Mit bemerkenswerten Vorzügen wartet die multifunktionale Lötstation FM 206 von Hakko (Vertrieb: Technisches Büro Kullike, TBK) auf. Das Löt- und Reparatur-Lötsystem mit einer Leistung von 410 W ermöglicht alle gängigen Lötarbeiten bei engstem Flächenverbrauch. Die Maße der Station sind trotz der bereitgestellten hohen Leistung von 162 mm x 245 mm mit einer Höhe von 136 mm relativ gering. Trotz gleichzeitiger Bereitstellung aller Lötfunktionen, lässt sich wertvollen Arbeitsplatz einsparen.

Unter Stickstoff

Die Heißgasfunktionen des Lötsystems FM 206 kann wahlweise das erhitzte Prozessgas über die eingebaute Pumpe liefern oder von Außen auch Stickstoff zuführen. Zudem lässt sich die Heißgas-Temperatur und die geförderte Gasmenge feinstufig einstellen. An einem Display kann der Anwender die Werte in einem Diagramm und als Prozentangabe ablesen. Aktive Düsen, gestaffelt in verschiedenen Durchmessern stehen zur Auswahl.

Um die bekannten und sichtbaren Vorteile der Stickstoffanwendung bei Arbeiten mit dem Multifunktion-System FM 206 zu ermöglichen, ist es mit der Zusammenstellung aus einem Stickstofferzeuger FX 780 und einem Strömungsmessgerät FX 791 auch in kleinen Betrieben möglich unter Schutzgas zu arbeiten. In größeren Betrieben, die Stickstoff schon im Reflow-Prozess oder beim Wellenlöten einsetzen, spielt der geringe Verbrauch für einen Stickstofflötkolben FM 2026 oder für einen Heißgaslötkolben FM 2029 kaum eine Rolle. Die erforderlichen Stickstoffmengen werden auf den kleinstmöglichen Verbrauch eingestellt, wobei die Erfahrungswerte mit guten Resultaten bei 1,5 bis 2 l/min liegen.

Einfache Programmierung via Bildschirm

Eine weitere nützliche Heißgasfunktion, die bereits vom Heißluftgerät FR 803 bekannt ist, bietet die Programmierung eines dreistufigen Temperaturprofils: Ähnlich einer Reflow-Lötanlage – jedoch auf kleinster Fläche – wird der Aus- oder Einlöt-Prozess reproduzierbar, schonend und zuverlässig mit allen Prozessparametern (Vorwärmen, Aktivieren, Aufschmelzen, Abkühlen) programmiert. Die Programmierung der Funktionen für jeden der drei Kanäle wird über einen gut lesbaren Bildschirm intuitiv geführt. Die Programmierung und die Veränderung der Werte erfolgt mit einem Programmier-Drehknopf bequem und eindeutig. Als Ergänzung lässt sich der Vorheizer FR 830 unterhalb der zu bearbeitenden Zone einsetzen. Der Vorheizer wird von dem Heißgaskolben am Lötgerät FM 206 gestartet.

Alle bisher in den Hakko-Lötgeräten angebotenen Merkmale sind auch bei diesem Multifunktion-Lötsystem zu finden: Schlüsselfunktionen, die vor der unbefugten Veränderung der Lötparameter schützen, dem Einmessen und Nachprogrammieren einer Temperaturablage (des Off-Set) zwischen der gewählten Löttemperatur und der gemessenen Temperatur an der Spitze der Lötspitze, abwählbare Signale für Fehlfunktionen und bei Untertemperatur am Lötkolben und schließlich auch wählbare Zeitfunktionen für die Absenkung der Temperatur in den Wartezustand oder bis zum endgültigen Abschalten der Station. Alle eingesetzten Lötwerkzeuge werden über die dazugehörigen Schaltköcher geführt und zur Einsparung von Energie nach einer wählbaren Zeit in einen Wartezustand heruntergeregelt.

