Daneben gibt es jedoch auch eine Vielzahl sehr innovativer, erfolgreicher österreichischer Unternehmen, von denen wir eine kleine Auswahl in diesem Artikel vorstellen werden.

Mit dem Jahr 2013 ging ein vom Standpunkt der Wirtschaftsentwicklung eher enttäuschendes Jahr zu Ende. Studien des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge wuchs die österreichische Wirtschaft kaum, die Arbeitslosigkeit stieg an und der private Konsum stagnierte, ebenso wie die Reallöhne. Wie für viele Länder Europas war 2013 auch für die österreichische Wirtschaft ein schwieriges Jahr. Zwar war nicht wie im Euro-Raum insgesamt ein Rückfall in die Rezession zu verzeichnen, doch entwickelte sich das BIP mit realen 0,3 Prozent am schwächsten seit der Krise 2008/09. Für 2014 sollte sich die Lage jedoch in vielerlei Hinsicht bessern. Die Unternehmensumfragen belegen für Österreich wie auch für die gesamte EU eine deutliche Zunahme der Auftragseingänge. Prognostiziert wird ein Wachstum von 1,7 Prozent in 2014. Diese Konjunkturbelebung wird sich in allen Wirtschaftsbereichen bemerkbar machen.

Ein wichtiger Pfeiler der österreichischen Wirtschaft ist die Elektro- und Elektronikindustrie (EEI). Mit etwa 60.000 Beschäftigten (Stand 2012) ist sie der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber. Als stark exportorientierter Industriezweig – rund 2/3 der Produkte werden in 150 Länder der Erde exportiert – sind die Unternehmen überdurchschnittlich stark in das internationale Wirtschaftsleben eingebunden. Die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie leisten weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft des Landes. Ein wichtiger Erfolgsfaktor der Elektronikindustrie sind die überdurchschnittlich hohen Forschungsinvestitionen der Branche: Rund ein Drittel der F&E-Investitionen der österreichischen Industrie sind der Elektro- und Elektronikindustrie zuzuschreiben. Die überwiegende Mehrheit aller Forscher ist in dieser Branche beschäftigt. Die Elektro- und Elektronikindustrie zählt dank ihrer Forschungs- und Technologieintensität zu den Innovationstreibern des Landes und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der nationalen Wertschöpfung. Letztendlich spielt der Industriezweig damit auch eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Entwicklung des Standortes Österreich.

Ein wichtiger Innovationstreiber

Der FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in Österreich die Interessen von 270 Unternehmen dieser Branche. Das vorrangige Ziel des FEEI als gesamtösterreichische Interessenvertretung für die Elektro- und Elektronikindustrie ist die maßgebliche Mitgestaltung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, um die Position der Unternehmen im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.

Der deutsche Infineon-Konzern beispielsweise investiert kräftig in seine Österreich-Tochter. Ein internationales Team bei Infineon Österreich erforscht, entwickelt und produziert Mikrochips. Die Produktion dieser Mikrochips erfolgt in Villach, dem Kompetenzzentrum für Leistungshalbleiter. Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich in Villach, Graz, Klagenfurt und Linz. Anfang letzten Jahres wurde die Serienfertigung von Leistungshalbleitern mit 300-mm-Dünnwafern auf der Pilotlinie am Standort Villach begonnen. Die dazu nötige Forschung und Entwicklung hat ebenfalls der österreichische Standort getragen, von der Projektidee über erste Machbarkeitsstudien bis hin zur Serienreife.

Für den holländischen Elektronikkonzern Philips ist Österreich ebenfalls ein wichtiger Hightech-Standort mit Kompetenzzentren von globaler Bedeutung. In Wien befindet sich neben der österreichischen Philips-Zentrale für die Sparten Healthcare, Consumer Lifestyle und Lighting der Hightech-Campus Vienna als Entwicklungs- und Produktionsstätte. Neben zahlreichen multinationalen Unternehmen ist Österreich vor allem auch für Klein- und Mittelbetriebe ein idealer Standort.

Abatec: Vom Standardprodukt bis zur Sonderlösung

Auf mehreren automatisierten SMT- und THT-Linien mit integriertem Prüffeld und mehreren Montagelinien ist Abatec in der Lage, vom Standardprodukt bis hin zu spezifischen Sonderlösungen Aufträge nahezu jeder Größenordnung just in time realisieren.

