Elektronik-Fertigung

23. Apr. 2020 | 09:30 Uhr | von Gunnar Knuepffer

Liquid Additive Manufacturing

3D-Druck mit Epoxidharzen

Bei Liquid Additive Manufacturing (LAM) handelt es sich um ein 3D-Druckverfahren, das nicht wie beim FFF-Drucker aufgeschmolzen und wieder verfestigt wird, sondern flüssig ist und unter Hitzeeinwirkung vulkanisiert. Das bedeutet, dass die einzelnen Schichten, die der Drucker ablegt, sich miteinander fest verbinden, statt nur leicht miteinander zu verschweißen.

3D-Druck mit Epoxidharzen

Funktionale Delo-Materialien bieten neue Möglichkeiten im Bereich Liquid Additive Manufacturing. (Bild: DELO)

Hersteller von Maschinen, die mit Liquid Additive Manufacturing arbeiten, sind überzeugt, dass die technischen Eigenschaften der mit LAM gedruckten Objekte genauso gut sind wie beim Spritzgussverfahren. Weitere Vorteile sind hohe Prozessgeschwindigkeiten und ein verzugsfreier 3D-Druck bei beliebigen Bauteilen.

Der Industrieklebstoffexperte Delo hat nun seine Flüssigmaterialien für den industriellen 3D-Druck weiterentwickelt. Die lichthärtenden Epoxidharze erfüllen verschiedene Funktionen wie Transparenz oder Flexibilität und lassen sich in einem Druckvorgang miteinander kombinieren. Zudem zeigen sie eine zuverlässige Haftung zueinander sowie isotrope Festigkeiten in alle Druckrichtungen. Besonders geeignet sind die Hochleistungsmaterialien für Automotive- und Mikroelektronik-Anwendungen sowie für den Materialmix. So können etwa harte und flexible Materialien in einem Druckvorgang verwendet werden. In den Druckern werden dazu mehrere Dosierköpfe verbaut, die nach definierten Parametern die jeweiligen Flüssigmaterialien aufbringen. Je nach Dosierequipment sind Strukturen mit Wandstärken von unter 500 µm möglich. Für komplexe Strukturen mit Überhängen oder Hinterschneidungen können Anwender auf ein wasserlösliches Stützmaterial zurückgreifen.

Da das Dosieren der funktionalen Materialien bei Raumtemperatur stattfindet, ist kein Aufwärmen des Materials oder Bauraums notwendig. Die Aushärtung erfolgt mittels UV-Licht, wobei wenige Sekunden bis zum Erreichen der Endfestigkeit ausreichend sind. Dies sorgt für einen einfachen Prozess sowie für Energieeinsparungen. Sowohl die unterschiedlichen Dosierköpfe als auch die Aushärtungslampen lassen sich in bestehende Produktionslinien integrieren. Der Druckprozess kann dadurch auch mit weiteren Fertigungsverfahren kombiniert werden. Die Eigenschaften der ausgehärteten Delo-Materialien sind vergleichbar mit Hochleistungskunststoffen wie Polyamid oder Peek. Das zeigt sich unter anderem an der hohen Temperatur- und Medienbeständigkeit. Zudem weisen sie unabhängig von der Druckrichtung isotrope Festigkeiten auf.

(pg)

Unternehmen

DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA

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86949 Windach
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