Different integrated circuits in plastic wide DIP packages

In langlebigen elektronischen Geräten kommen häufig THT-Bauteile mit Nickel- und Messing-Pins zum Einsatz. (Bild: AdobeStock_919118712_An-T)

THT-basierte elektronische Baugruppen mit Nickel- oder Messingpins lassen sich in verschiedenen Anwendungen und Umgebungen einsetzen. Das gilt insbesondere für Bereiche mit anspruchsvollen Umgebungsmerkmalen, wo die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Pin-Materialien eine entscheidende Rolle spielen. Allerdings lassen sich diese Pins nur schwer benetzen, weshalb sie im Lötprozess eine Herausforderung darstellen.

Bauteile mit Nickel- oder Messing-Pins sind schwer zu löten, da selbst lange Benetzungszeiten oder hohe Temperaturen oft nicht ausreichen. Dabei besteht das Risiko, dass die Leiterplatte oder umliegende Bauteile beschädigt werden – sowohl beim Wellenlöten als auch bei Nacharbeiten, wie Markus Geßner, Marketing- und Vertriebsleiter von Emil Otto, erklärt. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat Emil Otto eine Reihe spezieller Produkte entwickelt.

In langlebigen elektronischen Geräten kommen häufig THT-Bauteile mit Nickel- und Messing-Pins zum Einsatz, da Messing eine hohe mechanische Festigkeit bietet. In anspruchsvollen Umgebungsbedingungen ist maximale Zuverlässigkeit besonders wichtig. „Hier sind vor allem die hohe Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion und Abnutzung entscheidend, da elektronische Komponenten extremen Bedingungen standhalten müssen. Nickel wird aufgrund seiner Schutzfähigkeiten bevorzugt eingesetzt, bringt jedoch spezifische Verarbeitungsprobleme mit sich“, erläutert Geßner.

Flussmittel für die Verarbeitung von Nickel-Pins

Da Nickeloxid ein sehr guter Isolator ist, gestaltet sich die Verarbeitung von Nickel äußerst schwierig. Die isolierende Eigenschaft wirkt wie eine Barriere, die das Löten erheblich erschwert. Herkömmliche Flussmittel stoßen hierbei oft an ihre Grenzen, weshalb speziell entwickelte Flussmittel erforderlich sind. Diese müssen nicht nur das Löten ermöglichen, sondern auch die Nickeloberfläche während der Lagerung vor Oxidation schützen. Aus diesem Grund hat Emil Otto Flussmittel auf Basis eines Carbonsäure-Komplexes entwickelt.

Markus Geßner erklärt: „Ein Flussmittel muss gute Löteigenschaften aufweisen, ohne den Wellen- oder Selektivlötprozess zu beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass das Löten mit den vorgegebenen Parametern zuverlässig möglich ist. Die Anforderungen an ein Flussmittel sind daher vielfältig, selbst wenn es nur das Löten einer bestimmten Pin-Art unterstützen soll. Gleichzeitig gibt es Hilfsmittel, deren Wirkung weit über ihre scheinbar einfache Anwendung hinausgeht. Durch das Eintauchen der Pins in Lötmittel auf Basis eines Carbonsäure-Komplexes kann nicht nur die Oxidschicht entfernt werden. Die Pins werden zudem vor weiterer Verschmutzung und Oberflächenveränderung geschützt. Das ermöglicht eine sofortige Weiterverarbeitung oder Lagerung.“

Gerade bei Land-, Forst- und Baumaschinen wird die Elektronik oft sehr anspruchsvollen Umweltbedingungen ausgesetzt.
Gerade bei Land-, Forst- und Baumaschinen wird die Elektronik oft sehr anspruchsvollen Umweltbedingungen ausgesetzt. (Bild: Emil Otto)

Effiziente Reparatur mit bio-basierten Flussmittelpasten

Auch im Bereich der Nacharbeit, etwa beim Austausch von Bauteilen im Rahmen von Reparaturen, hat der Flussmittelhersteller passende Produktlösungen entwickelt, die den Produktlebenszyklus zuverlässig verlängern und erweitern. Ein Beispiel sind die Flussmittelpasten EO-Flux-Paste (Bio-Based) FP-BIO-001/2 „EO B-Power“.

„Baugruppen sind bei Outdoor-Anwendungen häufig über lange Zeiträume hinweg extremen und anspruchsvollen Umgebungsbedingungen ausgesetzt. Wenn in diesen Bereichen elektronische Komponenten ausfallen, müssen sie ersetzt werden – manchmal betrifft das komplette Baugruppen, manchmal einzelne Komponenten oder nur den Stecker eines Kabels. Hier kommen die oben genannten Flussmittelpasten zum Einsatz“, so Geßner.

Markus Geßner - Emil Otto GmbH
Zitat

Ein Flussmittel muss gute Löteigenschaften aufweisen, ohne den Wellen- oder Selektivlötprozess zu beeinträchtigen.

Markus Geßner, Marketing- und Vertriebsleiter von Emil Otto
(Bild: Emil Otto)

Diese No Clean-Flux-Pasten wurden speziell für die hochwertige Elektronikfertigung und die Reparatur von Leiterplatten entwickelt. Sie sind „Bio-Basiert“ und mit einem speziellen B-Power-Aktivator-Komplex formuliert. Dieser hochwirksame Komplex besteht aus speziell abgestimmten, natürlichen und hochreinen Substanzen. Die Hauptkomponenten setzen sich aus spezifischen Wachsen und Harzen zusammen, die weder Kolophoniumharze noch synthetische Harze enthalten.

FP-Bio-001 und FP-Bio-002 überzeugen durch ihre stark lötprozessoptimierte Aktivität sowie sehr guten Benetzungs- und Durchstiegseigenschaften. Dadurch lassen sich die Pasten äußerst sparsam dosieren, was sowohl die Effizienz als auch die Nachhaltigkeit in der Anwendung erhöht.

Petra Gottwald
(Bild: Hüthig Medien / Petra Gottwald)

Petra Gottwald

Petra Gottwald, Chefredakteurin Elektronik-Titel, nach Unterlagen von Emil Otto, Eltville

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