse können nicht nur bei marktüblichen Wandausschnitten verwendet werden, die Heavycon-Evo- und Heavycon-Standard-Gehäuse sind auch zu den marktüblichen Gehäusen anderer Hersteller kompatibel.

Leitfähige Oberfläche: Die neuen Metallgehäuse bieten einen zuverlässigen Schutz im elektromagnetischen Umfeld.

Leitfähige Oberfläche: Die neuen Metallgehäuse bieten einen zuverlässigen Schutz im elektromagnetischen Umfeld.Phoenix Contact

Standard-Stecker in EMV-Anwendung

Für den Anschluss geschirmter Leitungen und den sicheren Schutz empfindlicher Signale gegenüber elektromagnetischen Störungen, waren bei der Nutzung der industrietypischen schweren Steckverbinder bislang besondere EMV-Varianten notwendig. Anwender, die sowohl geschirmte als auch ungeschirmte Applikationen verkabeln wollten, mussten somit zwei Steckverbindervarianten bevorraten und verarbeiten.

Die Metallgehäuse der Gehäuseserien Heavycon Standard und Heavycon Advance machen spezielle EMV-Stecker überflüssig. Sie besitzen eine leitfähige Dichtung und Oberfläche. Durch den einfachen Wechsel von einer ungeschirmten auf eine geschirmte Kabelverschraubung wird so aus einem Steckverbinder für Standardaufgaben ein preisgünstiger Steckverbinder für EMV-Anwendungen. Das verringert die Anzahl der Komponenten und spart zusätzlich Kosten im Logistikprozess.

Technik im Detail

Schwere Steckverbinder – ein Überblick

Die Anwendungsbereiche für schwere Industriesteckverbinder sind vielfältig, hier das passende Produkt auszuwählen ist nicht einfach. Das Produktprogramm Heavycon Complete von Phoenix Contact bietet eine große Auswahl an Steckverbindern sowie eine hohe Kompatibilität mit Wanddurchlässen und marktüblichen Gehäusen. Mit drei Gehäuseserien aus Kunststoff und Metall und passenden Kontakteinsätzen sind die schweren Steckverbinder für jede Anforderung gerüstet:

•          Heavycon Standard

Die Serie mit ihren robusten Metallgehäusen, verschiedenen Kabelabgangsrichtungen und Verriegelungen ist gedacht für den Serienbau. Mit ihren Längs- oder Querbügelverriegelungen sind die Gehäuse montage- und steckkompatibel zum Industriestandard.

•          Heavycon Evo

Die Evo-Baureihe mit ihrer hohen Flexibilität verringert die Variantenzahl und damit die Beschaffungs- und Lagerhaltungskosten für den individuellen und variablen Anlagenbau. Die Gehäuse lassen sich vor Ort an Kabeldurchmesser und -abgangsrichtung anpassen.

•          Heavycon Advance

Die Advance-Serie spart Kosten und Platz durch den Verzicht auf Anbaugehäuse. Mit einer Schraubverriegelung werden die robusten Gehäuse gegen unbefugtes Öffnen der Steckverbindung gesichert.

Modulare oder festpolige Kontakteinsätze in den Gehäusen übertragen Energie, Signale oder Daten dauerhaft und sicher. Anschlusstechniken wie Push-in oder Quickon ermöglichen den schnellen Leitungsanschluss.

Hartmut Schwettmann

ist Leiter Marketing Industrial Field Connectivity bei der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg.

(mf)

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Unternehmen

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Flachsmarktstraße 8
32825 Blomberg
Germany