Zinn(IV)-oxid in Form eines Kassiterit-Kristalls

Zinn(IV)-oxid in Form eines Kassiterit-Kristalls (Bild: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0)

Deutschland ist weltweit der viertgrößte Zinnverbraucher. Doch welches Unternehmen produziert überhaupt Zinn und wo wird am meisten produziert?

Zinn ist ein silbrig-weißes Metall, das sich aufgrund des geringen Härtegrads leicht verformen und verarbeiten lässt. Auffällig sind sein niedriger Schmelzpunkt und die relativ hohe Siedetemperatur.

China ist bei der Förderung von Zinn, mit 32% Anteil an der Weltfördermenge, führend. Es folgen Peru mit 26% und Indonesien mit 22%. Das wichtigste Erz für die Zinngewinnung ist Cassiterit, es kommt vor allem in Malaysia, Bolivien, Indonesien, Thailand und Nigeria vor. Die wichtigsten Zinnhersteller (Zinnschmelzer) sind Malaysia (16%), China (14%), Indonesien (12%) und Brasilien (10%). In Europa sind Portugal und Spanien die größten Zinnproduzenten. Seit 1877 wird Zinn fast ausschließlich an der London Metal Exchange gehandelt.

In den vergangenen Jahren ging es mit dem Zinnpreis auf und ab, bis zum Beginn der Corona-Pandemie war es ein mehr oder weniger gleichmäßiges Wellenmuster im Preischart – mal über, mal unter der 20.000-Dollar-Marke. Corona bescherte dem Industriemetall Zinn dann einen tiefen Fall: Der Preis fiel auf unter 14.000 Dollar.
Seitdem geht es allerdings stetig bergauf. Kurz vor der 30.000er-Marke wurde es den Käufern im Februar 2021 noch einmal etwas unheimlich, letztendlich sprang der Preis im März dann aber doch über die 30.000 US-Dollar. Damit hat der Zinnpreis ein Allzeithoch erreicht. Die Statistik zeigt den durchschnittlichen Preis für Zinn weltweit im Zeitraum von Januar 2014 bis Mai 2021 in US-Dollar je Tonne. Die Preisangaben beziehen sich auf den Handelsplatz London Metal Exchange (LME) für Zinn mit mindestens 99,85 % Reinheit. Im Mai 2021 belief sich der durchschnittliche Preis von einer Tonne Zinn dieser Güte an der LME auf rund 32.246 US-Dollar.

Analysten der Commerzbank erklären den Nachfrageboom von Zinn so: Zum einen ist das Angebot knapp, auch aufgrund geringer Lagerbestände. Zum anderen steigt die Nachfrage, etwa aus der Elektronikindustrie.

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