
Besiegelt: Olaf Römer von ATEcare (l.) und Adi Weinberger von Kitov.ai freuen sich über die während der productronica 2019 beschlossene Vertriebsvereinbarung. (Bild: Marisa Robles)
Während der Messe productronica 2019 haben Kitov AI und ATE Care eine Vertriebskooperation für automatisierte visuelle Sichtprüflösungen vereinbart. Damit ergänzt ATE Care sein bereits umfangreiches Portfolio an Inspektionslösungen. Die Kitov-Systems genannte Robotiklösung mit Scanfunktion adressiert die Herausforderungen der manuellen Sichtprüfung: Selbstlernende Algorithmen sorgen für sehr hohe Erkennungsergebnisse.
Dabei nutzt das System die Leistungsmerkmale und Freiheitsgrade einer Einarm-Robotik, gepaart mit Machine-Learning- und 3D-Computer-Vision-Algorithmen. Damit löst Kitov-Systems das Problem der menschlichen Ungenauigkeit in der Kontrolle komplizierter Teilstücke und sorgt dadurch für eine hohe Qualitätssicherung und Zuverlässigkeit.
Während der productronica 2019 zeigte der Demonstrator anschaulich, wie schnell die Fehlererkennung erfolgt: Binnen 18 s erkannte Kitov-Systems alle 11 Fehler an einer elektronischen Baugruppe – darunter auch Stecker und Ports. Auf dem Display werden die erkannten Fehler wiedergegeben, sodass der Bediener schnell erkennen kann, ob sich die detektierten Abweichungen noch innerhalb der zulässigen Toleranz befinden, oder das Produkt die Endprüfung nicht bestanden hat. Mittels Touch ist es möglich, in die jeweiligen Bilder einzuzoomen.

Adi Weinberger von Kitov AI stellt die Vorzüge der vollständig automatisierten visuellen Sichtprüfungslösung für die End-of-Line-Inspektion vor. Marisa Robles
„Kitov-Systems ist die erste Lösung zur visuellen Sichtprüfung, die das Potenzial hat, unsere heutigen Inspektionsherausforderungen mit einem beispiellosen Niveau der Fehlererkennung im End-of-Line-Bereich zu lösen und dabei gleichzeitig eine flexible wiederverwendbare Plattform darstellt“, begründet Olaf Römer, Geschäftsführer von ATE Care, die Motivation zur Kooperationsvereinbarung für den deutschsprachigen Raum – also Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Das System lässt sich problemlos von Laien einrichten. Innerhalb weniger Stunden ist es möglich, die Inspektionsaufgabe zu programmieren“, argumentiert er weiter.
Schnell einsatzbereit durch intuitive Steuerung
Adi Weinberger, Vice President & Marketing von Kitov AI ist sich sicher: „Als Komplettlösung für End-of-Line-Tester reduziert die Inspektionslösung Kitov-Systems den Initialaufwand bei der Prüfung von Produkten für Unternehmen erheblich.“ Innerhalb weniger Stunden lässt es sich in Betrieb nehmen. Seine intuitive Steuerung erlaubt eine einfache Bedienung. Wesentlicher Vorteil hierbei ist, dass die Mitarbeiter keine Vorkenntnisse in der Softwareprogrammierung, Kameratechnik oder Robotertechnologie benötigen.
Anhand von Oberflächenscans oder CAD-Daten werden Modelle der mit Computer-Vision zu prüfenden Produkte erstellt. Danach übernimmt die Software die Planung der Bewegungen und Aufnahmen selbstständig. Nach wenigen Stunden beginnt Kitov-Systems mit der automatisierten Prüfung der Produkte. Mit jedem End of Line-Test verbessern sich die Machine-Learning-Algorithmen auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI). Die höhere Prüfqualität macht eine aufwändige manuelle Sichtkontrolle überflüssig. Überdies ermöglicht die eingesetzte Computer-Vision-Technik problemlos das Scannen und Erkennen von Oberflächen, Etiketten, Text, Barcodes, Schrauben, Stecker und Ports. Das System ist mit jeweils mehreren tausend Referenzbildern vortrainiert, was eine hohe Erkennungsrate erlaubt – und zwar ab dem ersten Teil, die selbst Details wie Einschraubtiefen und den Zustand von Schraubenköpfen erkennt. Darüber hinaus ist die Entwicklung von individuellen Detektoren möglich.

Dank komplexer Machine-Learning- und 3D-Computer-Vision-Algorithmen erfasst der Einarmroboter sekundenschnell die Fehler und ist zudem selbstlernend. Marisa Robles
Mit der Kooperationsvereinbarung mit ATE Care setzt das israelische Unternehmen Kitov.ai seine Expansionsbestrebungen fort. Im September 2019 hat der Entwickler und Hersteller von intelligenten visuellen Inspektionslösungen einen Partnervertrag mit Denso, dem nach eigenen Bekunden zweitgrößten Mobilitätsanbieter, unterzeichnet. Im Juni 2019 erfolgte eine Vereinbarung mit dem ungarischen Distributor Elas. Es sieht die Einführung der Smart Visual Inspection Technology in der Fertigung von Denso vor. „Unsere Kitov-Systems-Lösung wurde bereits von führenden Elektronik-, Automobil- und Flugzeugherstellern in Europa, China, Malaysia, den USA, Mexiko und Israel übernommen“, resümiert Weinberger nicht ohne Stolz.
Marisa Robles

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