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Für den effizienten und langjährigen Betrieb der Leuchte spielen die LED-Treiber eine entscheidende Rolle. (Bild: Endrich)

Eckdaten

Laut einer Fehleranalyse von LED-Beleuchtungskörpern sind 90 Prozent aller Ausfälle auf Fehler der LED-Treiber zurückzuführen und lediglich 5 % der Ausfälle basieren auf LED-Chip-Fehler. Weitere 5 % sind aufgrund von Fehlern bei anderen eingesetzten Bauteilen. In diesem Artikel sind einige Maßnahmen zusammengestellt und mögliche Probleme von Treibern aufgezeigt, um den Entwicklern zu helfen, die finanziell und technisch optimale Lösung zu finden.

LEDs benötigen eine Stromversorgung, die Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt, den Stromfluss während des Betriebs reguliert und die LEDs vor Spannungsschwankungen schützt. LED-Treiber werden entweder als Konstantspannungsquelle oder Konstantstromquelle betrieben. Um weitere diskrete Bauelemente zu vermeiden und damit die Anwendung zu vereinfachen, werden zusätzlich benötigte Funktionen direkt in das LED-Schaltnetzteil integriert.

Treiber mit Dimmfunktion können die Lichtleistung über den gesamten Bereich von maximal 100 bis minimal 5 bis 10 % ändern. Die Dimmung kann durch Pulsweitenmodulation (PWM) oder durch die Reduzierung des Durchlassstroms (CCR, Constant Current Reduction) erfolgen. Entweder erfolgt die Ansteuerung analog mit einer Steuerspannung von 0 bis 10 V oder digital mit Dali. Bei der PWM-Methode wird eine Frequenz von einigen 100 Hz bis zu mehreren kHz eingesetzt, sodass Flickering effektiv vermieden werden kann. Die empfindliche Elektronik der Treiber ist Umwelteinflüssen meist direkt ausgesetzt. Daher ist es wichtig alle Faktoren zu kennen, die die Zuverlässigkeit beeinflussen können. Kritische Anforderungen an LED-Treiber beziehen sich teilweise auf die Leistung und teilweise auf die Zuverlässigkeit.

Leistungsbezogene Anforderungen

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    Energieeinsparungen bei Treibern mit hohem Wirkungsgrad können während des kompletten Lebenszyklus des Treibers von erheblicher Bedeutung sein. Endrich

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    Normalerweise ist der Leistungsfaktor des Treibers bei verschiedenen Laststufen unterschiedlich. Endrich

    Hoher Wirkungsgrad – entscheidend für die Energieeinsparung

  • Dimmfunktion – erhebliche Verbesserung der Energiesparfunktion
  • Sonstige elektrische Eigenschaften (PFC, THD, Ripple)

Zuverlässigkeitsbezogene Anforderungen

  • Hohe Zuverlässigkeit – entscheidend für die Minimierung der Wartungskosten
  • Lange Lebensdauer – kompatibel mit der erwarteten Lebensdauer der LEDs

Leistungsmessung

Für den effizienten und langjährigen Betrieb der Leuchte spielen die LED-Treiber eine entscheidende Rolle. Die Vielfalt der verfügbaren Treiber erschwert die Auswahl der richtigen Lösung, insbesondere weil die Hersteller unterschiedliche Qualitätstiefen bei den zur Verfügung gestellten technischen Informationen haben. Treiber, die auf den ersten Blick perfekt scheinen, können unter bestimmten Bedingungen völlig unterschiedliche Leistungen erbringen. Ohne genaue Kenntnis des Verhaltens unter bestimmten Umständen ist es schwierig, Produkte miteinander zu vergleichen. Um dem Hersteller die richtigen Fragen stellen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie die Treiber spezifiziert sein müssen, um die bestmögliche Performance zu erzielen.

