Jeder achte Erwachsene in Europa hört schlecht. Doch nur ein Drittel der Betroffenen benutzt bislang ein Hörgerät. Wer allerdings eine Hörhilfe trägt, empfindet seine Lebensqualität als merklich verbessert, besagt eine neue, ausgedehnte Studie zum Thema Hörminderung. Weil die Menschen immer älter werden, gelten Hörgeräte als Wachstumsmarkt.

Die heutigen voll digitalen Hörsysteme werden immer leistungsstärker und vor allem kleiner. Viele Menschen mit Hörproblemen scheuten sich bisher aus optischen Gründen, ein Hörgerät zu tragen. Die Hersteller bemühen sich deshalb mit großem Erfolg, durch fortlaufende Miniaturisierung ihre Produkte ästhetischer zu gestalten und dadurch die Hemmschwelle beim Benutzer zu senken.

Etwa 45 000 Menschen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien wurden vom Züricher Marktforschungsinstitut Anovum im Auftrag der EHIMA (Europaen Hearing Instrument Manufacturers Association) befragt, heraus kam die bislang umfassendste Studie zum Thema Hören, Hörverlust und Hörgeräte in Europa. Mit der unter dem Namen „EuroTrak“ 2010 vorgestellten Erhebung existiert nun für Europa eine fundierte Datenbasis zur Erfassung der Verbreitung von Schwerhörigkeit.

Von 14 185 in Deutschland befragten Personen bezeichneten sich 13,1 Prozent als hörgeschädigt oder von einem Hörverlust betroffen. Lediglich 31,8 Prozent von ihnen tragen ein Hörgerät. Laut „Handelsblatt“ gibt es in Deutschland rund 4000 Hörakustikgeschäfte mit insgesamt 10.000 Mitarbeitern. 2009 setzte die Branche mit dem Verkauf von rund 775.000 Hörgeräten etwa eine Milliarde Euro um. In der EHIMA sind die sechs größten Hörgerätehersteller Oticon, Phonak, ReSound, Siemens, Starkey und Widex vertreten.

Zwei Drittel aller Hörgeschädigten tragen somit keine Hörhilfe. Die Branche hat daher ihre Bemühungen verstärkt, Hörgeräte möglichst klein und unauffällig zu gestalten. Ob hinter dem Ohr oder im Ohr getragen, durch die Digitalisierung gelingt es, immer kleinere, für den Betrachter nahezu unsichtbare Hörhilfen zu entwickeln. Diese Miniaturisierung – auch in vielen anderen Sparten der Technik – stellt für die industrielle Fertigung eine besondere Herausforderung dar. Maschinen- und Anlagenbauer sehen sich vor die Aufgabe gestellt, neue Werkzeuge für Kleinstmontagen zu konstruieren und auf den Markt zu bringen.

Kleinste Drehmomente

Der Schrauber mit den kleinsten Drehmomenten am Markt erfüllt Anforderungen aus vielen Industriebreichen.Deprag-Vertriebsleiter Jürgen Hierold skizziert einige Einsatzbeispiele des neuen Schraubers: „Der Nanomat kann in der Medizintechnik bei der prozesssicheren Montage von Hörgeräten oder Herzschrittmachern eingesetzt werden. Auch in der Uhrenindustrie oder in der Feinwerktechnik zur Herstellung von Messgeräten sind Schraubwerkzeuge zur Kleinstmontage weit verbreitet.“

Ein weiteres Anwendungsgebiet stelle die optische Industrie dar, in der zur Montage von Brillen, Objektiven, Fotoapparaten, Kameras und Mikroskopen kleinste Verbindungselemente verschraubt werden. Bei der Fertigung elektronischer Produkte und Komponenten wie bei Mobiltelefonen, Taschenrechnern, Spielekonsolen und Computern spiele die Miniaturisierung der Geräte bei der Montage ebenfalls eine große Rolle.

Leistungsmerkmale

Der druckluftbetriebene Nanomat ist bereits als Handschrauber oder als Einbauspindel für die stationäre Anwendung verfügbar. Die hohe Präzision bei der Drehmomentkontrolle wird durch das langjährig bewährte Prinzip der mechanischen Trenn- und Abschaltkupplung erreicht. Diese ermöglicht Drehmomentgenauigkeiten von <+/-3 % und das auch über Millionen von Schaltspielen. Unter geeigneten Umgebungsbedingungen erfüllen die Druckluftschrauber mit Abschaltkupplung einen Cmk-Wert von

Ein Cmk-Wert von 1,67 bedeutet anders ausgedrückt einen Fehleranteil von nur 0,6 pro einer Million Verschraubungen. Innerhalb von kürzester Zeit lässt sich beim Druckluftschrauber das gewünschte Drehmoment ohne Spezialwerkzeug von außen einstellen.

Ein weiterer Vorteile ist das standardisierte, extrem schlanke Design. Jürgen Hierold: „Für die Kleinstmontage hat Deprag den Nanomat-Einbauschrauber so konstruiert, dass er nur 12 mm im Durchmesser misst und daher engste Schrauberabstände in der stationären Anwendung ermöglicht.“ Selbstverständlich wurde auch das Deprag-Führungssystem realisiert, das die optimale Andruckkraft auf die Schraube über Federkraft regelbar macht.

Bei manuellen Schraubprozessen sorgt die ergonomische Form des Handgriffs für eine feinfühlige und präzise Schrauberführung. Mittels integrierter Vakuumführung wird das zu montierende Verbindungselement angesaugt – störende, im Griffbereich angebrachte, Vakuumschläuche gibt es nicht.

Das integrierte Schnellwechselfutter erfolgt mit einem einfachen und schnellen Klingenwechsel ohne Werkzeug. Der Schrauber ist in der Lage, Standardklingen mit A3-Anschluss gemäß DIN 3126 aufzunehmen.

Schlussbemerkung

„Als Anbieter von Komplettlösungen wird unser üblicher Anspruch auch im Bereich der Kleinstmontagen erfüllt: Selbstverständlich gehören zum Nanomat-Schrauber sämtliche Peripheriegeräte, wie z.B. automatische Schraubenzuführsysteme, präzise Drehmomentmessgeräte, prozesssichere Führungsstative für die manuelle Montage,…“, so Jürgen Hierold.

Dagmar Dübbelde

: Deprag Schulz GmbH Co.

(hb)

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DEPRAG Schulz GmbH u. Co.

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