Sensor-Technik Wiedemann (STW) Hauptsitz in Kaufbeuren

Sensor-Technik Wiedemann (STW) Hauptsitz in Kaufbeuren entwickelt Maschinen und setzt dabei auf den Versaflow von Ersa (Bild: Sensor-Technik Wiedemann)

Der erste Kontakt zwischen dem Allgäuer Mittelständler Sensor Technik Wiedemann (STW) und Ersa kam 2023 auf einer Messe zustande. Mit 550 Mitarbeitern bezeichnet sich STW als Expertenunternehmen, was sich in einem hohen Anteil an Hard- und Softwareingenieuren sowie einem starken Produktmanagement widerspiegelt. Das Unternehmen richtet sich mit seinen Lösungen an Hersteller mobiler Maschinen und verfolgt in seiner Unternehmensvision nicht nur die Optimierung der Maschinenleistung, sondern auch deren Integration in komplexe und zunehmend nachhaltige Arbeitsprozesse.

 Wenn der Kunde weiß, was er will

Die Anforderungen der Elektronik-Spezialisten aus Kaufbeuren waren bei der Anfrage klar formuliert: Es ging um die Ersatzbeschaffung einer Selektivlötmaschine, wobei eine integrierte automatische optische Inspektion (AOI) und hohe Flexibilität für High-Mix-Low-Volume unverzichtbar waren. Beim ersten Gespräch auf der Messe in Nürnberg wurden weitere Details besprochen, und wenige Wochen später nahm das Projekt Fahrt auf. Erste erfolgreiche Tests im Ersa Demo Center in Wertheim am Main überzeugten die STW-Delegation. „Die Vorführungen waren beeindruckend, und am Ende erfüllte die Ersa Versaflow 4/55 dank ihrer flexiblen Achsen, der intuitiven Software und der einfachen Wartung am besten unsere Anforderungen“, so Roland Holderried, Anlagen- und Prozesstechniker, und Industrial Engineer Sonja Thürwächter-Jäger, die beide zur Abnahme vor Ort waren.

Versaflow 4/55 im Customer Care Center am Ersa Standort in Wertheim
Roland Holderried (Mi.) und Sonja Thürwächter-Jäger (hinten) von STW mit Ersa Service- und Applikationstechniker Alexander Lukas (Vordergrund) bei der Kundenabnahme der Versaflow 4/55 im Customer Care Center am Ersa Standort in Wertheim. (Bild: Colin Fischer, Kurtz Holding)

Welche Vorteile bringt die Versaflow 4/55?

STW bedient anspruchsvolle Kunden aus Branchen wie Agrartechnik, Bauwesen, kommunale Fahrzeuge, Schwertransporte und Flughafenfahrzeuge. Hier ist die Zuverlässigkeit der Maschinen oft entscheidend. „Qualität hat bei uns höchste Priorität, da unsere Elektronik extreme Anforderungen wie Schock-, Vibrationsfestigkeit, Dichtheit und EMV erfüllen muss. Neben Standardlösungen produzieren wir etwa 50 % kundenspezifische Produkte“, erklärt Roland Holderried. Für viele Kunden ist der Systembaukasten das ausschlaggebende Argument für die Wahl von STW als Hersteller. Der STW-Systembaukasten kombiniert die langjährige STW-Expertise in Digitalisierung und Automatisierung mobiler Arbeitsmaschinen mit dem Wissen um die nutzerfreundliche Integration in entsprechende Lösungen. Die hochkompatiblen Produkte aus dem Steuerungs-, Telematik- und Sensorikbaukasten gewährleisten dank offener Schnittstellen optimale Lösungen für die Maschinenentwicklung, die intuitiv adaptiert werden können. Dank Softwareunterstützung wird die Programmierung neuer Applikationen stark vereinfacht. Diese Kombination aus Hardware- und Softwareexpertise ermöglicht es dem Maschinenhersteller, notwendige Entwicklungszeit und -kosten zu reduzieren. Mit ganzheitlicher technischer und organisatorischer Beratung begleitet das Unternehmen seine Kunden von der Analyse und Konzeption über den „Proof of Concept“ bis zur systematischen Realisierung.