Effizienz und Energieeinsparung

Der hauptsächliche Vorteil bei der Verwendung von LED-Treibern mit hohem Wirkungsgrad ist die Energieeinsparung und ein Hauptgrund für den Umstieg auf Beleuchtungstechnik auf LED-Basis ist die Effizienz. Energieeinsparungen bei Treibern mit hohem Wirkungsgrad können während des kompletten Lebenszyklus des Treibers von erheblicher Bedeutung sein. Die Verlustleistung eines Treibers mit einem Wirkungsgrad von 90 % ist knapp halb so hoch wie die eines mit 80 %. So kann die Energieeinsparung bei einer Lebensdauer von 50.000 Stunden erheblich zunehmen. Darüber hinaus führt ein geringerer Wärmeverlust des Treibers mit höherem Wirkungsgrad zu einer niedrigeren Temperatur, was die Lebensdauer des Produkts erheblich steigert. Die höhere Wärme im Treiber mit niedrigerem Wirkungsgrad erhöht die Bauteiltemperaturen signifikant. Nach der Arrhenius-Regel verringert sich die Lebensdauer der Elektrolytkondensatoren im Treiber um etwa 50 % mit jedem Temperaturanstieg von 10 K.

Daher können Treiber mit höherem Wirkungsgrad sehr leicht eine zwei bis vier mal längere Lebensdauer haben. Die Zuverlässigkeit ist abhängig von der Temperatur. Die Absenkung der Temperatur erhöht die Zuverlässigkeit aller Komponenten im Treiber. Wenn gedimmt wird, um den Stromverbrauch in inaktiven Zeiten zu reduzieren, sinkt normalerweise auch der Wirkungsgrad. Dieser Abfall ist für Modelle verschiedener Hersteller unterschiedlich, die für die gleiche Nennleistung ausgelegt sind. Es ist sehr wichtig zu überprüfen, ob die gewählte Treiberlösung den erforderlichen Wirkungsgradprozentsatz bei den definierten Lastprozentsätzen aufweist.

Dimmen

Wie bereits erwähnt ist in den meisten Fällen ein Dimmen erforderlich, um die Beleuchtungskosten zu senken, weil in bestimmten Zeiten, in denen nicht die volle Helligkeit benötigt wird, Energie gespart wird. Dies kann zu Effizienzproblemen führen, wenn die Auswahl des Treibers nicht optimal ist. Sowohl PWM- als auch lineare Dimm-Methoden können, insbesondere bei sehr niedrigen Dimm-Werten, Probleme mit Flimmern haben. Dies sollte bei der Auswahl des Treibers überprüft werden.

Ripple-Strom

Die AC/DC-Wandlung des LED-Netzteils hat immer einige Störungen am Ausgang, die sogenannte Welligkeit oder Ripple. Es handelt sich dabei um eine Wechselstromkomponente, die zur DC-Ausgangsspannung überlagert ist. Dadurch wird Wechselstrom durch die LEDs geleitet, was optisch zum Flackern der LED führt. Während des Dimmens auf einen sehr niedrigen Pegel kann dieser Effekt stärker werden. Eine Welligkeitsfrequenz von 100 Hz oder weniger ist sichtbar, daher ist es das Ziel, Welligkeit und Flimmern so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn der Ripple-Strom den absolut maximal zulässigen Vorwärtsstrom überschreitet, kann dies ebenfalls zu Problemen mit der Lebensdauer der LED-Chips führen.

Standby-Stromverbrauch und Einschaltzeit

Nach den derzeitigen EU-Richtlinien sollten Beleuchtungskörper im Standby-Modus weniger als 1 W verbrauchen. Eine weitere Stufe dieser Richtlinie fordert einen Verbrauch von weniger als 0,5 W nur im Standby-Modus und eine Startzeit von nicht mehr als 0,5 s bei bestimmten Beleuchtungsarten.

