Der Akkumarkt wirft im Verbrauchersektor die meisten Gewinne ab und wird von vier Nationen dominiert. Accutronics betrachtet dies vor allem für OEMs von langlebigen Medizinprodukten als problematisch.

Der Akkumarkt wirft im Verbrauchersektor die meisten Gewinne ab und wird von vier Nationen dominiert. Accutronics betrachtet dies vor allem für OEMs von langlebigen Medizinprodukten als problematisch. (Bild: Accutronics)

Im Jahr 2013 hat das Marktforschungsunternehmen Avicenne Energy den Wert des weltweiten Akkumarkts mit 54 Milliarden US-Dollar beziffert. Bis zum Jahr 2025 ist mit einem jährlichen Wachstum von 10 Prozent zu erwarten, dass die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschritten wird. Der Markt lässt sich in primäre Einwegbatterien, die unter anderem in Schrittmachern, Armbanduhren und Fernbedienungen zum Einsatz kommen, und sekundäre wiederaufladbare Akkus einteilen. Laut den französischen Batterieforschern am LRCS sind 90 Prozent aller verkauften Akkus Einwegbatterien, die jedoch nur 37 Prozent des Gesamtwerts des Marktes ausmachen.

Wiederaufladbare Akkus für tragbare Unterhaltungselektronik, den Automotivebereich, industrielle und medizinische Anwendungen beherrschen mit 63 Prozent Anteil den Akkumarkt. Derzeit sind Bleiakkus am weitesten verbreitet, aber mit der steigenden Nachfrage nach Energiespeichern mit hoher Entladeleistung investieren Unternehmen zunehmend in die Lithiumionen-Technologie. Der globale Akkumarkt wird trotz hunderter Batteriehersteller von vier Nationen beherrscht: Südkorea mit Samsung SDI und LG Chem, Japan mit Panasonic, Sony, TDK, Hitachi, NEC, Toshiba, GS Yuasa und Mitsubishi Electric, China mit BYD und die USA mit A123 und Ultralife. Panasonic, Samsung SDI und LG Chem dominieren mit ihren Lithiumionen-Akkus die Märkte für tragbare Unterhaltungselektronik und Hybrid-Elektrofahrzeuge.

Lebenswichtige Medizinprodukte

Diese oligopol-ähnliche Marktstruktur sieht Accutronics als problematisch, besonders hinsichtlich des wachsenden Medizintechnikmarkts, wo Akkus in vielen kritischen Anwendungen eingesetzt werden. Wenige, multinationale Unternehmen beherrschen Design, Entwicklung und Herstellung von Akkus. Dies ist riskant für OEMs, wenn die Hersteller strategische Änderungen an den Akkuzellen vornehmen. Produktentwicklungszyklen im Verbrauchersektor betragen gewöhnlich sechs bis zwölf Monate, während die Lebensdauer von Medizinprodukten mindestens zehn Jahre betragen muss.

Die größten Umsätze machen Akkuhersteller jedoch auf dem Verbrauchermarkt. Daher können Änderungen hinsichtlich Technologie, Größe, Energiedichte und Verfügbarkeit von Akkuzellen die Möglichkeiten von Akku-OEMs einschränken. Laut Accutronics kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Lieferfluktuationen bei Zellen für medizinische Geräte. Daher sehen Unternehmen wie Accutronics in ihren Akkudesigns Redundanzen vor, damit Zellen verändert werden können, ohne dass sich dies auf Form, Größe und Spezifikation des fertigen Akkus auswirkt. Accutronics rechnet damit, dass sich der Akkumarkt in den nächsten zehn Jahren grundlegend verändern wird und empfiehlt OEMs daher, Akkus frühzeitig in ihren Designprozess einzubeziehen und Wert auf nachhaltige Beschaffung und Konstruktion zu legen.

(na)

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