Eine der Aufgaben der Lotpasteninspektion (SPI) ist es, Lötpastenfehldrucke zu erkennen und den Bediener mit einer entsprechenden Fehlermeldung zu warnen. Die geforderten Änderungen werden in der Folge vom Operator manuell durchgeführt. Dies ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch nicht in allen Fällen fehlerfrei. Hinzu kommt auch, dass die Maschine währenddessen still steht und nicht produzieren kann. Wäre es in diesem Fall nicht viel besser, wenn die nötigen Änderungen automatisch ausgeführt würden?

Wenn ein Matrix-Board zum Beispiel 100 Durchläufe hat und bei jedem Durchlauf auf der Maschine gecheckt werden muss, ob ein Fehldruck vorhanden ist oder nicht, kann das die totale Liniendurchsatzleistung dramatisch reduzieren. Wäre es deshalb nicht viel besser, wenn diese Information von der ersten Maschine zu allen anderen Maschinen in der Linie weitergegeben werden könnte? Genau hier setzt Industrie 4.0 an.

Alles selbst: Konfiguration, Optimierung und Diagnostik

Das Ziel von Industrie 4.0 ist eine Selbstkonfiguration, eine Selbstoptimierung und eine Selbstdiagnostik in Kognition sowie eine intelligente Unterstützung des Operators in seiner zunehmend komplexen Arbeit. Ziel ist es ebenso, eine Produktionslinie so effizient wie möglich zu gestalten. Wenn ein Problem auftaucht, ist es von absoluter Notwendigkeit in kürzester Zeit die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die Produktion immer auf dem höchsten Niveau läuft. Jegliche manuelle Interaktion des Bedieners hat einen negativen Einfluss auf die gesamte Produktionseffizienz. Geht es nach Juki Automation Systems, dann lässt sich dieser Umstand mittels Industrie 4.0 eliminieren.

Da der Bestückautomatenhersteller die Philosophie der Total-Line-Solution erfolgreich implementiert hat, ist Industrie 4.0 der logische nächste Schritt: Die Komplexität der genannten Selbstkonfiguration, -optimierung und -diagnostik lässt sich nur automatisiert und in Kombination mit einer tiefgreifenden Integration der unterschiedlichen Systeme meistern. Der Umstand, dass das gesamte Equipment aus einer Hand geliefert wird, macht nicht nur die Kommunikation zwischen Anbieter und Kunden einfacher, sondern reduziert auch Kosten.

Industrie 4.0 von Juki

Das SPI teilt dem Drucker mit, ob Lötpastenfehldrucke stattgefunden haben und wie viele, damit er sich automatisch justieren kann. Deshalb ist es auch nicht nötig, die bereits bedruckte Leiterplatte zu reinigen, da das SPI diese Informationen auch an den Bestückungsautomaten weiterreicht, welcher automatisch den Bestückungsoffset für dieses Board entsprechend ändert. Im Fall eines Matrix-/No Matrix-Boards werden die Fehlermeldungen an alle folgenden Maschinen gesendet, um die Zeit für das Lesen der Markierungen auf ein Minimum zu reduzieren. Der Bestückungsautomat sammelt mehr Informationen und macht anschließend kluge Qualitätsentscheidungen. Das in allen aktuellen Bestückautomaten integrierte AOI-System namens EPV macht von allen Bestückungsprozessen Bilder und entscheidet noch während des Prozesses, ob ein Bauteil richtig platziert wurde.

Die Kommunikation zwischen AOI und den Bestückungsautomaten ist von großer Wichtigkeit, um die Bedienzeit am AOI zu reduzieren. Die gesammelten Informationen werden zusammen mit dem AOI kalkuliert. Sobald das AOI einen Fehler entdeckt, wird der Fehlerrapport zusammen mit den Bildern des Bestückungsmonitors der entsprechenden Maschine samt SPI-Analyse dem Operator geliefert. Ausgestattet mit all diesen detaillierten Informationen ist es ein Leichtes, Fehler zu korrigieren, und falls dies vom System nicht automatisch möglich sein sollte, hat der Bediener das beste Tool, um exakt genau am richtigen Ort zu interagieren. Echtzeitüberwachung des laufenden Prozesses und automatisches Vor- oder Nachjustieren wird ebenso möglich sein wie die Verbindung zu einer breiten Auswahl an ERP-Systemen.

SMT Hybrid Packaging 2015: Halle 7, Stand 251

Marisa Robles Consée

ist Chefredakteurin Productronic

(mrc)

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Unternehmen

Juki Automation Systems GmbH

Neuburger Str. 41
90451 Nürnberg
Germany