Leistungsfaktor

Abhängig von der Nennleistung der Treiber ist der Leistungsfaktor, also das Verhältnis der Wirkleistung zur Scheinleistung, besonders zu beachten. In einem Stromnetz verbraucht eine Last mit niedrigem Leistungsfaktor bei gleicher übertragener Nutzleistung mehr Strom als eine Last mit hohem Leistungsfaktor. Die höheren Ströme erhöhen den Energieverlust im Verteilungssystem und erfordern größere Drahtquerschnitte und andere Geräte. Unterhalb von 2 W sind laut Richtlinien keine weiteren Anforderungen zu erfüllen. Oberhalb dieses Niveaus muss jedoch geregelt werden, dass viele Treiber eine erhöhte Scheinleistung verursachen und die Stromversorgungsunternehmen höhere Kosten erheben:

2 W < P ≤ 5 W PF > 0,4

5 W < P ≤ 25 W PF > 0,5

Normalerweise ist der Leistungsfaktor des Treibers bei verschiedenen Laststufen unterschiedlich. Daher sollten Entwickler diesen Umstand berücksichtigen, wenn sie einen Treiber unter der Nennlast einsetzen, da der Leistungsfaktor definitiv niedriger ist als bei Nennleistung, der Leistungsfaktor der Leuchte jedoch immer noch den Anforderungen der EU-Richtlinien entsprechen muss. Gleiches gilt für gedimmte Treiber.

Auf der nächsten Seite geht es um die harmonische Verzerrung.

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Die harmonische Verzerrung ist ebenfalls eine sehr wichtige Eigenschaft von LED-Treibern. Endrich Bauelemente

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Der Lebenszyklus der Gesamtheit aller Treiber dargestellt in der Zuverlässigkeits-Badewannenkurve. Endrich

Die harmonische Verzerrung ist ebenfalls eine sehr wichtige Eigenschaft von LED-Treibern. Ein typisches Schaltnetzteil, wie es bei LED-Treibern verwendet wird, wandelt zunächst die Wechselspannung über einen Brückengleichrichter oder einer ähnlichen Schaltung in eine Gleichspannung um. Die Ausgangsspannung wird dann von diesem DC-Kreis abgeleitet. Das Problem dabei ist, dass der Gleichrichter ein nichtlineares Bauteil ist, sodass der Eingangsstrom ebenfalls stark nichtlinear ist. Das heißt, der Eingangsstrom erzeugt Energie auf Harmonischen der Grundfrequenz der Eingangsspannung. In asymmetrischen Drei-Phasensystemen können die 3. Harmonischen Wellen der Spannung einen sehr hohen Strom im Stromkabel erzeugen. Wenn das Schaltnetzteil eine hohe harmonische Verzerrung aufweist, kann sich das üblicherweise dünne Zuleitungskabel erwärmen und die Umgebung gefährden. Um auf der sicheren Seite zu sein, ist THD daher unter 20 % zu halten.

Zuverlässigkeit: Lebensdauer im Vergleich zu MTBF

Die Definition von Zuverlässigkeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt unter bestimmten Betriebsbedingungen für einen definierten Zeitraum die erwartete Funktion ausführen sollte. Die Zuverlässigkeit ist also eine Funktion des erwarteten Betriebs, der Einsatzbedingungen und der Zeit. Kritische Anforderungen an die Leistung von LED-Treibern sind der hohe Wirkungsgrad für ausreichende Energieeinsparungen, die Zuverlässigkeit zur Minimierung der Wartungskosten, die lange Lebensdauer, die mit der Lebensdauer der LED-Chips messbar ist, und die Dimm-Funktion für weitere Energie- und Lebensdauereinsparungen. Normalerweise wird die Zuverlässigkeit mit MTBF (Mean Time Between Failure) quantifiziert, aber ein korrektes Verständnis von MTBF ist ein Muss. Theoretisch bedeutet eine höhere MTBF eine höhere Zuverlässigkeit, es gibt jedoch keine direkte Proportionalität zwischen den beiden Zahlen.

Mean Time Between Failure (MTBF), also die mittlere Zeit zwischen Ausfällen, gibt die statistische Annäherung der kumulierten Stunden an, die eine Anzahl von Einheiten arbeiten sollte, bevor ein Ausfall zu erwarten ist. Es gibt nicht die erwartete Lebensdauer einer bestimmten Einheit wieder.

