Seit Ende 2023 ist die Komax-Gruppe mit einem verhaltenen Bestellungseingang aufgrund von Unsicherheiten in der Automobilindustrie konfrontiert. Seitdem hat das Unternehmen deshalb begonnen Kosten zu reduzieren. Zu den Maßnahmen zählten etwa die Reduktion des Personalbestands, die fortwährende Bereinigung des Produktportfolios und die Optimierung der durch den Zusammenschluss mit Schleuniger entstandenen Vertriebs- und Organisationsstruktur. Außerdem hat Komax Testing Bulgaria Ende April 2024 die Produktion eingestellt und der deutsche Standort in Jettingen befindet sich im Schließungsprozess.
Kostenreduktion und Strukturoptimierungen
Seit Mai 2024 sind zudem die Produktionsmitarbeiter in Dierikon, Schweiz, in Kurzarbeit. Vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden weitet sich die Kurzarbeit ab 1. Juli 2024 auf den gesamten Standort aus und auch der Standort in Cham, Schweiz, wird in Kurzarbeit gehen. Mit diesen Maßnahmen will die Gruppe gestärkt aus der momentanen Schwächephase herauskommen.
Zusätzlich zur Optimierung der Strukturen arbeitet Komax auch an der Stärkung der Position im chinesischen Markt und wird aus diesem Grund per 1. Juli 2024 56 Prozent am chinesischen Unternehmen Hosver übernehmen, einem Hersteller von Maschinen für die Verarbeitung von Hochvoltkabeln für Elektrofahrzeuge.
Zögernde Kunden und fehlendes Volumen
Insbesondere in Europa und Asien zeigt sich die Kundschaft wegen vorhandener Überkapazitäten und einer angespannten Wirtschaftslage zurückhaltend beim Fällen von Investitionsentscheiden. Davon ausgenommen ist die Marktentwicklung in Indien, die in diesem Jahr bisher sehr positiv gewesen ist. Im zweiten Halbjahr 2024 erwartet das Unternehmen eine insgesamt leicht verbesserte Situation.
Die Gruppe ist mit einem soliden Auftragsbestand (CHF 208,2 Mio.) ins Jahr 2024 gestartet und hat dadurch in den ersten Monaten des Jahres fehlende Bestellungen teilweise kompensieren können, was mittlerweile nicht mehr möglich ist. In den ersten fünf Monaten des Jahres sind Bestellungseingang und Umsatz je rund 20 Prozent tiefer als im Vorjahr ausgefallen. Der Umsatzrückgang soll im gesamten Geschäftsjahr auf diesem Niveau bleiben. 2023 betrug der Umsatz CHF 752,0 Millionen.
Der Umsatzrückgang ist zu einem großen Teil auf fehlendes Volumengeschäft zurückzuführen, das überproportional zum betrieblichen Ergebnis (EBIT) beiträgt. Der Automatisierungsgrad bei den Kunden ist unverändert tief und birgt folglich Potenzial für die Komax-Gruppe. Daher ist der Bestellungsrückgang bei Produkten zum Erhöhen des Automatisierungsgrads deutlich geringer und die Kundschaft zeigt sich trotz verschiedener Projektverzögerungen weiterhin bereit hier zu investieren. Insgesamt prognostiziert Komax Gruppe einen leicht positiven EBIT für das Geschäftsjahr 2024.