Geschäftsführer Melih Cakirbey (Bild: Britze Elektronik Leitrpatten)

Geschäftsführer Melih Cakirbey (Bild: Britze Elektronik Leitrpatten)

Der neue Geschäftsführer Melih Cakirbey gibt Einblicke in Versäumnisse der Vergangenheit und erläutert seine Strategien für den Weg zu neuer Stärke. Die Onlinekalkulation soll ausgebaut werden und erhebliche Investitionen in Maschinen und Produktionsräume frischen Wind bringen.

Britze ist ein Traditionsbetrieb wie es nur noch wenige gibt. In Westberlin gegründet und in der „Berliner Insel“ gewachsen, baute man solide Kundenbeziehungen auf, die sich in den letzten Jahrzehnten bewährt haben. Seit längerem stehen die Zeichen jedoch auf Veränderung. Konkurrenten aus Asien und Osteuropa üben Druck auf die Preise aus und das Internet mausert sich zu einem immer wichtigeren Absatzkanal.

Das Resultat für Britze waren stagnierende Absatzzahlen und Kostendruck, der sich in Personaleinsparungen und Investitionstopps äußerte. So ist das primäre Ziel des neuen Geschäftsführers, Melih Cakirbey: „Hier muss natürlich einiges geschehen. Aufgrund der soliden Basis bin ich aber zuversichtlich, dass der Erfolg wiederkommen wird.“

Dabei betont Cakirbey, dass es wichtig ist, nicht einfach nur mit der Gießkanne Geld in die Fertigung zu kippen. Vielmehr setzt man gezielt auf die Remobilisierung des Know-hows in der 15-köpfigen Belegschaft. Die ersten Wochen waren geprägt von intensiven Gesprächen mit den Mitarbeitern, die in den letzten Jahren offenbar deutlich zu kurz kamen.

„Heute, nach nur wenigen Wochen, hat sich die Stimmung erheblich verbessert. Die Leute lächeln wieder und sind allesamt mit dem Herzen dabei. Das ist wichtiger als jede neue Maschine und erzeugt Qualitätssprünge und Zuverlässigkeit.“

Dazu kommen die Investitionen in neue Maschinen. „Wir erwarten in Kürze einen weiteren Flying-Probe-Tester von Gardien, der den Flaschenhals in der elektrischen Endkontrolle beseitigen wird, sodass wir Termindienste wieder pünktlich liefern können.“

Technologisch setzt Britze vor allem auf die immer anspruchsvolleren Mutlilayer. Feine Strukturen stellen mit den bestehenden Ätzmaschinen keine Schwierigkeit dar, jedoch haperte es in der Vergangenheit an zuverlässigen Möglichkeiten für Sacklöcher und feine Bohrungen. „Eine Blackhole-Durchkontaktierungsanlage nach neuesten Vorgaben des Chemiespezialisten MacDermids ist bei Adeon in Auftrag gegeben worden. Neuste Standards inklusive Vakuumabsaugung werden die Herausforderungen im Durchkontaktierungsbereich vollends lösen“, schwärmt Cakirbey. Hierfür wird die Galvanik räumlich stark erweitert.

„Ab Februar werden wir mit einer neuen Multi-X von Schmoll bohren. Die digitale Z-Achse, das Kamerasystem und extrem hohen Drehgeschwindigkeiten sorgen hier für einen Qualitäts- und Geschwindigkeitssprung.“ Eine 2-Spindel-Aluminiumfräsmaschine mit automatischer Einspritzkühlung rundet das Profil für die neu entstehende Mechanik ab. Klimaanlagen und Zuluft mit Überdruck bedeuten den ersten Schritt auf dem Weg zu einer Reinraumabteilung im Fotodruck.

Insgesamt fließen somit in diesem Jahr knapp 400.000 Euro in den Aus- und Umbau der Produktion.

(hb)

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