Die Digitalisierung treibt nicht nur die Automatisierung von Automobilfertigung, Maschinenbau, Transportwesen oder Energieerzeugung voran. Auch für die Konstruktion von Maschinen kann sie erhebliche Arbeitserleichterungen mit sich bringen, wie das Beispiel eines interaktiven Konfigurators von Harting für schwere Industriesteckverbinder zeigt. Die Leistungsfähigkeit von Konfiguratoren ist dank Fortschritten in der IT-Entwicklung erheblich gestiegen.
Konfigurator unterstützt den Entwickler
Entsprechende Programme und Anwendungen werden als Instrument zur Unterstützung der Konstruktion immer wichtiger. Sie helfen Entwicklerinnen und Entwicklern, einer zentralen Herausforderung zu begegnen: So sollen zuverlässige und effiziente Maschinen in immer kürzeren Zyklen zum Einsatz kommen. Aber nicht jede Abteilung verfügt über genügend Kapazität, um sich mit Details wie Schnittstellen, Steckverbindern und deren Kombinationsmöglichkeiten zu befassen. Harting hat deshalb einen Konfigurator für Industriesteckverbinder entwickelt, der es ermöglicht, schnell alle nötigen Informationen und entscheidungsrelevanten Daten bei der Hand zu haben.
Der Konfigurator Han orientiert sich an der Praxis. Anwender sollen damit schnell die nötigen Schnittstellen für ihre Entwicklung zusammenstellen können. Drei Eingaben – Anzahl der Kontakte, benötigte Spannung und Stromstärke – reichen, um zu einer ersten Lösung zu gelangen. Diese kann direkt in den Warenkorb gelegt oder zunächst weiter verfeinert werden. Ebenfalls den Anforderungen entsprechende Alternativen werden zudem vorgeschlagen. Der Konfigurator macht die Materie Steckverbinder leicht beherrschbar – den immer komplexeren Anforderungen und einer generell hohen Produkt-Diversifizierung zum Trotz.
Auswahlprozess bleibt transparent
Der Auswahlprozess bleibt trotz der aktiven Unterstützung durch das Programm für den Anwender transparent. Die jeweils aktuelle Konfiguration ist parallel als 3D-Modell in einem separaten Fenster zu sehen. Der Konfigurator ist interaktiv, das heißt er kommuniziert mit dem Anwender. Die Kommunikation läuft zum einen über die 3D-Modellierung, zum anderen über jeweils offenstehende oder geschlossene Auswahlmöglichkeiten. Komponenten, die zu einer bereits getroffenen Auswahl nicht passen, zeigt der Konfigurator nicht an. Anwender, die bereits über Artikelnummern oder Namen der gesuchten Produkte verfügen, haben die Möglichkeit, ihre Schnittstelle im Konfigurator eigenständig aufzubauen – und für die weitere Bearbeitung handhabbar zu machen. Sie nutzen den Expertenmodus: Beginnend mit der Wahl des Gehäuses (oben/unten) oder Einsatzes (Stift/Buchse) ergeben sich unterschiedliche Zugänge zur passenden Konfiguration.
Vorteile im Überblick
Es ist kein langes Suchen nach Komponenten und deren Spezifikationen erforderlich. Per Mausklick gelangt man zu alternativen Schnittstellen-Lösungen, die dem neuesten Stand in der Steckverbinder-Entwicklung entsprechen. Jedes Einzelteil wird im künftigen Anwendungszusammenhang sichtbar; und der Konfigurator bietet auf allen Stufen Lösungen, die zu den ausgewählten Komponenten passen. Einmal erworbenes Wissen verliert sich nicht und ist leicht integrierbar in die Bearbeitungs- und Dokumentations-Systeme der Entwicklung. Jede Konfiguration wird dabei mit einer eigenen Nummer versehen. Dadurch können Nutzer sich gegenseitig ihre Konfigurationen zur Verfügung stellen und weiterbearbeiten (zwecks Bestellung der gewählten Konfiguration). Nach dem Abschluss stehen die technischen Daten der konfigurierten Schnittstelle für den Download bereit. Ein Service-Account ermöglicht das Nutzen weiterer Funktionen. So lässt sich beispielsweise die komplette Dokumentation einer Schnittstelle (einschließlich Stp.-Datei) herunterladen. Die Konfigurationen lassen sich speichern, laden und im Team teilen.
Konfigurator bringt die digitale Transformation voran
Ein anwendungsorientierter Konfigurator kann also die digitale Transformation in der Produktentwicklung voranbringen. Er hilft, die besten Lösungen aus einem umfangreichen Portfolio zu generieren – ohne dass der User selbst ein Komponenten-Spezialist sein oder werden muss.
electronica 2018: Halle C2, Stand 548
Timo Poggemöller
(hw)