Auf mehreren automatisierten SMT- und THT-Linien mit integriertem Prüffeld und mehreren Montagelinien ist Abatec in der Lage, vom Standardprodukt bis hin zu spezifischen Sonderlösungen Aufträge nahezu jeder Größenordnung just in time realisieren. Abatec

Die oberösterreichische Abatec Group AG ist ein Hightech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion von innovativen elektronischen Lösungen spezialisiert hat. Die Produktion erfolgt an zwei Standorten, am Firmensitz in Regau (Oberösterreich) sowie in Mariapfarr (Salzburg). Im Jahr 2009 hat das rasant wachsende Unternehmen in Regau ein neues Firmengebäude eröffnet, mit einer hochmodern ausgestatteten Produktionstechnik und vorbildlichen Prozessabläufen. Die Abatec Electronic Solutions findet unter dem gemeinsamen Dach der Abatec Group AG die notwendige Kapitalstärke für eine leistungsfähige Infrastruktur.

Durchschnittlich fließen jährlich mehr als zehn Prozent des gesamten Abatec-Umsatzes in den Bereich Forschung und Entwicklung. Aus langjähriger Forschungstätigkeit verfügt das Unternehmen über großes Expertenwissen und Know-how, kombiniert mit einem leistungsfähigen Elektronikentwicklungsteam von über 25 Mitarbeitern in der Abatec Group.

Auf mehreren automatisierten SMT- und THT-Linien mit integriertem Prüffeld und mehreren Montagelinien ist das Unternehmen in der Lage, vom Standardprodukt bis hin zu spezifischen Sonderlösungen Aufträge nahezu jeder Größenordnung just in time und in variablen Losgrößen zu erfüllen. Höchste Ausfallsicherheit wird durch die zwei unabhängigen Standorte erreicht.

Um den Anforderungen nach immer kleiner werdenden Stückzahlen, hohem Produktmix, kurzfristigen Bedarfsänderungen und so weiter, ohne dass die Qualität darunter leidet, bestens gerecht zu werden, hat das Unternehmen das „24h-Steuerungskonzept“ entwickelt. Der Kunde kann zu jedem Zeitpunkt eine beliebige Produktvariante aus dem Sortiment bestellen, welche zum Zeitpunkt der Bestellung nicht auf Lager ist, sondern völlig neu in Losgröße 1 produziert wird. Für den gesamten Ablauf (Bestellung, Produktion, Verpackung, Kommission, Lieferung) gibt sich Abatec nicht mehr als 24 Stunden Zeit – in diesem Zeitraum muss das vom Kunden gewählte Produktset in der richtigen Ausführung und in bester Qualität vom Werk direkt zu ihm abgehen.

MC-Components: Elektromechanische Bauteile aus einer Hand

Die Firma MC-Components aus Wimpassing im Burgenland hat den Schwerpunkt Vertrieb von Steckverbindungen.

Die Firma MC-Components aus Wimpassing im Burgenland hat den Schwerpunkt Vertrieb von Steckverbindungen. MC-Components

Die Firma MC-Components aus Wimpassing im Burgenland wurde 1999 von Ewald Mogg und Susanne Tichy gegründet mit dem Schwerpunkt Vertrieb von Steckverbindungen. Das Unternehmen agiert unter dem Motto „alles aus einer Hand“ als Dienstleister und Fachhändler von elektromechanischen Bauteilen im B2B-Segment. Kundenspezifische Änderungen, flexible Individualanfertigungen sowie variable Kabel- und Anschlusskonfektionen gehören ebenso zum Angebot.  MC-Components hat sich im Laufe der letzten Jahre zum Produktentwickler der MC-Eigenmarke etabliert. Zum Produktportfolio der Brand „MC“ gehören ein umfangreiches Sortiment an Steckverbindern, Kunststoffteile für die Elektronik, Kabelbinder und Kabelkonfektionen. Im Angebot sind weiterhin Produkte verschiedener Handelspartnern wie beispielsweise Switches, AC/DC-Lüfter, Panasonic-Relais. Neben der ISO 9001:2008-Zertifizierung des Unternehmens durchlaufen auch alle Produkte eine strenge Qualitätskontrolle. Neben dem Kernmarkt Österreich ist das Unternehmen auch in Deutschland, Ungarn, Kroatien, der Tschechischen Republik, Slowenien und Polen tätig.

AMS: NFC-Micro-SD-Karte, die keine externe Antenne benötigt

Die erste NFC-microSD-Karte, die keine externe Antenne benötigt und für mobiles Bezahlen mit Visa und MasterCard zertifiziert wurde, verwendet den AS3922 von Ams.

