Dank eines Robotergreifer- und Magazinkonzeptes konnten die Prozessmodule für das Laser-, Thermoden-, Induktions- und das automatisierte Kolbenlöten auf nur 2 m² in eine Anlage integriert werden. Durch die Integration von Robotern gelang es, in die schon kompakt aufgebauten Produktionszellen eine maximale Anzahl von Prozess- und Prüfmodulen auf minimaler Standfläche einzupassen. Somit bleibt mehr Raum für die notwendige Produktionslogistik und die vorbereitenden oder nachfolgenden Prozesse. Raffinierte Greiferlösungen minimieren die Rüstkosten, erhöhen die Flexibilität der Lötanlagen und somit auch die Fähigkeit, individuelle Produktvarianten mit nur einer Anlage zu verarbeiten. Ein weiterer großer Vorteil ist die frei wählbare Prozessmodulanordnung in den Anlagen. Durch direkte Absprache mit den Kunden und Anwendern können Prozessmodule wie Flussmittelauftrags- oder Lötmodule so platziert werden, dass diese für den Service und die Wartung optimal zugänglich sind. Somit werden Anlagenstillstandzeiten, Material- und Raumkosten sowie der Personalaufwand reduziert. Die Effizienz der Gesamtfertigung wird daher automatisch gesteigert.
Die Softwarelösung EuRoC ermöglicht zudem, die integrierten Roboter ohne große Vorkenntnisse zu programmieren. Die Möglichkeit, sich mit einem Knick-Arm-Roboter und den dazugehörigen Produktgreifern komplett frei im Raum bewegen zu können, erweitert den Möglichkeitsradius und maximiert die Nutzung von Räumen und Prozessen. Bis zu vier verschiedene Greifer-Lötmaskenkombinationen können in einer Anlage magaziniert und vollautomatisch gerüstet werden, was die Verarbeitung einer großen Anzahl von Produktvarianten ermöglicht.
Leichtbau Werkzeugträger
Da in herkömmlichen Produktionen häufig komplette Werkstückträger (WT) mit allen Funktionen und dem zu bearbeitenden Produkt durch die Anlagen gefördert werden müssen, dachte Eutect über eine neue Werkstückträgerkombination nach. Aufgrund des Gewichts und der Abmessung sind solche herkömmliche Werkstückträger gerade für die 6-Achsen-Roboter schwer zu bewegen. Die Werkstückträgerkombination ermöglicht durch einen aufsetzbaren und produktspezifischen Satellitenträger, diese mit einem Roboter und oder einer Handlings-Kinematik direkt vom Band zu greifen. Anschließend werden die Satellitenträger einfach zu den einzelnen Prozessen transportiert. Der Satellitenträger ist frei von jeglichen Funktionen und dient allein dazu, die Baugruppe innerhalb der Lötanlage zu bewegen. Nach Abschluss des Prozesses wird der Träger wieder auf dem herkömmlichen WT, der vor der Lötanlage wartet, abgesetzt. Aufgrund der geforderten Material- und Energieeffizienz werden die Satellitenträger immer im Leichtbau gefertigt. Dies erlaubt es auch, kleinere Roboter mit geringerer Traglast zu integrieren, wodurch weitere Kosten eingespart werden können. Die Satellitenträger können mit einem geringeren Aufwand beschafft und bei Produkt- oder Variantenwechsel leicht und schnell umgerüstet werden. Dadurch kann auf einen kompletten Werkstückträger sowie Puffer- oder WT-Speicher für jede Produktvariante verzichtet werden. Zusätzliche Ersatzteillager und weitere Investitionskosten werden ebenfalls vermieden.
Das Modulbaukasten-System von Eutect zeigt, dass durch einzelne Module oder freie Kombinationen oft eine schlanke, individuelle Lösung aus bewährten Bausteinen für die Aufgabenstellung eines Kundenprodukts erreicht werden kann. Aus den Prozessmodulen der selektiven Löt- und Schweißtechnik werden die für die Aufgabenstellung prozesstechnisch und wirtschaftlich optimalen Module gewählt und zu Stand-Alone-, Rundtakt- oder Inline-Fertigungskonzepten für Gesamtlösungen kombiniert.
(hw)