Auf dem Weg, uns das Leben zu erleichtern, entwickeln die Halbleiterschmieden dieser Welt immer schnellere Prozessoren und parallel dazu werden auch und vor allem Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz gemacht. Gibt man den Begriff in Google ein, so spuckt die Suchmaschine mühelos in 0,52 s etwa 1.040.000 Ergebnisse aus – die Auswertung der Treffer dürfte da deutlich zeitaufwendiger werden. Aber sie zeigt anschaulich, dass die digitale Revolution längst zum Spurt angesetzt hat. Gerade Roboter erleben einen Hype, schreitet doch die Entwicklungen zu noch leistungsfähigeren, sensitiveren und intelligenteren Robotern unaufhaltsam voran: Als kollaborative Montagesysteme mit einem präzisen Visionsystem, Greifer, berührungsempfindlicher Sensorik, flexibler Software und integrierten Sicherheitskomponenten arbeiten sie an Montageplätzen Hand in Hand mit dem Menschen und versuchen andererseits mit Manga-großen Glubschaugen immer mehr Menschen für sich einzunehmen. Basis dieses Entwicklungsschubs ist das Mooresche Gesetz also der bis heute gültigen Beobachtung, dass sich die Kapazität integrierter Schaltkreise im Schnitt alle zwei Jahre verdoppelt. Aber auch die wachsende Qualität lernender Software.
Geht man der Frage nach, wie Künstliche Intelligenz in einigen Jahren unseren Alltag verändern wird, bekommt man vielfältige Antworten, die dahingehend reichen, dass wir Arbeiten und der Roboter zuhause putzen werden, bis hin zu Science-Fiction-ähnlichen Anschauungen. Tatsächlich wird uns die Künstliche Intelligenz in den verschiedensten Lebensbereichen begegnen, sei es im Verkehrswesen mit selbstfahrenden Autos oder der Möglichkeit, etwa in sechs bis acht Jahren per App ein Taxi ohne Fahrer bestellen zu können. Auch im Bereich der virtuellen Realität wird sich die Künstliche Intelligenz nicht allein auf Smart Glasses beschränken. Augmented Reality hält in der Fertigung immer mehr Einzug. Und schließlich sei da noch die Künstliche Intelligenz als Betriebssystem genannt, die vor allem als Internet-of-Things in aller Munde ist.
Künstliche Intelligenz ja, aber in Maßen
Kein Wunder also, wenn 63 Prozent der Bundesbürger künstliche Intelligenz in elektronischen Geräten der Zukunft für eine gute Idee halten. Den Verbrauchern ist allerdings wichtig, dass die smarten Helfer ihre Grenzen kennen: 84 Prozent wollen, dass intelligente Haushalts-Roboter, smarte Autos oder Medizinelektronik den Menschen assistieren – nicht aber das eigene Denken überflüssig machen. Das sind Ergebnisse des Electronica-Trend-Index 2020. Dafür wurden im Auftrag der Weltleitmesse 7.000 Verbraucher in sieben Ländern rund um den Globus befragt – darunter 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ in Deutschland.
Der Wunsch der Verbraucher, sich von smarter Elektronik helfen zu lassen – nicht aber die Kontrolle vollständig aus der Hand zu geben – wird bei der Frage nach dem autonomen Auto anschaulich. So zeigt sich gut jeder zweite Bundesbürger (54 Prozent) reserviert, wenn ein smartes Auto der Zukunft das Steuer übernehmen will und autonom zum Zielort fährt. Ganz anders ist es aber, wenn das intelligente Auto wie ein Fahrlehrer den Straßenverkehr überwacht und nur eingreift, wenn der Mensch am Steuer einen Fehler macht. Solch eine Assistenzleistung bewerten rund 60 Prozent der Deutschen positiv.
Die Umfrageergebnisse zum elektronischen Gesundheitswesen – also E-Health – zeigen ein ähnliches Bild. 82 Prozent wünschen sich elektronische Sicherheitstechnik, die älteren Menschen das Leben Zuhause sicherer machen. Dazu zählen vernetzte Notrufsysteme, Sturzsensoren im Boden oder intelligente Matratzen. Auch künstliche Hände, die den Patienten mit Bioelektronik das Tasten und Fühlen möglich machen oder implantierbare Augensensoren mit der die Sehfähigkeit verbessert wird – bewerten rund 80 Prozent der Verbraucher positiv. Medizin-Roboter einzusetzen, die im Krankenhaus Operationen durchführen, stößt jedoch bei den Befragten aktuell noch auf Skepsis (53 Prozent). Sehr groß ist der Zuspruch allerdings heute auch schon beim Einsatz medizinischer Wearables (67 Prozent) – also am Körper tragbare Geräte, mit denen sich Vitaldaten wie Puls, Blutzucker oder Körpertemperatur in Echtzeit aufzeichnen und auswerten lassen.
