Das Reinigungskonzentrat Etimol DFX 80 CA von Emil Otto

Das Reinigungskonzentrat Etimol DFX 80 CA verfügt über eine effiziente Reinigungswirkung, hervorragende Spülbarkeit und hohe Badbeladekapazität. (Bild: Emil Otto)

Gemeinhin gilt, dass ansonsten harmlose Rückstände von No-Clean-Flussmitteln – vor allem jene, die nach DIN EN 61190-1-1 oder J-STD-004 klassifiziert sind – nicht zwingend von den gelöteten Baugruppen entfernt werden müssen. Das kommt Elektronikfertigern zu pass, denn die Reinigung ist ein zusätzlicher Prozessschritt in der Elektronikfertigung und stellt somit stets einen Kostenfaktor dar. „Man kann den Reinigungsprozess auf ein Minimum reduzieren“, erläutert Markus Gessner, Marketing- und Verkaufsleiter von Emil Otto Flux- und Oberflächentechnik, und zählt die Anforderungen hierzu auf: „Vorausgesetzt, es handelt sich um ein hochwertiges Flussmittel, das extrem sauber und no-clean ist und – ganz wichtig – ein optimaler Lötprozess gegeben ist.“ Käme jedoch ein qualitativ nicht sehr hochwertiges Flussmittel mit extremen Rückständen zum Einsatz, sei „die Reinigung jedoch unabdingbar“, merkt er weiter an.

Allerdings zeigt es sich in der Praxis, dass die Gefahr der Dendritenbildung und Korrosion selbst bei No-Clean-Flussmitteln durchaus gegeben ist, weshalb Gessner bekräftigt: „Unser Ansatz ist ein ganz anderer gegenüber dem Wettbewerb: Wir sind Flussmittel-Experte und unser Anspruch ist allerhöchste Qualität im Flussmittelbereich. Wir wissen, aus welchen Bestandteilen sich unsere Flussmittel zusammensetzen und wir wissen auch, wie wir die Flussmittelreste von der Leiterplatte am schonendsten wieder herunterbekommen.“ Dennoch ist die Kontamination nach der Reinigung besonders groß. Die Gründe können vielfältig sein, oft werden Stoffe durch den Reiniger eingeschleppt, wenn etwa nicht gesichert ist, dass hochreine Rohstoffe verwendet werden und wie sich der Elementargehalt dieser Reiniger überhaupt zusammensetzt.“

Gessner verbürgt sich dafür, dass die eigenen Reiniger aus dem Hause Emil Otto extrem geringe Elementaranteile aufweisen: „Wir können belegen, dass wir die geringstmöglichen Mengen von Chlor, Brom, Phosphor, etc. in unseren Produkten enthalten. Das ist in unseren Produkten nicht nachweisbar. Das bedeutet auch, dass keine Verunreinigung im Lötprozess erfolgt. Damit hat der Kunde eine größtmögliche Sicherheit.“ Dadurch ist auch sichergestellt, dass keine Halogene und sonstige Elementarteile durch Emil-Otto-Reinigungsmedien in den Lötprozess eingeschleppt werden: „Entscheidend ist, das richtige Reinigungsmedum für Anlage, Schablone oder Baugruppe auszuwählen.“ Als drittes Argument wirft Gessner ein: „Emil Otto produziert alle Produkte ausschließlich am Standort Eltville. Wir können am Markt nur bestehen, wenn wir absolut innovative Produkte mit höchster Qualität haben. Wir wollen Qualitäts- und Innovationsführer sein.“

Emil Otto-Markus Gessner

Markus Gessner von Emil Otto: „Wir können am Markt nur bestehen, wenn wir absolut innovative Produkte mit höchster Qualität haben. Wir wollen Qualitäts- und Innovationsführer sein.“ Emil Otto

Eine laut Gessner gute Wahl ist das alkalische Reinigungskonzentrat Etimol DFX 80 CA, das Emil Otto schon längere Zeit anbietet. Hierbei handelt es sich um ein Reinigungsmittel, das auf die Anforderungen elektronischer Baugruppen abgestimmte wurde und über eine effiziente Reinigungswirkung, optimale Spülbarkeit und hohe Badbeladekapazität verfügt. Basierend auf dem Etimol DFX 80 CA wurde die gebrauchsfertige Produktmischung Etimol DFX 81 RAA entwickelt, welche zum sofortigen, direkten Einsatz auf der Leiterplatte verwendet werden kann. Beide Reinigungsmittel können ätzende Chemikalien prozessoptimiert ersetzen und damit einen höheren Grad an Arbeitssicherheit und Umweltschutz erzielen. Sowohl das Konzentrat als auch die fertige Mischung sind keine Gefahrgüter, wodurch sich die Produktlagerung sowie der Produktversand vereinfacht, der somit auch kostenoptimierter durchgeführt werden kann.