MTBF = (n*t)/R

n = Anzahl der Einheiten

t = Zeit im Betrieb

R = Anzahl der Fehler

Wenn beispielsweise 1000 Geräte 1000 Stunden mit fünf Ausfällen im Feld betrieben würden, betrüge die MTBF 200.000 Stunden. Es wird dabei allerdings nicht erwartet, dass eine Bauteilgruppe fast 23 Jahre in Betrieb sein wird. Mit anderen Worten, wenn diese Anzahl von Produkten mit diesem MTBF im Feld eingesetzt wird, kann im Durchschnitt ein Ausfall etwa alle fünf Tage erwartet werden, wenn die Produkte 24/7 betrieben werden – oder etwa alle 15 Tage, wenn sie acht Stunden pro Tag betrieben werden. Die Zuverlässigkeit kann mit der folgenden Formel berechnet werden:

R(t) = e(-t/MTBF)

Per Definition bedeutet dies, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gerät bis zu seiner MTBF (t=MTBF) per Definition überlebt, ist:

R(MTBF)=e-1 = 0,3677 = 36,77 %

Die Lebensdauer eines Produkts gibt an, wie lange ein Produkt unter normalen Betriebsbedingungen überleben sollte.

Bei einer Lebensdauer von 50.000 Stunden kann die Zuverlässigkeit verschiedener MTBF-Treiberlösungen berechnet werden:

Erwartete Betriebsdauer (h) MTBF(h) Zuverlässigkeit (%)
50.000 100.000 60,65 %
50.000 250.000 81,87 %
50.000 400.000 88,25 %
50.000 500.000 90 %

 

Es ist gut zu erkennen, dass eine Steigerung von 400 % der MTBF nur zu einer Erhöhung der Zuver­lässigkeit um 30 % bei gleicher Lebensdauererwartung führt.

Der Lebenszyklus der Gesamtheit aller Treiber kann in drei Hauptperioden eingeteilt werden, die auf der sogenannten Zuverlässigkeits-Badewannenkurve dargestellt sind. Vor allem bei der Einführung eines Gerätes können Produktionsfehler Ausfälle verursachen. Die qualitativ schlechten Einheiten fallen aus. Danach nimmt die Anzahl der Ausfälle dramatisch ab. Die Integrität des Designs, Stresstests und eine angemessene Qualitätssicherung tragen dazu bei, die Anzahl früher Ausfälle zu verringern. Während der Nutzungsdauer treten Ausfälle in zufälliger Reihenfolge auf, die Ausfallrate ist jedoch nahezu konstant. Dies ist der Zeitraum zwischen der Inbetriebnahme des Geräts und dem Beginn der Abnutzungsphase. Dies wird durch die Lebenserwartung der Komponenten bestimmt, die bei der Montage des Geräts verwendet werden.

Mit dem Lebenszyklusende eines Gerätes treten zunehmend Probleme auf, die hauptsächlich durch den Ausfall von einzelnen elektronischen Bauelementen verursacht werden, die der Alterung, der elektrischen und der thermischen Beanspruchung ausgesetzt sind. Dies ist der Zeitraum, in dem die berechnete MTBF nicht mehr gilt. MTBF gilt nur während der normalen Lebensdauer des Produkts. Es kann vorkommen, dass ein Gerät mit zehn Jahren MTBF in drei Jahren abgenutzt ist. Niemand kann den Verschleiß von Bauteilen auf zuverlässige Weise vorhersagen. Qualitativ hochwertige Komponenten, die die Hersteller von Netzteilen einsetzen, zielen auf eine Lebensdauer ab, die über den normalen Lebensdauerzyklus des Designs hinausgeht.

Auf der nächsen Seite geht es um Zuverlässigkeitsmaßnahmen.

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Die Temperatur, bei der der Treiber eingesetzt wird, wirkt sich stark auf seine Lebensdauer aus. Endrich

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Die schwächste Komponente mit der kürzesten Lebenserwartung bestimmt die Lebensdauer des gesamten Produkts. Endrich

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Die typische Lebensdauer eines Treibers mit 150 W wird um das 2,5-fache erhöht, wenn der Wirkungsgrad des Treibers von 85 auf 93 % steigt. Endrich

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Die MTBF eines 150-W-Treibers wird um etwa 90 % erhöht, wenn der Wirkungsgrad von 85 auf 94 % steigt. Endrich

