Update vom 4.5.2023: Schweizer Electronic AG verkauft Mehrheit an chinesischer Tochtergesellschaft und veröffentlicht Geschäftsbericht 2022
Die Schweizer Electronic AG hat die Mehrheit ihrer Anteile an der chinesischen Tochtergesellschaft Schweizer Electronic (Jiangsu) Co., Ltd. an die WUS Printed Circuit Co., Ltd. verkauft. Gleichzeitig bestätigt das Unternehmen die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von 131,0 Millionen Euro, einer Steigerung von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mehrheitsverkauf an WUS und Kapitalerhöhung
Der Verkauf der Mehrheit an WUS erfolgte in Kombination mit einer Kapitalerhöhung durch WUS, um die Gesellschaft zu refinanzieren und die Kapazitäten für die Produktion der Chip-Embedding-Technologie voranzutreiben. Nicolas-Fabian Schweizer, Vorstandsvorsitzender der Schweizer Electronic AG, sagte dazu: „Mit WUS verbindet uns eine zehnjährige und bewiesenermaßen hoch erfolgreiche strategische Kooperation. WUS übernimmt nun, als eines der erfolgreichsten Leiterplattenunternehmen in China und Taiwan, die operative Führung des Gemeinschaftsunternehmens und wird auch durch die stärkere Hebung von Synergiepotentialen mit ihren weiteren Standorten in China unseren gemeinsamen Standort zum Erfolg führen.“
Geschäftsbericht 2022 und Ausblick für 2023 von Schweizer Electronic
Der Geschäftsbericht für 2022 zeigt einen Auftragsbestand von 234,4 Millionen Euro zum Jahresende, eine Steigerung von 22 Prozent gegenüber dem 31. Dezember 2021. Der EBITDA lag bei -12,3 Millionen Euro, unter den Erwartungen des Unternehmens. Marc Bunz, Finanzvorstand, ergänzt zum Ausblick: „Die Veräußerung der Mehrheit an der Schweizer Electronic (Jiangsu) wird für Schweizer im Jahr 2023 maßgeblich dazu beitragen, dass sich die Ergebnis- und Bilanzkennziffern des Konzerns signifikant verbessern.“
Für das Jahr 2023 erwartet der Vorstand ein Umsatzwachstum zwischen 5 und 10 Prozent. Mit einer EBITDA-Quote von zwischen 4 und 6 Prozent und einem EBITDA zwischen 5,6 und 8,4 Millionen Euro wird Schweizer einen ersten wichtigen Schritt zur nachhaltigen Verbesserung der Ergebnissituation vollziehen. Die Eigenkapitalquote soll zum Ende des Jahres 2023 zwischen 25 und 30 Prozent liegen.
Stand von Schweizer China vom 5.1.2023
Schweizer Electronic veräußert Anteile am chinesischen Tochterunternehmen und geht zu einem Fab Light Concept über. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Hightech-Leiterplatten und Embedding-Technologien und der Durchdringung des Mobility-Marktes.
Die Schweizer Electronic hat die Verhandlungen zur Veräußerung von rund 57 Prozent der Anteile am Tochterunternehmen Schweizer Electronic (Jiangsu) mit Sitz in Jintan/China (SEC) an die WUS Printed Circuit mit Sitz in Kunshan/China abgeschlossen. WUS ist derzeit mit rund 13 Prozent an SEC beteiligt und wird nach Vollzug der Transaktion 70 Prozent der Anteile halten. Bereits seit 2014 ist WUS wichtigster strategischer Partner von Schweizer und auch direkt am Unternehmen beteiligt.
SEC ist weiterhin Bestandteil der Schweizer-Gruppenstrategie, sodass Schweizer wie bisher Hightech-Produkte aus China anbieten kann. Eine technologische Kooperation mit WUS am Standort in Jintan treibt außerdem die Produktion des Chip Embedding (p²-Pack) und technologisch anspruchsvoller Leiterplatten für Schweizer voran. Diese Kooperation hat sich bereits im Bereich der Hochfrequenz-Leiterplatten bewährt, mit dem Schweizer fast 30 Prozent des Konzernumsatzes erzielt.
In der Folge beabsichtigt WUS eine Kapitalerhöhung am Standort Jintan. Hierdurch wird sich der Anteil an SEC auf etwa 80 Prozent erhöhen.
Lokale Wertschöpfung und Lieferkettensicherheit
Für Schweizer bedeutet diese Neuordnung ein Übergang zu einem Fab Light Concept, das eine noch stärkere Fokussierung auf die Entwicklung neuer Hightech-Leiterplatten und Embedding-Technologien umfasst sowie eine bessere Durchdringung des Mobility-Marktes mit Schwerpunkt Europa und Nord-Amerika, die Erschließung neuer Marktsegmente und die Erweiterung des Service-Portfolios. Mit Blick auf lokale Wertschöpfung und Lieferkettensicherheit setzt das Unternehmen dabei weiterhin auf den Produktionsstandort in Schramberg, um auch größere Volumen aus Europa bedienen zu können.