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Während der Electronica 2016 stellen wir aus: Besuchen Sie uns in Halle A5, Stand 206 – wir freuen uns!
„Wie der Electronica-Trend-Index zeigt, gibt es bei den Verbrauchern weltweit eine große Nachfrage für innovative Technik aus der Welt der Elektronik“, erläutert Falk Senger, Geschäftsführer Messe München und zuständig für die Weltleitmesse Electronica. „Zudem zeigt der Trend-Index, dass für den internationalen Markterfolg elektronischer Geräte, die Hersteller neben dem Fokus auf technische Raffinesse auch Form und Farbe der Produkte nicht außer Acht lassen sollten. In China wünschen sich 82 Prozent der Verbraucher ein cooles Design. Zum Vergleich: In den USA sind es 70 Prozent, in Deutschland 65 Prozent und in Japan 49 Prozent.“
Innovationsfeuerwerk auf der Electronica 2016
Bei all den visionären Aussichten rundum die smarte Elektronik zeigt sich Falk Senger sehr zufrieden über die hohe Ausstellerresonanz: Für die diesjährige Weltleitmesse der Elektronikindustrie geben sich 2898 Aussteller aus 50 Ländern ein Stelldichein. Das sind 8 Prozent mehr, als noch auf der Jubiläums-Electronica 2014. Der Auslandsanteil der Aussteller beziffert Messe München mit 67 Prozent, auch hier kann der Messeveranstalter ein leichtes Plus um 3 Prozent verbuchen. Vier Konferenzen und fünf Foren mit über 130 Vorträgen sollen das auf mehr als 70.000 geschätzten Fachbesuchern die aktuellen Trends und Entwicklungen in der weltweiten Elektronik vermitteln.
Dem großen Ausstellerinteresse folgt die Messe München mit einer zusätzlichen Ausstellungshalle: Dieses Jahr wird sich die electronica daher auf 13 Messehallen erstrecken. Am stärksten gewachsen sind die Bereiche Halbleiter, Stromversorgung sowie Leiterplatten, andere unbestückte Schaltungsträger und EMS, gefolgt von Embedded-Systemen. In Folge dessen gibt es eine neue Hallenaufteilung: Die Bereiche Leiterplatten, andere unbestückte Schaltungsträger sowie EMS belegen nun zwei komplette Hallen, B4 und C4. Die Halle C4 schließt unmittelbar an den Eingang Nord an, Besucher finden so schnell ihren Weg zu den Produktneuheiten und Innovationen. Die Stromversorgung ist der Schwerpunkt der Hallen A2 und A3. Elektromechanik/Systemperipherie zieht in die Hallen B2 und B3. Das zeigt, dass sich die Fachbesucher auf der Electronica 2016 wieder auf ein Innovationsfeuerwerk freuen können.
Ein Novum stellt die „Embedded Platforms Village“ dar, wodurch der Embedded-Bereich ein weiteres Highlight gewinnt: Auf einer Gemeinschaftsfläche können die Aussteller ihr Know-how zeigen und zudem ihr Wissen auf der Embedded Platforms Conference mit der Community teilen. Diese findet am 9. und 10. November der electronica im Pressezentrum Ost statt. Diese Plattform zeigt anschaulich, dass Embedded einer der wichtigsten Schwerpunkte der electronica ist. Zuletzt kamen 35 Prozent der insgesamt 73.189 Besucher aus dem Bereich Hard- und Software-Entwicklung.
Trends der Automobilelektronik
Die Zukunft der Mobilität – auf der Electronica 2016 reicht das vorgestellte Themenspektrum von der Datensicherheit bis hin zum autonomen Fahren. Die Mobilität der Zukunft wird von den Entwicklungen der Automobilelektronik geprägt: „Smart Lighting“, autonomes Fahren und „Connected Vehicles“ – um nur einige Schlagworte zu nennen – hängen eng zusammen mit den elektronischen Bauelementen und der Software, die heute und in Zukunft weltweit entwickelt werden.
