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Man kennt das Bild: Am Flughafen weisen große Displays, die Fluglinie und -ziel anzeigen, den Reisenden den Weg zum richtigen Check-In-Schalter. Dort angekommen, nimmt das Bodenpersonal über den PC die Buchung für den Flug vor. Bislang wurden für beide Applikationen – also die Darstellung der Flugdaten auf dem Bildschirm über dem Schalter sowie das Computing am Check-in-Terminal – stets zwei separate Systeme eingesetzt. Das italienische Unternehmen Asem hat jetzt einen neuen Box-PC auf Basis von Fujitsu-Embedded-Motherboards mit AMD-Embedded-Prozessoren entwickelt, der sowohl die Computing-Aufgaben des Check-In-Rechners übernimmt, als auch die Anzeigentafel ansteuert. Statt zwei separater Systeme, wird so pro Schalter nur noch ein für beide Applikationen gemeinsam genutzter PC nötig.

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Das bietet gleich mehrere Vorteile. Zum einen spart es Geld. Schließlich müssen vor allem an großen nationalen und internationalen Drehkreuzen eine enorme Vielzahl an Check-In-Schalter mit PC-Systemen ausgestattet werden. Und wenn nur noch die Hälfte der Systeme benötigt wird, summiert sich das schnell zu einer beträchtlichen Ersparnis. Zum anderen wird durch die zentrale Steuerung der beiden Applikationen auf einem System die Anzeige direkt mit dem Schalter-Rechner gekoppelt. Das ist insofern relevant, als dass im hektischen Flughafenbetrieb Schalter schnell geöffnet, geschlossen oder gewechselt werden müssen – je nach Auslastungslage und Flugplan. Muss die Anzeige dabei separat vom Bodenpersonal angesteuert werden, kostet dies Zeit und birgt die Gefahr für Fehlanzeigen. Unter Umständen erscheint dann auf der Anzeige nicht sofort die richtige Fluglinie, was den Check-In verzögert und Kunden verunsichert. Sind beide Systeme jedoch gekoppelt, sind solche Fehler ausgeschlossen. Das Personal meldet sich am PC-System an, ruft den entsprechenden Flug auf und das System stellt automatisch die passende Anzeige dar. Meldet sich das Personal wieder am Rechner ab, erlischt auch die Fluganzeige.

Hohe Anforderungen an die Hardware

Der lüfterlose Asem Box-PC basiert auf der energieeffizienten AMD-ASB1-Plattform.

Der lüfterlose Asem Box-PC basiert auf der energieeffizienten AMD-ASB1-Plattform.Fujitsu Technology Solutions

Bei der nötigen Hardware galt es, genau hinzusehen, schließlich waren die Anforderungen an die Technik nicht trivial. Zum einen sollte die Rechenleistung fein abstimmbar auf die benötigte Performance sein, um ein ideales Performance-pro-Watt-Verhältnis zu erzielen. Zum anderen musste die Plattform über ausreichende Grafikkapazitäten für die Digital-Signage-Applikation, also die grafische Darstellung der Flugdaten auf der Anzeigetafel, verfügen. Und nicht zuletzt sollten die eingesetzten Komponenten besonders robust, energieeffizient und kompakt sein, um ein langlebiges sowie platzsparendes Systemdesign zu ermöglichen. Der Grund: auf Flughäfen ist der Platz knapp und damit die Einbausituationen für die PC-Systeme entsprechend sehr eng. Daraus wiederum ergeben sich hohe thermische Restriktionen. Die Komponenten müssen besonders energieeffizient sein und möglichst wenig Abwärme produzieren. Für solche Bedingungen empfiehlt sich prinzipiell der Einsatz von Embedded-Computer-Technologie, da diese bestens für solche Einbausituationen ausgelegt ist.

Platzsparende Lösungen

Doch auch mit der Festlegung auf Embedded-Computing-Komponenten war noch keine Entscheidung bezüglich der zu verwendenden Komponenten gefällt. Denn natürlich gibt es auch im Embedded-Computing gewaltige Unterschiede, zum Beispiel hinsichtlich der Formfaktoren. Nach ausgiebiger Evaluation entschied sich Asem für seine neuen Box-PCs letztlich für die Fujitsu-D2963-S-Mini-ITX-Industrie-Mainboards mit AMD-ASB1-Plattform. Der kompakte Mini-ITX-Formfaktor ermöglicht das Design platzsparender Lösungen. Im Gegensatz zu dedizierten Thin-Client-Boards bietet Mini-ITX das lokale Feature-Set sowie die hohe Grafik- und Computing-Performance, die verteilte Applikationen wie Kiosk-Systeme, Digital Signage oder auch alle anderen grafikintensiven Applikationen benötigen.

Die Boards sind sehr robust und für den anspruchsvollen Dauereinsatz ausgelegt und somit dauerhaft ausfallfrei. Das senkt nicht nur den Wartungs- und Reparaturaufwand, sondern vermeidet auch teure Ausfallzeiten. Zudem verfügen die Boards und Komponenten über eine Langzeitverfügbarkeit von fünf Jahren und können somit in diesem Zeitraum in identischer Ausführung nachgekauft werden. Das senkt die Gesamtkosten des Systems über die Standzeit gesehen noch weiter.