Die erste NFC-microSD-Karte, die keine externe Antenne benötigt und für mobiles Bezahlen mit Visa und MasterCard zertifiziert wurde, verwendet den AS3922 von Ams. AMS

Ein weiteres Hig-tech-Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich ist AMS. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit mehr als 7800 Kunden rund um die Welt. AMS ist der neue Namen von Austriamicrosystems nach dem Erwerb des Lichtsensoranbieters Taos im Jahr 2011. Das Produktportfolio umfasst Sensoren, Sensorschnittstellen, Power Management-ICs und Wireless-ICs für Kunden in den Märkten Consumer, Industrie, Medizintechnik, Mobilkommunikation und Automotive. So setzt das US-Unternehmen Device Fidelity in seiner neuesten CredenSE 2.10 NFC- (Near Field Communication) Micro-SD-Karte die HF-Technologie von AMS ein. Dies erlaubt eine sichere, zertifizierte NFC-Übertragung zwischen einem beliebigen Mobiltelefon und kontaktlosen Bezahlterminals von Visa und Mastercard. CredenSE 2.10 ist die weltweit erste NFC-micro-SD-Karte, die sowohl von Visa als auch von Mastercard global zertifiziert wurde. Es wird weder eine externe Booster-Antenne noch gerätespezifisches Zubehör benötigt. Die Creden-SE-Karte nutzt den AS3922, ein integriertes NFC-Frontend mit Active-Boost-Technology, und erreicht dadurch in einem Micro-SD-Steckplatz eines Handys eine typische Lesereichweite von 4 cm.

Die zertifizierte Lösung basiert im Wesentlichen auf der Kombination aus der Active-Boost-Technologie im AS3922 und einer von Device Fidelity entwickelten 3D-Miniaturantenne. Im Gegensatz zu herkömmlichen NFC-Tags, die mit passiver Lastmodulation arbeiten, sendet diese Karte aktiv ein Antwortsignal, wenn sie ein Abfragesignal von einem Point-of-sale-Lesegerät empfängt.

Die CredenSE-Micro-SD-Karte von Device Fidelity funktioniert nicht nur problemlos mit Visa- und Mastercard-Bezahlterminals, sondern ermöglicht es auch Service-Providern, Nahverkehrs- und Zugangskontroll-Anwendungen zu realisieren.

Häusermann: HSMtec-Technologie für hohe Ströme und effizientes Wärmemanagement

HSMtec-Platinenwürfel: Die Platinentechnik HSMtec ist für den Einsatz in Hochstromanwendungen ausgelegt.

HSMtec-Platinenwürfel: Die Platinentechnik HSMtec ist für den Einsatz in Hochstromanwendungen ausgelegt. Häusermann

Der Leiteplattenhersteller Häusermann mit Sitz in Gars hat ein umfangreiches Produktsortiment, das sowohl durchkontaktierte Multilayer-, HDI- und starrflexiblen Leiterplatten als auch Leiterplatten mit integrierten Kupferelementen sowie Folientastaturen umfasst. Wenngleich die Nachfrage nach Folientastaturen und Bedienelemente immer größer wird, entfallen über 90 Prozent des Gesamtumsatzes auf den Produktbereich Leiterplatten. Im Jahr 2012 erzielte Häusermann mit 181 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 23 Millionen Euro.

Eine Besonderheit stellt die HSMtec genannte Platinentechnik dar, die hohe Ströme von bis zu 400 A sicher über das Board führen kann und gleichzeitig für ein effizientes Wärmemanagement sorgt. Möglich machen dies massive Kupferelemente in Profilform oder als Drähte, die in konventionelle FR4-Platinenintegriert sind. Dadurch erlaubt HSMtec es, ein hochleistungsfähiges Wärmemanagement mit komplexer Steuerungselektronik sowie Sensoren auf der gleichen Leiterplatte unkompliziert miteinander zu kombinieren. Über acht technische Herausforderungen wurden in der Baugruppe umgesetzt, wie etwa die Abstände für Luft und Kriechstrecken, Stromtragfähigkeit der elf Leistungspfade bei einer Umgebungstemperatur von 150 °C und geringem Wärmeeintrag, mäanderförmige Verschachtelung der Platzierung, analoge Strommessung der Wechselrichter, niederohmige Spannungsversorgung und getrennt geführte Bussysteme.

Omicron Lab:

Omicron Lab, mit Sitz in der Gemeinde Klaus im Bundesland Vorarlberg, ist ein auf Messtechnik spezialisiertes Unternehmen der Firma Omicron electronics. Es liefert professionelle intelligente elektronische Messlösungen und bedient über 40 Länder mit Niderlassungen in Europa, Amerika, Ost-Asien und mit einem internationalen Netz von Distributoren. Eine der aktuellen Produktentwicklungen sind die…

Andrea Hackbarth

ist Redakteurin bei electronic industrie.

(ah)

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