klassische Lackierung, Dickschichtlack und Verguss

Von links nach rechts: klassische Lackierung, Dickschichtlack, Verguss (Bild: KC-Produkte)

Viele Einflussfaktoren spielen eine Rolle, wie die Sauberkeit, das Baugruppendesign und ob ein Gehäuse verwendet wird.

Die Oberflächenmodifikation ist keine Beschichtung im klassischen Sinne. Durch einen Tauchprozess wird sehr dünn ein Stoff aufgetragen, der aufgrund seiner geringen Oberflächenenergie Wasserfilme zu Inseln und Tropfen zusammenziehen lässt. Die Feuchte hat dadurch die Möglichkeit, sich zu sammeln und leicht von der Oberfläche abzutropfen. Als Stoffe werden hierfür flourochemische Acrylatpolymere (Fluoracrylate) und andere eingesetzt. Von Vorteil ist, dass vor der Tauchapplikation keine Maskierung kritischer Bauteile erforderlich ist und sich elektrische Kontaktierungen aufgrund der sehr dünnen Überzugsschicht ganz einfach beim Stecken durch Schieben realisieren lassen. Zudem trocknet der Überzug binnen Sekunden nach dem Austauchen vollständig aus.

Die meisten Baugruppen werden mit der klassischen Schutzlackierung beschichtet – also mit lösemittelhaltigen, einfach zu verarbeitenden Schutzlacken aus den Klassen Acrylat, Polyurethan, Epoxid oder Alkyd. Der automatisierte Materialauftrag erfolgt durch Tauchen, Sprühen, Jetting oder Vorhanggießen. Um Funktionselemente, wie Stecker, Schalter, Buchsen, usw. lackfrei zu halten, erfolgt der Lackauftrag nur in selektiven Bereichen. Die folgende Trocknung des Lackes erfolgt je nach System an Raumbedingungen, unter Wärme oder UV-Licht. Eine solche Beschichtung mit Trockenstärken von 30-60 µm Dicke schützt die Baugruppe längere Zeit vor Betauung und moderatem chemischen Angriff. Sie stellt aber keinen vollständigen, wasserdichten Schutz dar.

Wenn die klassische Beschichtung nicht den erforderlichen Schutz bringt, wird immer wieder vom dickeren oder doppelten Lackauftrag gesprochen. Dieses mit dünnen Lösemittellacken durchzuführen ist aber nur bedingt zu empfehlen, denn es kann zu Trocknungsproblemen oder zur Rissbildung führen. Eine Alternative sind Dickschichtlacke, welche in viel höheren Schichten (500…3000 µm) aufgetragen werden. Sie härten spannungsfrei aus und bleiben auch bei tiefen Temperaturen elastisch. Sie basieren üblicherweise auf Polyurethan oder Silikon und werden wie die klassischen Schutzlacke appliziert und getrocknet. Ihre Schutzwirkung ist ausgeprägter.

Beim Elektronikverguss ist der Schichtaufbau des Polymers und damit die Sperrwirkung gegen Nässe und Medien am höchsten. Auch wenn kein Kunststoff eine ewige, hundertprozentige Blockade ist, kann der Verguss doch sehr viel höher schützen als die Lackierung. Dafür ist der Materialeinsatz auch ein höherer und durch die Schichten von 0,8 bis mehrere Zentimeter Dicke wird ein von der Umgebung unabhängiger, chemischer Härtungsmechanismus benötigt. Die Stoffe sind daher üblicherweise zweikomponentig und werden entsprechend über Misch- und Dosieranlagen appliziert. Eine Ausnahme bilden die Schmelzharze, die einkomponentig sind und höchsten Schutz vor Wasserpenetration bieten.

Weil vielfach der erforderliche Schutz für die Anwendung nicht bekannt ist oder ermittelt werden kann, bietet die Firma KC-Produkte Testreihen an. In einer solchen werden Baugruppen mit allen hier beschriebenen Methoden und zum Teil in Kombination mit vorheriger Reinigung schutzbeschichtet. Dabei können unterschiedlichste Stoffe mehrerer Hersteller zum Einsatz kommen. Der Kunde erhält dadurch seriennah hergestellte Teile, eine Bewertung hinsichtlich der Machbarkeit und eine Kostenabschätzung. Die Musterbaugruppen können dann Prüfungen unterzogen und der für das

 

 

 

 

 

(mrc)

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