Aktuelle Lage im Maschinen- und Anlagenbau

Die Produktion im deutschen Maschinenbau hat nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes ihr Vorjahresniveau real um 0,5 Prozent übertroffen. Das Produktionswachstum hätte allerdings deutlich höher ausfallen können, hätte es nicht zahlreiche Engpässe entlang der Lieferletten sowie der eigenen Produktion gegeben. Für das laufende Jahr prognostiziert der VDMA daher ein Minus von zwei Prozent für die deutsche Maschinenbauproduktion.

44 Prozent der Maschinenbauer klagte Ende des letzten Jahres noch über gravierende Engpässe in den Zulieferungen an Elektroniktechnik bzw. Elektronikkomponenten.  Die Kapazitätsauslastung im Maschinen- und Anlagenbau zeigte sich Anfang des Jahres bei annähernd 90 Prozent als recht zufriedenstellend, allerdings gibt es trotz einer leichten Entspannung bei den Zulieferungen immer noch zahlreiche Engpässe, die die Maschinenbauer daran hindern, ihre Auftragsbestände zeitnah abzuarbeiten und die Fertigungskapazitäten stärker auszulasten. Laut Aussage einiger Unternehmen im Gespräch mit der productronic-Redaktion im Bereich Elektronikfertigungsmaschinen hat sich zum Beispiel die EMS-Branche mittlerweile auf längere Lieferzeiten eingestellt, sodass Bestellungen mit einem längeren Forecast die Fertigungsplanung bei den Maschinenbauern deutlich entzerrt.

Positive Entwicklung der Branche erwartet

Die März-Umfrage des VDMA zeigt außerdem, dass einige Unternehmen zuversichtlich auf ihre Geschäftsentwicklung blicken. Zwar verschlechterte sich die Einschätzung der Lage bei den Maschinenbauern im Februar leicht, jedoch haben sich die Geschäftsaussichten weiter verbessert, denn der hohe Auftragsbestand stimmt die Unternehmen weiter positiv. Grund dafür ist die generelle Entspannung in den Lieferketten, wenngleich die Versorgung mit Elektronikkomponenten weiter problematisch bleibt. Aus diesem Grund erwarten die Unternehmen frühestens ab dem 3. Quartal 2023 oder noch später eine Entschärfung der Liefersituation für elektronische Komponenten. Interessant ist in diesem Kontext, dass sich die Lage bei den Zulieferungen von Metallerzeugnissen, Chemikalien und Kunststoffen nach Ansicht der Maschinenbauer bereits Ende letzten Jahres entschärft hat. Der Knackpunkt bleibt allerdings die Versorgung mit Elektronikkomponenten.

Maßnahmen gegen Lieferketten-Probleme

Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der befragten Unternehmen gaben daher an, dass sie Maßnahmen zur Sicherung ihrer Supply Chain bei Elektronikkomponenten ergriffen haben, bei weiteren 20 Prozent sind entsprechende Anpassungen geplant. Diese sind:

• Erhöhung der Lagerhaltung
• Erhöhung des Bestellvorlaufs
• Substitution von Teilen
• Veränderte geografische Verteilung der Lieferanten
• Alternative Lieferwege
• Erhöhte Eigenfertigung bzw. Wertschöpfungstiefe
• Produktionsverlagerungen

VDMA Productronic auf der SMTconnect 2023

Die Fachabteilung VDMA Productronic ist nicht nur mit einem eigenen Stand auf der SMTconnect in Nürnberg vertreten, sondern wird im Rahmen einer öffentlichen Pressekonferenz am 9. Mai um 11:00 Uhr auf dem Forum in Halle 4 allen Interessierten die Ergebnisse der 18. VDMA-Blitzumfrage sowie der Productronic-Geschäftsklimaumfrage aus März 2023 vorstellen. Zudem beteiligt sich der Verband mit mehreren Vorträgen zu den Themen KI in der Fertigung, Packaging, Fachkräftemangel und Frauen im Maschinenbau aktiv am Rahmenprogramm rund um das Messegeschehen.

SMTconnect 2023: Halle 4 Stand 129