Die Crux mit der Norm am Beispiel Selektivlöten

Sowohl DIN EN 61190-1-1 bzw. J-STD-004 sind momentan noch die Normen mit den höchsten Anforderungen an Weichlöt-Flussmittel für hochwertige Verbindungen in der Elektronikmontage. Jedoch entsprechen diese Prüfmethoden einem Flussmittel für den Wellenlötprozess. Diese Normen und Prüfmethoden beschäftigten sich jedoch nicht mit Flussmittelrückständen auf Leiterplatten, die keinen thermischen Prozess durchlaufen haben. „Leider gibt es keine aktuelle und offizielle Norm mit schärferen Anforderungen“, erläutert Gessner und fügt hinzu: „Aus diesem Grund haben wir Haustests geschaffen und eingeführt, um eine bessere Aussage zur Eignung und Empfehlung eines Flussmittels zu einem bestimmten Prozess geben zu können.“

Basierend auf dem Etimol DFX 80 CA wurde die gebrauchsfertige Produktmischung Etimol DFX 81 RAA entwickelt, für den direkten Einsatz auf der Leiterplatte. Emil Otto

Basierend auf dem Etimol DFX 80 CA wurde die gebrauchsfertige Produktmischung Etimol DFX 81 RAA entwickelt, für den direkten Einsatz auf der Leiterplatte. Emil Otto

Diese Haustests, die vor Jahren gemeinsam mit Fraunhofer EMFT in Oberpfaffenhofen (Teil des Fraunhofer IZM) und einigen anderen Industriepartnern als Projekt zum Selektivlöten entwickelt wurden, haben verschärfte Prüfungskriterien hinsichtlich Dampf-Reaktionen, höhere klimatische Bedingungen, höhere Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, weshalb der Haustest eine sichere Aussage zu einem Flussmittel gibt, inklusive Prozess u. Anwendung. „No-Clean-Flussmittel, die nach unseren Haustests qualifiziert werden, bestehen auch immer die Norm DIN EN 91190-1-1 beziehungsweise J-STD-004. Jedoch bestehen nach DIN EN 6119-1-1 oder auch J-SDT-004 qualifizierte No-Clean-Flussmittel nicht immer unsere Haustests für Selektiv- und Handlötprozesse“, bekräftigt er den eigenen hohen Qualitätsanspruch. Alle Flussmittel von Emil Otto, die für das Selektiv- und/oder manuelle Löten empfohlen werden, haben zusätzlich diese speziellen Tests durchlaufen und erfolgreich bestanden, versichert er weiter: „Damit können wir unseren Kunden eine größtmögliche Produktsicherheit und Zuverlässigkeit bieten.“ Anhand der Haustests ließe sich belegen, dass selbst bei vorhandenen thermisch nicht belasteten Flussmittelrückständen eine extrem hohe Sicherheit an der Baugruppe vorläge.

Dass Emil Otto die stetig steigenden Kundenanforderungen sehr ernst nimmt, zeigt sich schließlich auch daran, dass der Hersteller bei der Vorbereitung und Durchführung neuer Projekte auch prozessorientierte Unterstützung und Hilfe vor Ort anbietet, ebenso auch Schulungen zu spezifischen Themen. „Wir haben sehr viele Produkte, die kundenspezifisch hergestellt werden“, betont er und nennt den Service auch „Wohlfühlpaket“ für den Kunden: „Wenn der Kunde ein Spezialproblem hat, dann entwickeln wir für ihn auch ein Produkt. Es gibt keine bessere Werbung als zufriedene und glückliche Kunden.“

 

 

Marisa Robles

Chefredakteurin productronic

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