Die Automobilelektronik ist weltweit auf dem Vormarsch: Nach Angaben des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) lag der weltweite Bedarf an Halbleitern für die Automobilelektronik 2014 bei knapp 35 Milliarden Dollar. 30 Prozent des Produktionswertes eines Autos entfallen heute bereits auf Elektrotechnik und Elektronik – Tendenz steigend. In den kommenden fünf Jahren prognostiziert der ZVEI der Branche ein Wachstum von 4,5 Prozent. Kein Wunder, denn Innovationen im Automobilbau sind nach Angaben des Verbandes heute zu 80 Prozent von Mikroelektronik und Software getrieben. Die neuesten Entwicklungen beleuchtet die Electronica – über 800 Aussteller aus dem Bereich haben sich bisher angekündigt. Darüber hinaus diskutieren Experten auf der Automotive Conference und dem Automotive Forum über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen der Branche.
Medizinelektronik: Innovation ganz nah am Menschen
Von der Diagnose bis zur Behandlung: Elektronik ist eine Schlüsseltechnologie für die Medizin. Die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche und der Wunsch der Patienten nach mehr Selbstbestimmung treiben die Entwicklung zusätzlich voran. Zahlreiche Austeller zeigen die neuesten Technologien und Produkte der Medizinelektronik. Im Fokus der Weltleitmesse stehen dabei die zunehmende Vernetzung der Komponenten sowie höhere Präzision und Automation.
Medizintechnik ist eine der innovativsten Branchen weltweit: Laut dem Branchenverband Medtech Europe wurden 2014 über 11.000 Patente aus dem Bereich der Medizintechnik beim Europäischen Patentamt eingereicht – mehr als aus allen anderen Branchen. 41 Prozent dieser Innovationen wurden von europäischen Unternehmen eingereicht. Auch in Deutschland ist der Markt vom raschen Fortschritt geprägt. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) gibt an, dass rund ein Drittel des Umsatzes deutscher Hersteller mit Produkten erzielt wird, die nicht älter als drei Jahre sind. Branchenübergreifend gibt der Verband für 2015 ein weltweites Umsatzwachstum von 6,8 Prozent an. 2014 lag dies bei 4,6 Prozent. Elektronische Komponenten sind dabei einer der wichtigsten Innovationstreiber.
Ein großer Wachstumsmarkt stellt der Bereich Wearable Healthcare dar: Sie sind um das Handgelenk gelegt, stecken im Ohr oder in den Laufschuhen: Wearable Healthcare Geräte werden die medizinische Versorgung in den kommenden Jahren revolutionieren. Ärzte können die Vitalzeichen ihrer Patienten von der Ferne überwachen oder gar Krankheiten diagnostizieren. Auch für die Prävention birgt die Technologie großes Potential, indem Krankheiten früher und präziser erkannt werden können. Elektronische Komponenten – angefangen von den Sensoren über die Elemente der Signalkette, dem Power-Management bis zu den Controllern und den Funkeinheiten – bilden das Herz der Wearables, die die Daten sammeln und analysieren. Genau diesen Komponenten widmet sich die Podiumsdiskussion „Wearables for Healthcare – Components for digital medicine“. Branchenvertreter erläutern, was Wearables im Healthcare Bereich mitbringen müssen, um den Anforderungen der Zukunft zu entsprechen.
Umfangreiches Rahmenprogramm
Vom Cyber-Security-Forum über die Automotive Conference bis hin zum CEO Roundtable: Auf der Electronica präsentieren und diskutieren Experten und Aussteller die aktuellsten Entwicklungen aus aller Welt. Die Trends im Blick stellt die electronica 2016 die Themen Automotive, Embedded Systeme, Solid State Lighting, Wearables, Healthcare sowie begleitend Cyber-Sicherheit und Internet of Things in den Mittelpunkt. Diese spiegeln sich auch im Rahmenprogramm wider. Traditionell wird am ersten Messetag das CEO Roundtable stattfinden. Zum diesjährigen Thema „Vernetzte Welten – aber sicher“ diskutieren am 08. November von 11 bis 12 Uhr im Electronica-Forum führende Vertreter der Branche über die Rolle der Elektronikindustrie bei der Frage nach der Sicherheit intelligent vernetzter Geräte.