Lötkolben für verschiedene Aufgaben

Eine Zusammenstellung von Lötwerkzeugen, bei der gleichzeitig mit einem 140-W-Lötkolben, einer 140-W-Lötpinzette und einer Entlötpistole gearbeitet werden kann, ist nur ein Beispiel aus den vielen unterschiedlichen Lötwerkzeugkombinationen. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz bei Rework und Lötaufgaben, bei denen ein Lötkolben mit einer großen und leistungsstarken Lötspitze und gleichzeitig ein weiterer Lötkolben mit einer sehr feinen Lötspitze bereitstehen. Zusätzlich kann auch noch ein Heißgaslötkolben oder eine 140-W-Lötpinzette zum Einsatz kommen. Zur Ausstattung gehören optional diverse Lötwerkzeuge mit allen bekannten Funktionen im Handlötbereich. So dient der Lötkolben FM 2030 mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Lötspitzen und mit einer Leistung von 140 W, der Bearbeitung von massereichen Lötstellen, die sich durch die große Energiezufuhr zuverlässig löten lassen. Hingegen kann der Lötkolben FM 2027 mit feinen und feinsten Lötspitzen bestückt werden.

Mit einer Anzahl von unterschiedlichen Lötspitzenformen lässt sich auch der Stickstofflötkolben FM 2026 anschließen. Handlötplätze, bei denen die Lötspitzen mit heißem Stickstoff umspült werden, erhöhen die Qualität der Lötverbindung, da sich auch kleinste Lötstellen unter dem Schutzgas vor der Oxydation des flüssigen Lotes schützen lassen: Der erwärmte Stickstoff tritt an der Düse des Lötkolben aus, und erwärmt die Lötstelle mit Gastemperaturen zwischen 200 °C und 260 °C, abhängig von der eingestellten Solltemperatur der Lötspitze und der gewählten Gasmenge pro Zeiteinheit. Durch diese Funktion muss mit der Lötspitze nur noch der letzte Temperatur-Peak für den eigentlichen Lötvorgang zugeführt werden. Dadurch ist es möglich, die Lötspitzentemperatur um bis zu 30 k abzusenken, was die Standzeit der Lötspitzen insbesondere unter den erhöhten Temperaturbedingungen beim bleifreien Löten verlängert. Somit lässt sich Zeit für den eigentlichen Lötvorgang um bis zu 25 Prozent verkürzen.

Mit dem Heißluftlötkolben FM 2029 mit einer Auswahl von Düsen in unterschiedlichen Durchmessern ist es möglich, viele Lötaufgaben zu bewältigen. Die Luft wird entweder von einer internen Pumpe gefördert oder kann als Schutzgas zugeführt werden. Die Menge und damit die Austrittsgeschwindigkeit des erhitzten Prozessgases lässt sich feinstufig einstellen und in dem Bildschirm des Multifunktionssystems FM 206 ablesen. Ein prozentualer Wert wird angegeben und ein Rampendiagramm zeigt die gewählte Heißgasmenge an. Wählbar ist die Funktion für den Zeitablauf der Heißgasförderung: Entweder gilt die Dauer der Betätigung des Auslösers oder ein Wärmepuls wird, unabhängig von der Dauer der Betätigung des Auslösers, für eine vorprogrammierbare Zeitdauer geliefert. In einer Abkühlzeit wird weiter Luft gefördert, die aber nicht mehr erhitzt wird, wodurch der Schutz vor Verbrennungen verbessert wird.

