all-electronics hat eine Umfrage bei einer Reihe von Elektronik-Unternehmen zum Thema Umgang mit der Corona-Krise gestartet. Die Unternehmen berichten, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, wie sie sich auf das Hochfahren der Geschäftstätigkeit vorbereiten und was sie von der Politik erwarten. In diesem Übersichtsbeitrag fassen wir die wichtigsten Aussagen zusammen.
Wie haben Sie sich bzw. ihr Unternehmen mit den Corona-Einschränkungen arrangiert? Welche Maßnahmen wurden getroffen, um mit der Situation zurecht zu kommen?
Carlos Queiroz: Alle Abteilungen sind bei uns tätig. Es wurden frühzeitig Desinfektionsspender an allen wichtigen Stellen in den Gebäuden installiert und die Reisetätigkeiten reduziert bzw. komplett gestoppt. Durch entsprechende frühzeitige Maßnahmen mussten wir die Fertigung bisher noch nicht unterbrechen oder einschränken. Die Möglichkeit von Home Office wurde verstärkt genutzt und wir liegen inzwischen bei ca. 80 % Home-Office-Tätigkeit in Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb/Marketing. Tools für Videokonferenzen wurden in allen Bereichen, wo noch nicht vorhanden, installiert und Laptops, wo erforderlich, zusätzlich bereitgestellt. Sämtliche Reisetätigkeiten wurden eingestellt.
Wie sieht die Exitstrategie aus, um zu einem ansatzweise „normalen“ Arbeitsalltag zurück zu kehren, und welchen Zeitraum planen Sie dafür ein?
Carlos Queiroz: Schutzmasken wurden gekauft für die Mitarbeiter, welche in der Fertigung oder im Office arbeiten. Maskenpflicht gilt für die Mitarbeiter, wenn der normale Arbeitsplatz verlassen wird. Abstände der Arbeitstische zueinander wurden wesentlich vergrößert, auch die Abstände der Arbeitsplätze in der Fertigung wurden auf den Mindestabstand angepasst. Die Anzahl der Mitarbeiter vor Ort in den Büros wird begrenzt. Wichtige Dienstreisen innerhalb Deutschland sind ab Mai wieder möglich. Die Einschränkungen wurden zunächst bis Jahresende geplant.
Werden die Corona-bedingten Einschränkungen ihren Arbeitsalltag und -organisation auch nach Ende der Epidemie nachhaltig verändern?
Carlos Queiroz: Die Home-Office-Möglichkeiten werden ausgeweitet. Videokonferenzen werden sicher in Zukunft verstärkt genutzt werden.
Welche Unterstützung seitens der Politik würden Sie sich dabei wünschen, bzw. welche Maßnahmen sind nötig, um wieder einen normalen Arbeitsalltag zu gewährleisten?
Carlos Queiroz: Ein normaler Betrieb wird erst möglich sein, wenn die Pandemie unter Kontrolle bzw. besiegt ist.
Wie schätzen Sie die Folgen für Start-ups ein?
Carlos Queiroz: Wir schätzen die Folgen für Start-ups und viele Firmen als extrem kritisch ein. Die Insolvenzgefahr ist extrem gestiegen.
(aok)