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Die Auswahl von Treibern mit optimiertem Einschaltverhalten ist insbesondere bei Nachrüstlösungen zur Vereinfachung der Verkabelung eine kostengünstige Methode. Endrich

Betriebstemperatur: Die Temperatur, bei der der Treiber eingesetzt wird, wirkt sich stark auf dessen Lebensdauer aus. Daher ist ein sorgfältiges Temperaturmanagement ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung. Um die garantierte Lebensdauer des Treibers zu gewährleisten, sollte die maximale Gehäusetemperatur (Tcmax) nicht überschritten werden. Selbst wenn ein Überhitzungsschutz eingebaut ist, wird dieser erst weit über diesem Grenzwert ausgelöst, weshalb die erwartete Lebensdauer des Treibers drastisch sinkt, es sei denn, der Entwickler installiert einen externen Temperaturschutz.

Elektrolytkondensatoren und andere kritische Komponenten: Die schwächste Komponente mit der kürzesten Lebenserwartung bestimmt die Lebensdauer des gesamten Produkts. Bei Stromversorgungen haben Elektrolytkondensatoren in der Regel die kürzeste Lebenserwartung, sodass die Lebensdauer des AC/DC-LED-Treibers normalerweise von der Lebensdauer der verwendeten AL-Kondensatoren abhängt. Daher sollten langlebige Kapazitäten verwendet werden, um eine lange Lebensdauer der LED-Treiber zu gewährleisten. Da sich die Lebensdauer von AL-Kondensatoren mit jedem Absinken der Betriebstemperatur um 10 K verdoppelt (Arrhenius-Gleichung), ist es wichtig, die Betriebstemperatur der Elektrolytkondensatoren zu minimieren. Trotz dieser Tatsache werden die Ausfallraten der LED-Treiber von den Halbleiterbauelementen dominiert, zu denen die MOSFETs, Dioden, Steuer-ICs und Optokoppler gehören. Aufgrund der angewandten Auslegungsregeln tragen die AL-Kondensatoren heute nur einen kleinen Teil zu den Treiberausfallraten bei, die weitgehend von der Betriebstemperatur abhängen. In der Regel wird die Ausfallrate eines LED-Treibers bei jedem Anstieg der Gehäusetemperatur um 10 °C um 25 bis 40 % erhöht.

Effizienz: Wie bereits erwähnt, hat die Effizienz einen enormen Einfluss auf die Lebensdauer. Je weniger Eigenerwärmung im Treiber durch Wärmeverluste auftritt, desto geringer ist die thermische Belastung der Bauteile. Die typische Lebensdauer eines Treibers mit 150 W wird um das 2,5-fache erhöht, wenn der Wirkungsgrad des Treibers von 85 auf 93 % steigt.

Die berechnete MTBF eines 150-W-Treibers wird um etwa 90 % erhöht, wenn der Wirkungsgrad von 85 auf 94 % steigt.

Zuverlässigkeit der Lötstellen: Die Zuverlässigkeit der Lötstelle ist ein weiterer Faktor, der aufgrund der Temperaturschwankungen zu Problemen führen kann. Dies führt zu einer unterschiedlichen Wärmeausdehnung der verschiedenen zu lötenden Materialien und damit zu einer Gefahr von Rissen in der Verbindung. Die mechanische Beanspruchung kann auch durch die Verwendung schwerer Komponenten oder durch Vibrationen verursacht werden.

Zusammenfassung der Maßnahmen zur Maximierung der Zuverlässigkeit:

  • Wahl von hochwertigen Komponenten, insbesondere die wichtigen Halbleiterbauelemente
  • Reduzierung der Betriebstemperatur durch Verbesserung der Effizienz
  • Alle Komponenten sollten über genügend Sicherheitsreserven verfügen
  • Strikte Einhaltung von Designvorgaben

Auf der nächsten Seite geht es um die finanziellen Überlegungen.