Lötzangen und Pinzetten

Die Löt- und Entlötzange FM 2022 arbeitet mit parallel greifenden Schenkeln. Das hat bei der Arbeit an problematischen Bauteilen und an großen Flächen einen Vorteil bei der Wärmeübertragung und wenn das einzulötende oder das ausgelötete Bauteil griffig gehalten werden soll. Jede der beiden Lötspitzen in der Pinzette arbeitet mit einer realen Leistung von 70 W, wodurch 140 W Leistung an den Spitzen der Pinzette auf engstem Raum zur Verfügung stehen. Die hohe Leistung erlaubt es, die Wärme auch auf flächige oder kubische Lötstellen zu übertragen; Beispiele sind Anschlussblöcke oder Abschirmungen mit einer großen Masse. Für die Lötpinzette sind derzeit rund 12 verschiedene Lötspitzenformen und Abmessungen für praktisch jeden Einsatzfall erhältlich – darunter auch bis zu 18 mm breite Lötspitzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine der beiden Pinzettenschenkel relativ zur Arbeitshand stehen bleibt, während der zweite Schenkel parallel auf die Lötstelle zu bewegt wird. Trotz der hohen Leistung wiegt die Pinzette handliche 53 g und die Lötspitzen rund 11 g.

Die Miniatur-Lötpinzetten FM 2023 mit einer Lötleistung von 140 W lassen sich wahlweise und umschaltbar federnd schließen oder gegen Federdruck öffnen. Dadurch wird es möglich, ein kleines Bauteil alleine durch die sanfte Federkraft der Pinzette zu halten und zu verlagern ohne den schwierigen Druck auf das gefasste Bauteil mit der Hand konstant zu halten. Jede der beiden Lötspitzen arbeitet mit einer realen Leistung von 70 W. Derzeit stehen für die Lötpinzette FM 2023 drei sehr feine Lötspitzenformen und Abmessungen zur Verfügung. Damit können Bauteile bis herunter zur Baugröße 0201 sicher bearbeitet werden. Die Pinzette nur 32 g und die Lötspitzen etwa 5 g. Bei beiden Zangen reicht der wählbare Temperaturbereich von 200 °C bis hin zu 400 °C. Auch sind bei beiden Modellen die Orientierung der Spitzen zueinander ist verdrehsicher gestaltet.

Entlötwerkzeug für Profis

Das Entlötwerkzeug FM-2024 ist eine wertvolle Ergänzung der Lötwerkzeuge, die sich mit dem Multifunktions-Lötsystem FM 206 betreiben lassen. Mit diesem Lötwerkzeug werden bedrahtete und SMT-Bauelemente ausgelötet. Die Absaugfunktion lässt sich auch zur Reinigung von verzinnten Lötflächen oder von neu zu bestückenden Löt-Pads einsetzen. Der alte Streit darüber, ob ein Pistolengriff oder ein gerader Hand-Griff besser seien, gehört nun der Vergangenheit an: Beide Handhabungen lassen sich entsprechend auszutauschen. Der Unterdruck wird dabei von dem System erzeugt Die Energieversorgung der Entlötspitze wird ebenfalls von der FM 206 geliefert.

Die Entlötspitzen gibt es in unterschiedlichen Formen und Abmessungen für praktisch jeden Einsatzfall. Bei der Konstruktion und Formgebung der aktuellen Entlötspitzen wurde vor allem an die zunehmend engen Bauverhältnisse auf den Leiterplatten und an die immer kleineren Bauformen der Bauelemente gedacht. Um auch für den Einsatz mit bleifreien Loten gerüstet zu sein, ist der Innendurchmesser der Lötspitzen erweitert worden und der Weg, den das flüssige Lot innerhalb der Entlötspitzen, ohne zu erstarren zurücklegen muss, ist wesentlich verkürzt worden.

Auf der Grundkonstruktion der Composit-Lötspitzen beruht auch der Aufbau der Entlötspitzen-Heizerpatrone, dies ermöglicht einen schnellen Austausch der unterschiedlichen Spitzenformen und Durchmesser. Aktive Lötspitzen zeichnen sich dadurch aus, dass Heizkörper und Sensor mit der eigentlichen Lötspitze eine enge thermische Einheit bilden. Somit bestehen große Vorteile bei den Regeleigenschaften und für die Genauigkeit der Temperaturnachführung an der Lötspitze.

SMT Hybrid Packaging 2014: Halle 9, Stand 240

Marisa Robles Consée

ist freie Redakteurin Productronic

(mrc)

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TBK Technisches Büro Kullik GmbH

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