Die Ersa Versaflow Selektivlöt-Technologie passt optimal zur Philosophie von STW. Sie hat sich laut Unternehmensaussagen weltweit tausendfach in anspruchsvollen Anwendungen bewährt. Als Weiterentwicklung des Modells 3, bietet sie zusätzliche Flexibilität im Flux- und Lötprozess. Durch optionale Ultra-Flex-Module können zwei Fluxköpfe oder Löttiegel auf getrennten, unabhängig agierenden Achsen in einem Modul betrieben werden, was maximale X-, Y- und Z-Bewegungsfreiheit ermöglicht. Diese Flexibilität sorgt bei automatischer Programmierung für eine optimale Anpassung an unterschiedlichste Anforderungen, sowohl für die Serienfertigung mit geringen Produktwechseln als auch für die Kleinserienproduktion mit häufigen Wechseln. Mit nahezu unbegrenzten Konfigurationsoptionen lässt sich die Versaflow 4/55 an individuelle Kundenwünsche anpassen. Für die von STW geforderte optische Inspektion wurde das Versaeye-Modul integriert. Nachdem die Baugruppe das Lötmodul passiert hat, überprüft, klassifiziert und dokumentiert dieses AOI-Modul direkt die Lötergebnisse. So sind Analyse, Dokumentation und Rückverfolgbarkeit möglich.

Kundenabnahme der Versaflow 4/55
Roland Holderried (Mi.) und Sonja Thürwächter-Jäger (rechts) von STW mit Alexander Lukas (hinten) bei der Kundenabnahme der Versaflow 4/55. (Bild: Colin Fischer, Kurtz Holding)

Dank ihrer modularen Bauweise, der Miniwelle mit bis zu sechs Löttiegeln, einem intuitiven Bedienkonzept und höchster Prozesssicherheit ist die Ersa High-End-Anlage für eine Vielzahl von Selektivlötaufgaben geeignet und steigert den Durchsatz bei gleichbleibend hoher Lötqualität. „Im Austausch mit dem Ersa-Team, das stets erreichbar und hilfsbereit war, entwickelte sich schnell ein gegenseitiges Vertrauen, wodurch das Projekt ‚Selektivlöten‘ zügig und erfolgreich abgeschlossen werden konnte“, berichtet STW-Ingenieurin Sonja Thürwächter-Jäger. Nach erfolgreicher Abnahme wurde die Versaflow 4/55 Anfang März in Kaufbeuren installiert. Die Herausforderung bestand darin, die Maschine mit einem Schwerlastkran in den ersten Stock, wo die Baugruppenfertigung stattfindet, zu bringen. Doch auch diese Hürde meisterte das STW-Team souverän – schließlich ist der Einsatz mobiler Maschinen Teil des Alltags der Entwickler und Ingenieure. Gemeinsam mit der Selektivlötanlage wurde eine Handlinglösung beauftragt, um die Fertigung stärker zu automatisieren und ergonomisch zu optimieren. Ersa konnte als Komplettanbieter durch die Kooperation mit der Automation-Sparte des Kurtz Ersa-Konzerns eine passende Lösung liefern. „Unser Anspruch ist, dass alle Baugruppen im THT-Bereich automatisch geprüft werden, um eine 100%ige Funktionalität ab Werk zu gewährleisten. Mit dem in die Versaflow 4/55 integrierten Versaeye haben wir diese Lücke geschlossen, und die Handlinglösung unterstützt die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung in unserer Fertigung“, freut sich Sonja Thürwächter-Jäger.

Versaflow 4/55
Versaflow 4/55 - Selektivlötmaschine für höchste Flexibilität und Prozesssicherheit mit intuitivem Bedienkonzept. (Bild: Colin Fischer, Kurtz Ersa)
Mark Birl, Ersa
(Bild: Ersa)

Mark Birl

Key Accounts Lötanlagen, Ersa, Wertheim.

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ERSA GmbH

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97877 Wertheim
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