Doch bei dieser Applikation kam es neben einem kompakten Design und der Wirtschaftlichkeit der Systeme vor allem auf eine verzögerungsfreie Rechen- und Grafikleistung an. Zum einen verfügen die Boards über zahlreiche Grafikoptionen für die ruckelfreie Darstellung der Digital-Signage-Darstellungen auf der Anzeigentafel. Dank DVI- und Dual-Channel-LVDS-Support des Boards können über den Box-PC zudem problemlos beide Displays, also das des Schalter-Rechners sowie die Anzeigetafel, angesteuert werden.

Bei den Motherboards setzt Fujitsu Technology Solutions auf AMD-Prozessoren und Chipsatztechnologie mit integrierter Grafik. Die ASB1-Plattform bietet x86er-Prozessoren und leistungsfähige Grafiktechnologie bei geringem Energiebedarf. Mit der Kombination von ASB1-Prozessoren und M690E-Chipsatz mit SB600 erfüllten die Mini-ITX-Motherboards die Anforderungen von Asem hinsichtlich Strombedarf, Performance und Footprint.

Zwei Videoausgänge ermöglichen das System in Multimonitor-Installationen einzusetzen.

Zwei Videoausgänge ermöglichen das System in Multimonitor-Installationen einzusetzen.Fujitsu Technology Solutions

Der eingesetzte Chipsatz mit ATI-Radeon-X1250-Grafik, der ausschlaggebend ist für die Features und damit auch für die OS-Konfiguration und in einem weiten Bereich von Single- und Dualcore-CPUs skalierbar, kann somit passgenau an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Aktuell werden der stromsparende Sempron BGA-Prozessor 200U (1 GHz/TDP = 8W) oder der Athlon X2 Neo L325 (1.5 GHz/TDP = 18W)-Prozessor mit Dual-Core-Performance auf den Mini-ITX-Motherboards eingesetzt. Dank der breiten Skalierbarkeit der Mini-ITX-Industriemainboards D2963-S1 und -S2 können Entwickler auf Basis einer einzigen homogenen Plattform eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen entwickeln, von besonders energieeffizienten Low-Power-Designs bis hin zu Dualcore-Designs mit höheren Ansprüchen an die Rechenleistung. Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich dabei lediglich in der jeweils eingesetzten CPU. Dadurch wird der Aufwand für die Systemqualifizierung und Wartung erheblich minimiert.

Das Herzstück des Box-PCs: Das Fujitsu Mini-ITX-Industrie-Motherboard D2963-S mit der AMD-ASB1-Plattform kombiniert führende x86 Prozessoren und leistungsfähige Grafiktechnologie mit einer geringen Leistungsaufnahme.

Das Herzstück des Box-PCs: Das Fujitsu Mini-ITX-Industrie-Motherboard D2963-S mit der AMD-ASB1-Plattform kombiniert führende x86 Prozessoren und leistungsfähige Grafiktechnologie mit einer geringen Leistungsaufnahme.Fujitsu Technology Solutions

Hohe Grafik-Performance im Low-Power-Bereich

Neben der breiten, und vor allem homogenen Skalierbarkeit bieten AMD-basierte Plattformen darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil, der vor allem für die angedachte Ansteuerung der Flugschalter-Displays relevant ist: Die Performance der im M690E integrierten ATI-Radeon-Grafik ist deutlich höher als in vergleichbaren Lösungen für Low-Power-Designs, wie etwa Atom. Ein Mainboard bestückt mit Atom N270/945GSE/ICH7, ist zwar hinsichtlich CPU-Performance und Strombedarf mit dem Sempron 200U und der M690T/SB600-Plattform vergleichbar. Doch bei Grafik-orientierten Applikationen liegen die AMD-Lösung deutlich besser. So können Entwickler grafikintensive Applikationen mit sehr guter, hochaufgelöster Grafik mit geringster Latenz designen, ohne jedoch die CPU-Performance auf Grund einer vorgegebenen GPU/CPU-Kombination überdimensionieren zu müssen, und dies alles zu einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Und mit der neu vorgestellten G-Series-Prozessorplattform, die eine leistungsfähige x86er-CPU mit einer DirectX-11-fähigen GPU auf einem Die vereint, werden künftig grafikintensive Low-Power-Designs noch effizienter umsetzbar sein.

Box-PC für Digital-Signage-Aufgaben

Der neue Box-PC des italienischen Unternehmens Asem wurde auf Basis von Fujitsu-Embedded-Motherboards mit AMD-Embedded-Prozessoren entwickelt. Er übernimmt sowohl die Computing-Aufgaben des Check-In-Rechners, und steuert auch die Anzeigentafel an. Statt zwei separater Systeme, wird so pro Schalter nur noch ein für beide Applikationen gemeinsam genutzter PC nötig.

Peter Hoser

ist OEM Director Sales von Fujitsu Technology Solutions in Augsburg.

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