Statt wie bei Akquisitionen oft üblich mit Restrukturierungen Mitarbeiter und Kunden zu verunsichern, habe das Management des ASM-Konzerns das Siplace-Team, dessen Management und die globale Cluster-Organisation beibehalten und damit den Fokus des Teams weiter auf Kunden und Märkte gerichtet. Der Erfolg zeigt sich für Lauber darin, dass ASM Assembly als neuer, eigenständiger SMT-Geschäftsbereich sofort positiv zu Umsatz und Gewinn der ASM-Gruppe beitragen konnte.

Jetzt konzentriere man sich darauf, in gemeinsamen Teams die großen Synergiepotenziale im ASM-Konzern zu nutzen. Für die angestrebte Eroberung zusätzlicher Marktanteile setzen die Münchner auf drei strategische Elemente: den über den ASM-Konzern insbesondere in Asien stark verbesserten Marktzugang, neue Produkte auch für bisher wenig adressierte Segmente und deutlich reduzierte Materialkosten durch ein verbessertes, gemeinsames Sourcing.

W. K. Lee, CEO der ASM Pacific Technology (ASMPT), sieht auch aus diesem Grund den ASM-Konzern als Anbieter mit einem umfangreichen Technologie- und Produktangebot für die Elektronikindustrie positioniert. Als weltweit einziger Hersteller bietet man Lösungen für alle Prozessstufen vom Front-End (Wafer Design und Fertigung) über das Back-End-Assembly bis hin zu SMT-Bestücklösungen des Siplace-Teams. ASM AS bildet einen eigenständigen Geschäftsbereich innerhalb der ASMPT, steuerte im ersten Halbjahr fast ein Drittel zum Gesamtumsatz der ASM-Gruppe von 944 Mio. US-Dollar bei und war damit einer der Treiber für das ASMPT-Umsatzwachstum von 48,8 Prozent.

Hardware, Software und Services

Günter Schindler, COO der ASM Assembly Systems GmbH & Co.KG kündigte eine Vielzahl neuer Siplace-Lösungen an. Es geht um Hardware-, Software- und Service-Module, die effizientere Antworten auf die Herausforderungen bei Produktneueinführungen (NPI), Rüstwechsel (Changeover) und in der laufenden SMT-Bestückung erlauben. Dazu gehören u. a. eine große Anzahl von Software-Funktionalitäten wie automatisiertes-LED-Pairing, ein Performance-Monitor oder Beschreibungsmöglichkeiten für alternative Bauteile im Bestückprogramm. Außerdem stehen Rüstkonzepte wie Constant-Table- oder Random-Setup im Fokus.

Entwicklungsprojekte

In einem Expertenvortrag anlässlich der productronica hat Norbert Heilmann, Technology-Scout, Einblick in aktuelle Entwicklungsprojekte gewährt. So wird man in den kommenden Monaten ein Bündel spezifischer Hardware- und Softwaretools für die LED-Bestückung einführen. Neben einer effizienteren LED-Zuführung verfügen Siplace-Bestückplattformen dann über ein Leuchtklassenmanagement, das den verschiedenen LEDs automatisch die jeweils erforderlichen Widerstände zuordnet (LED-Pairing), spezielle Glue-Feeder für das selektive Aufbringen von Klebepunkten an Bauteilen sowie ein Smart-Pin-Support, der das Setzen von Support Pins automatisiert.

Der Glue-Feeder wird es künftig erlauben, Klebepunkte erst in der Bestückung und ganz gezielt an einzelne Bauelemente anzubringen. Auf das Aufbringen von Kleber auf die Leiterplatte kann komplett verzichtet werden. Dazu wird das Digital-Vision-System zur Qualitätskontrolle eingesetzt. Diese Dispenser-Einheit kann außerdem flexibel wie ein Bauteilförderer gerüstet und gewartet werden.

Vor allem lange und besonders große Leiterplatten müssen durch Anbringen von Support-Pins vor einem störenden Verbiegen oder Vibrationen geschützt werden. Beim Pin-Placer werden bereits im Bestückprogramm die Positionen der Support-Pins definiert. Der spezielle Pin-Placer am Bestückkopf übernimmt dann die automatische Positionierung. Über den Smart-Pin-Support lassen sich damit bisher aufwändige und fehleranfällige manuelle Prozesse eliminieren.

Übrigens: Auch 2011 lädt die ASM AS an den ersten drei Tagen der productronica 2011, dem 15. und 16. November, zur Siplace-Inhouse-Veranstaltung in die Münchener Unternehmenszentrale ein.

Hilmar Beine

: Chefredakteur der productronic

(hb)

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