Die Award-Jury setzt sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen aus Verbänden und namhaften Instituten zusammen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Projekte aus allen Perspektiven bewertet werden können.
Die Einreichungen im Cluster „Inspection & Quality“ bewertet in diesem Jahr Helge Schimanski, Gruppenleiter Modul-Services am Fraunhofer ISIT in Itzehoe. Neu im Jury-Team ist auch Sebastian Glatz, ZVEI-Geschäftsführer Fachverband Kabel und isolierte Drähte in Köln, der im Cluster „Cables, Coils & Hybrids“ die Bewerbungen prüfen wird.
Was befähigt Sie, Mitglied in der PIA-Jury zu sein?
Helge Schimanski: „Ich bin seit über 30 Jahren in der Elektronikbranche tätig und mit der Entwicklung von Fertigungstechnologie, Prozessentwicklung, Fragestellungen rund um Qualität- und Zuverlässigkeitsbewertung elektronischer Komponenten, Baugruppen und Systeme befasst. Seit über 25 Jahren arbeite ich im Fraunhofer ISIT und leite dort die Arbeitsgruppe Modul-Services. Das ISIT forscht und entwickelt auf dem Gebiet MEMS, Leistungselektronik und Batterietechnik. Dazu gehört auch die Bewertung von Qualität und Zuverlässigkeit mit verschiedensten Mitteln. Hochaufgelöste optische Inspektion, Röntgen (2D sowie CT) und Querschliffanalyse geben Aufschluss über Schädigungsmechanismen und weisen den Weg hin zu verbesserter Qualität und optimierten Fertigungsprozessen, die gemeinsam mit Kunden und Projektpartnern erarbeitet werden.“
Auf was freuen Sie sich besonders?
Helge Schimanski: „Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich mich geehrt fühle, Teil des Jury-Teams sein zu dürfen und hoffe der Aufgabe gerecht zu werden. Ich blicke gespannt auf das, was mich erwartet und freue mich besonders auf die gute Zusammenarbeit mit den anderen Jury-Mitgliedern und hoffentlich viele innovative Einreichungen.“
Sebastian Glatz: „Ich freue mich besonders auf den Austausch mit den anderen Jury-Mitgliedern, das Kennenlernen von Innovationen und den Blick über den berühmten Tellerrand der Kabelbranche hinaus.“
Wie definieren Sie Ihre Kriterien, die für einen Platz auf dem Siegertreppchen ausreichen oder nicht? Auf welche Kriterien werden Sie bei der Bewertung besonderen Wert legen?
Helge Schimanski: „Innovation Award bedeutet für mich, dass es sich um eine Innovation handeln muss. Das können grundlegende, disruptive Neuentwicklungen sein, aber auch „um die Ecke“ gedachte Ansätze, die bestehende Technologie wesentlich weiterentwickelt und den Stand der Technik auf ein neues Niveau heben. Neben dem Grad der Innovation lege ich besonderen Wert auf die einfache und schnelle Umsetzbarkeit in einer Fertigungsumgebung und den fertigungstechnischen Nutzen.“
Sebastian Glatz: „Heutzutage muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern sollte es genial weiterentwickeln. Die Innovationszyklen bei Cable und Coils sind eher länger, so dass ich mein Augenmerk vor allem auf Weiterentwicklungen und Verbesserungen legen werde. Gerne lasse ich mich aber auch von völligen Neuentwicklungen, v.a. in der Verfahrenstechnik überraschen. Neben der technischen Innovation ist für mich die Wirtschaftlichkeit von hervorgehobener Bedeutung. Eine Idee sollte nicht nur gut, sondern auch implementierbar und attraktiv umsetzbar sein.“
Was würden Sie den Ausstellern sagen, wieso sie unbedingt am PIA-Award teilnehmen sollten?
Helge Schimanski: „Firmen, die innovative Ideen und Konzepte entwickeln, haben mit der Teilnahme am PIA-Award eine einzigartige Gelegenheit, ihre Entwicklung mit anderen Firmen in einer Art Benchmark ins Rennen zu schicken. Dies sehe ich als zusätzlichen Ansporn für Innovation. Im Falle eines Gewinns des prestigeträchtigen PIA-Awards wird dies der Verbreitung ihrer innovativen Entwicklung durch ausführliche Berichterstattung in den Print- und Online-Medien des Hüthig Medien Verlages bzw. in den Presseveröffentlichungen der Messe München weiteren Schwung geben.
Sebastian Glatz: „Sie haben die Möglichkeit, sehr schnell einer interessierten Fachwelt und einem großen potenziellen Kundenkreis Ihre innovativen Produkte oder Verfahren bekannt zu machen. Darüber hinaus können Sie direkt zu Beginn der productronica auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen.“
Auf wie viele Einreichungen hoffen Sie in ihren Clustern?
Helge Schimanski: „Möglichst wenig, um nicht so viel lesen zu müssen. Nein, aber im Ernst, ich wünsche mir mindestens 20 Einreichungen.“
Sebastian Glatz: „Ich hoffe es werden gute zwei Hände voll.“
Werdegang von Helge Schimanski
Helge Schimanski ist seit Mai 1998 am Fraunhofer ISIT, Itzehoe. Er arbeitet im Geschäftsfeld Mikrofertigungsverfahren mit den Schwerpunkten:
- Leitung der Arbeitsgruppe Modul-Services (QZ und AVT)
- Einwerbung und Projektleitung von öffentlichen Forschungsprojekten sowie von bilateralen Forschungs- und Entwicklungsprojekten für Industriekunden
- Leitung der ISIT-Seminaraktivitäten für Inhouse-Schulungen und praktische Trainings (Baugruppenfertigung, Prozesstechnik, manuelles Löten, Rework, u.a.)
- Prozessberatung
Werdegang von Sebastian Glatz
Magister Sebastian Glatz ist seit Mai 2019 Geschäftsführer im ZVEI - Fachverband Kabel und isolierte Drähte. Der Fachverband vertritt die wirtschafts-, technologie- und umweltpolitischen Interessen der Hersteller von Kabeln, Leitungen, isolierten Drähten, Verbindungstechnik sowie Drähten und Litzen auf nationaler und internationaler Ebene gegenüber Standardisierungsgremien, Netzbetreibern Industrie, Handel, Politik und Öffentlichkeitsarbeit.
Seine Aufgaben:
- Politische Lobbyarbeit,
- Organisation und Moderation der Meinungsbildung von Industrieunternehmen für die Themenbereiche Energiekabelnetze, Breitbandausbau und Datenkabel sowie Automotive-Zulieferer.
Die Autorin: Dipl. Ing. Dipl. Wirt. Ing (FH) Petra Gottwald
Die Doppel-Ingenieurin (Textiltechnik und Wirtschaft) hat nur ein Ziel: Sie möchte Menschen für technische Themen begeistern - ob sie wollen oder nicht. So kommt es schon 'mal vor, dass sie ihren Freunden die komplexe Herstellung einer Leiterplatte in einer packenden Story erzählt oder wie man Elektronik in Textilien einbaut. Privat düst sie auf leisen Sohlen durch die Gegend, denn sie hat seit 2016 ein Faible für Elektromobilität und will mit ihrem Wissen Interessierten die Reichweitenangst beim voll-elektrischen Fahren nehmen.