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Programmierbares Inventronics LED-Schaltnetzteil. Endrich

Neben hoher Leistung und Zuverlässigkeit müssen auch finanzielle Erwartungen berücksichtigt werden, und hier sollten zusätzliche technische Features einbezogen werden. Die Verwendung von mehreren Treibern, die an denselben Schutzschalter angeschlossen sind, führt zu Einsparungen bei den Installationskosten. Die Anzahl der Treiber wird durch den Auslösestrom der Schutzschalter begrenzt. Wenn alle Treiber den Einschaltstrom optimiert haben, können mehrere gleichzeitig angeschlossen werden, ohne dass beim Start Probleme auftreten.

Während des Startens einer LED-basierenden Beleuchtungsanlage kann ein großer Einschaltstrom entstehen, der um ein Vielfaches höher als der Nennstrom sein kann. Normalerweise halten diese Einschaltströme weniger als 10 ms an, können aber dennoch den Schutzschalter auslösen. Der hohe Einschaltstrom wird durch das Laden von Kondensatoren in den Netzteilen der LED-Treiber verursacht oder dadurch, dass sich im Transformator des Netzteils noch kein magnetischer Fluss aufgebaut hat. Die Auswahl von Treibern mit optimiertem Einschaltverhalten ist insbesondere bei Nachrüstlösungen zur Vereinfachung der Verkabelung eine kostengünstige Methode. Die Indoor-Treiber der Lumo-Serie von Endrich verwenden keine Elektrolytkondensatoren auf der Eingangsseite, wodurch ein niedriger Einschaltstrom mit einer garantierten minimalen Belastung des Schutzschalters erzeugt wird, während der aktive Überspannungsschutz den Treiber vor Netzstörungen schützt. Treiber mit Konstantstrom sind billiger als Versionen mit variablem Ausgangsstrom. Bei Treibern mit variablem Ausgangsstrom kann jedoch eine einfache Anpassung vorgenommen werden, um die Abwärtskompatibilität zu gewährleisten, wenn künftige Generationen von helleren und effizienteren LEDs eingesetzt werden.

Hierfür bieten sich die programmierbaren LED-Schaltnetzteile von Inventronics an, bei denen die Strombegrenzung und das integrierte Temperaturmanagement per Software eingestellt werden kann.

Fazit

Bei der Auswahl des besten Treibers sollten mehrere Faktoren wie Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Leistung und finanzielle Aspekte berücksichtigt werden. Es ist schwierig, die Treiberspezifikationen zwischen den Herstellern zu vergleichen, und es ist nicht ratsam, die Entscheidung nur anhand der reinen Einkaufskosten zu treffen, da dadurch zu viele Faktoren aus der Entscheidung ausgeschlossen werden, die möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Definition der tatsächlichen Leistung spielen. Wir hoffen, dass Entwickler unter Berücksichtigung der oben genannten Faktoren eine bessere Chance haben, eine optimale Auswahl zu treffen. Endrich Bauelemente bietet eine umfangreiche Reihe von LED-Treibern für den Innen- und Außenbereich. Da die meisten LED-Beleuchtungsanwendungen aufgrund von Energieeinsparungen und geringeren Wartungskosten eingesetzt werden, konzentriert sich Endrich dementsprechend auf die Bereitstellung hocheffizienter und langlebiger Produkte. Das Portfolio bietet Produkte mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 %, einem Leistungsfaktor von bis zu 0,99 sowie einem robusten Blitzschutz und IP67-Wasserdichtigkeitsstufen. Diese Produkte erfüllen die weltweiten Sicherheitsbestimmungen und Normen zur elektromagnetischen Verträglichkeit und sind gegen Überspannung, Überstrom und Übertemperatur geschützt. Sie werden häufig für LED-Straßenlaternen, Tunnel- und Architekturleuchten sowie für Innenleuchten eingesetzt.

Endrich-Treiber verwenden spezielle Elektrolytkondensatoren mit langer Lebensdauer, die für eine Lebensdauer von 10.000 Stunden bei 105 °C am Ausgang spezifiziert sind. Das Design mit geringer Welligkeit sorgt für eine stabile, flimmerfreie Ausgabe und sanftes Dimmen. Das selbstregulierende thermische Design bietet je nach Typ eine Garantie von fünf bis zu zehn Jahren.

Uwe Schmidt

Senior Product Manager Head of Lighting Solutions, Endrich Bauelemente

(neu)

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