Neue Rekordmarken konnte die Control, die internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, die vom 8. bis 11. Mai 2012 in der Landesmesse Stuttgart stattfand, vermelden. Nicht nur bei der Anzahl an Ausstellern, bei der Auslandsbeteiligung und bei der Brutto-Ausstellungsfläche setzte sich der positive Trend fort: 836 Aussteller, Hersteller und Anbieter aus 31 Ländern, belegten circa 55.000 m2 Ausstellungsfläche in den vier Messehallen. Zudem verzeichneten die Veranstalter 24.843 Fachbesucher aus 88 Nationen. Der von Paul Schall anlässlich der Eröffnungs-Pressekonferenz lancierte Leitspruch „Wenn Qualität und Produktivität nicht immer weiter verbessert werden, ist das ein Freibrief für alle Wettbewerber“ trifft auch für die Control zu. Denn es war im Jahr nach dem Jubiläum der Messe kaum zu erwarten, dass es in allen Bereichen nochmal einen Zuwachs geben würde. Das bestätigt nicht nur das bewährte Konzept der Messe, sondern auch die Nomenklatur.
„Die Control hat unsere Erwartungen wieder einmal erfüllt. Es konnten auf der Messe außergewöhnlich viele Abschlüsse getätigt werden,“ so Detlef Ferger, Vertriebsleiter Werth Messtechnik: „Es wurden überraschenderweise sehr viele spontane Verkäufe direkt auf der Messe getätigt. Es gibt praktisch keine Maschine mehr an unserem Stand, die nicht bereits verkauft wäre,“ bestätigt Martin Hochmuth, Prokurist, Leitung Technik und Produkte bei Hahn + Kolb Werkzeuge. „Wir hatten gleich am ersten Tag rund 20 % mehr Besucher am Stand und sind sehr zufrieden,“ meint Udo Bonus, Marketing Manager von Mitutoyo Deutschland.
Eine positive Messe-Bilanz konnten auch die Aussteller der erweiterten Sonderschau ‚Berührungslose Messtechnik‘ der Fraunhofer-Allianz Vision ziehen. An allen Tagen lag die Anzahl der Kundenkontakte deutlich über den Vergleichswerten der Vorjahre. Aber nicht nur die etablierten, sondern auch diverse neue Aussteller zeigten sich zufrieden und berichteten, die richtigen Zielgruppen vorgefunden und erfolgversprechende Geschäftskontakte geknüpft zu haben. Die nächste Control findet vom 14. bis 17. Mai 2013 natürlich wieder in der Landesmesse Stuttgart statt – dann bereits zum 27. Mal.
Viel Neues zu sehen
Nicht zuletzt stand auch diese Messe wieder im Zeichen zahlreicher Produktpremieren sowie Detail- und Systemlösungen zur industriellen Qualitätssicherung. Der Messtechnik-Spezialist Zeiss hat seinen Innovationszyklus auf die Stuttgarter Fachmesse ausgerichtet. Das Unternehmen aus Oberkochen präsentierte in diesem Jahr das Modell O-Inspect 322, das die taktile und optische Messtechnik zusammenführt. Diese Kombination gibt es jetzt in zwei Maschinengrößen. Beide Maschinen haben die gleiche Sensorik und Funktionen, unterscheiden sich aber in den Messbereichen. In vielen Branchen sind die zu prüfenden Bauteile nicht größer als eine Handfläche. Für die Messung solcher Bauteile ist das neue Modell konzipiert. Das Messvolumen ist mit 300 mal 200 mal 200 mm etwas kleiner, dafür ist das Gerät aber preisgünstiger. Die optische und taktile Sensorik ist fest eingebaut, die 3D-CAD-Software Calypso führt die Messdaten zusammen. Wo andere Maschinen nur mit Einzelpunkt-Antastungen und damit mit relativ hohen Kräften antasten können, bietet das Modell auch Scans, bei denen der Vast-XXT-Tastkopf mit Kräften im Millinewton-Bereich ein feinfühliges Antasten ermöglicht. Für den Anwender bedeutet dies, dass so auch echte 3D-Messungen eine Aussage zu Form und Lage ermöglichen. Das ist wichtig, weil die meisten Präzisions- oder Kunststoff-Werkstücke dreidimensional geformt wird.
Die Koordinatenmessgeräte Mach-V von Mitutoyo kennzeichnet sich durch eine hohe Präzision unter schwierigen Umgebungsbedingungen. Das Hochgeschwindigkeitsgerät Mach-3A-653 arbeitet innerhalb eines Temperaturbereichs von 5 bis 40 °C. Bedingt durch die Kombination aus hoher Verfahrgeschwindigkeit und Beschleunigung lassen sich Messzeiten um bis zu 70 % reduzieren und eine möglichst kurze Reaktionszeit bei eventuell notwendigen Korrekturen sicherstellen.
Die handgeführten 3D-Messgeräte Handyprobe, Metrascan, Handscan 3D und Maxshot 3D von Creaform aus Leinfelden-Echterdingen ermöglichen Inspektionen direkt im Werkstattbereich. Das 3D-Abtastsystem Handyprobe und der 3D-Laserscanner Metrascan sind für die dreidimensionale Kontrolle von Bauteilen gedacht. Mit dem Trackingmodul Vxtrack ist es möglich, die simultane, kontinuierliche und präzise Messung von Positionen und die Orientierung im Raum zu kontrollieren und den Montageprozess zu steuern. Mit dem handgeführten 3D-Scanner Handyscan 3D lassen sich kleine und große Teile digitalisieren. Die Scanner lassen sich unter anderem für CAD-Vergleiche, 3D-Inspektion und die Finite-Elemente-Methode einsetzen.
Mit dem Tomoscope HV 800 stellt Werth Messtechnik aus Gießen ein Multisensor-Koordinaten-Messgerät mit Röntgentomografie vor. Aufgrund der Röhrenspannung von 450 kV lassen sich auch Mess- und Inspektionsaufgaben an massiven Werkstücken lösen. Zur Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten ist eine zweite Röntgenquelle im automatischen Wechsel einsetzbar, um zum Beispiel zusätzlich kleinere Bauteile zu messen. Wie die gesamte Baureihe lassen sich auch bei diesem Koordinaten-Messgerät weitere Sensoren zum kombinierten Messen mit der Röntgentomografie integrieren.
(hw)