Oxford PV hat den Bosch-CISTech-Standort übernommen, um eine Pilotlinei für seine Perowskite-Zellfertigung aufzubauen. Oxford PV

Oxford PV hat den Bosch-CISTech-Standort übernommen, um dort eine Pilotlinei für seine Perowskite-Zellfertigung aufzubauen. (Bild: Oxford PV)

Am Standort in Brandenburg an der Havel wird eine Pilotlinie errichtet, mit der die Perowskit-Technologie auf branchenübliche Wafer-Größe hochskaliert und der für den kommerziellen Einsatz erforderliche Herstellungsprozess optimiert wird. Nachdem das Unternehmen vor Kurzem den ersten Teil (10 Mio. Euro) einer Serie-C-Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen hat, wird es sich nun auf die Markteinführung seiner Perowskit-Technologie fokussieren. Oxford PV erwartet, dass die innovative Technologie, bei der in einer Tandemkonfiguration die Perowskit-PV-Zelle auf eine handelsübliche Siliziumzelle aufgebracht wird, den Wirkungsgrad von Silizium-Solarzellen stärker als andere konventionelle Verfahren steigern kann. Damit eröffnet sich das Potenzial für eine grundlegende Umgestaltung des Solarenergiemarktes.

Oxford PV wurde im Jahr 2010 als Spin-off der Universität Oxford von Henry Snaith 2010 gegründet und verfügt über die Patente von Professor Snaith. Das Unternehmen auf eine Tandemkonfiguration der Perowskite-PV-Zelle auf eine konventionelle Siliziumzelle. Damit ließen sich deutlich höhere Wirkungsgrade erzielen, ist Frank Averdung, CEO von Oxford PV, überzeugt: “Perowskit hat das Potenzial, den Wirkungsgrad von Solarzellen deutlich zu erhöhen und den weltweiten Energiebedarf bis weit in die Zukunft zu decken.“ Oxford PV erwartet, dass Zellenhersteller die Leistung ihrer Solarzellen mit der neuen Technologie um ca. 30 Prozent steigern können und neue Multi-Milliarden-Dollar-Märkte für die Erzeugung von Solarstrom entstehen, die das derzeitige Solar-Marktvolumen von 100 Mrd. US-Dollar weit übersteigen werden.

Das Unternehmen hat bereits mit der Einstellung von Mitarbeitern begonnen, die die Inbetriebnahme vorantreiben werden, und geht davon aus, dass die Produktion innerhalb weniger Monate anlaufen wird. In Brandenburg würden voraussichtlich im kommenden Jahr etwa 25 Mitarbeiter tätig sein, auch in Oxford kämen voraussichtlich nochmal zehn Mitarbeiter hinzu. Es gebe aber keinen Betriebsübergang der ehemaligen Mitarbeiter von Bosch CISTech. “Wir freuen uns sehr, dass wir einen Standort übernehmen konnten, der es uns ermöglicht, die Markteinführung unserer Technologie zu beschleunigen. Die Fabrik ist hervorragend ausgestattet und hat für uns den zusätzlichen Vorteil, dass hoch qualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte in der Region verfügbar sind. Der nächste Schritt wird darin bestehen, unser Team in Brandenburg aufzubauen und in unsere bereits bestehende Organisation in Oxford zu integrieren“, resümiert Averdung.

(hw/mrc)

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