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(Bild: Messe München/Marc Winkel-Blackmore)

Innovationskraft pur: Nach eingehender Auswertung hat die hochkarätige Jury aus den jeweiligen Cluster den Gewinner ermittelt: Die Gewinner des 2. productronica innovation awards sind Komax im Cables, Coils & Hybrids Cluster, Acculogic im Future Markets Cluster, Viscom im Inspection & Quality Cluster, Nano Dimension im PCB & EMS Cluster, LPKF im Semiconductor Cluster und Juki Automation Systems im SMT Cluster. Die Überreichung des Awards findet am ersten Messetag im Rahmen des Get-Together-Abends statt.

Kreativität kennt keine Grenzen

Aus jedem Cluster haben uns Bewerbungen weltweit erreicht. Zahlreiche Aussteller der Weltleitmesse productronica 2017 haben knapp 60 Innovationen ins Rennen geschickt, um sich um den ersten unabhängigen Preis der Elektronikfertigung – den productronica innovation award – verdient zu machen. Zum zweiten Mal verleiht die Messe München in Kooperation mit der Fachzeitschrift „Productronic“ des Hüthig Verlags den „productronica innovation award“ auf der Fachmesse „productronica 2017“. Mit ihm werden in sechs Kategorien die innovativsten Produktneuheiten und Fertigungsverfahren prämiert. An der Clusterung der productronica orientiert sich auch der Award. Jedoch wurde in diesem Jahr im Cluster SMT die zusätzliche Kategorie „Inspection & Quality“ eingeführt.

Nicht immer kommen Innovationen mit einem großen, nachhallenden Paukenschlag daher. Aber das Rad neu erfinden musste niemand der „Innovatoren“: Die diesjährigen Einreichungen zeigten anschaulich, wie groß der Forschergeist entlang der elektronischen Baugruppenfertigung ist. Innovationskraft und auch Mut, etwas Neues auszuprobieren werden nun mit dem productronica innovation award 2017 prämiert werden: Von den knapp 60 Einreichungen kamen 52 in die engere Wahl. Die Jury hatte da gut zu tun, aus diesen vielen kreativen und cleveren Lösungen den jeweiligen Cluster-Gewinner zu definieren. Das Auswahlverfahren fand anhand eines Punktesystems statt. Die Ermittlung des Gewinners erfolgte nach einer Rangliste auf Grund der erreichten Gesamtpunktzahl.

Im Rahmen des Get-Together eröffnete Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München, mit einem Grußwort die Abendveranstaltung. Für ihn steht fest: „Sämtliche prämierten Produkte sind wegweisende Innovationen in der Fertigungsindustrie. Letztlich zeigt der gesamte Wettbewerb, welche Innovationskraft in der Branche steckt.“ Auch Robbert de Kock, CEO und President des WFSGI – World Federation of the Sporting Goods, sowie Rainer Kurtz, Vorsitzender des Fachbeirats der productronica und Geschäftsführer von Ersa, betonten die Wichtigkeit der Innovationskraft, um im internationalem Wettbewerb bestehen zu können. Durch die Moderation führte Kilian Reichert. Die Experten der Jury stellten den jeweiligen Cluster-Gewinner mit einer Laudatio vor. So hielt Prof. Dr. Dr. Klaus-Dieter Lang vom Fraunhofer IZM zu den Clustern SMT und PCB & EMS jeweils eine Laudatio (er sprang im Cluster PCB & EMS für Prof. Mathias Nowottnick der Universität Rostock ein), während Dr. Heinz Wohlrabe der TU Dresden die Innovation im Cluster Inspection & Quality vorstellte. Prof. Dr. Lothar Pfitzner vom Fraunhofer IISB hielt die Laudatio für das Cluster Semiconductors, Christoph Stoppok vom ZVEI hielt jene für das Cluster Cables, Coils & Hybrids und Daniel Müller vom VDMA kürte im Cluster Future Markets den Gewinner. Gemeinsam mit dem jeweiligen Juror wurde der Award von Falk Senger von Messe München, Fabian Müller, Geschäftsführer vom Hüthig Verlag, und Marisa Robles, Chefredakteurin Productronic des Hüthig Verlags, überreicht.

 

Das sind die Gewinner des 2. productronica innovation Awards:

Cluster PCB & EMS: Nano Dimension mit Dragonfly 2020 Pro

Der 3D-Drucker Dragonfly 2020 Pro für professionelle Elektronik ermöglicht es Unternehmen, ihre Entwicklungszyklen zu kontrollieren, indem sie Prototypen im eigenen Haus herstellen. 3D-Drucken von funktionalen elektronischen Objekten wie beispielsweise Prototypen von professionellen Leiterplatten (PCB), Antennen, geformten Verbindungselementen und anderer Elektronik. Der Drucker überwindet die Engpässe, die der Prototyping-Elektronik innewohnen, und ermöglicht Produktdesignern und -ingenieuren, von einer schnellen, sicheren, kosteneffizienten und agilen Elektronikentwicklung zu profitieren. Der Dragonfly 2020 Pro wurde entwickelt, um hochauflösende Spuren und Flächen mit dem präzisen Inkjet-Abscheidungssystem des Druckers zu drucken. Das Drucken ermöglicht auch die vollständige Palette von Multilayer-PCB-Features. Damit können Unternehmen sensible Designinformationen im eigenen Haus aufbewahren.

Simon Fried, Mitgründer von Nano Dimensions, ist zuversichtlich, sei doch das Dragonfly-System ein Werkzeug, das es Elektronikfachleuten ermöglicht, mit der ständig wachsenden Nachfrage nach neuen Geräten Schritt zu halten: „Die hochauflösende Multimaterial-3D-Drucktechnologie, bestehend aus Software, fortschrittlichen Materialien und extrem hochauflösendem Druck, ist auf die Elektronikentwicklung übertragbar, da sie Arbeitsabläufe optimiert und Leiterplattendesign- und Testzyklen von Monaten oder Wochen auf wenige Tage reduziert. Der Erhalt dieser wichtigen Auszeichnung ist eine sehr willkommene Bestätigung unserer Arbeit.“

Cluster SMT: Juki Automation Systems mit G-Titan

Geht es nach Juki, ermöglicht das in Zusammenarbeit mit GKG konzipierte System G-Titan neue Möglichkeiten im Bereich Automatisierung des Schablonendruckprozesses. Nach wie vor treten 60 Prozent aller Fehler im SMT-Fertigungsprozess bereits beim Pastendruck auf. Trotz aller Verbesserungen der vergangenen Jahre gibt es beispielsweise beim Pastenauftrag immer noch manuelle Handgriffe, welche nicht dauerhaft prozesssicher sind. Hier setzt der Schablonendrucker an. Ein Bündel an innovativen Maßnahmen, zusammengefasst unter den Begriffen OPC und QPC, erhöhen den Automatisierungsgrad und reduzieren drastisch die Fehler im Druckprozess.

„Wir sind stolz darauf, den diesjährigen productronica innovation award für den G-Titan zu erhalten“, freut sich Jens Mirau, President von Juki Automation Systems. Der G-Titan steht mittlerweile als 3. Generation der Schablonendrucker von Juki in den Startlöchern und erlebt auf der productronica 2017 seine Europa-Premiere, weshalb er betont: „Es zeigt uns, wie wichtig es ist, zusammen mit unserem langjährigen Partner GKG, ständig das “Ohr am Markt” zu haben und mit neuen Technologien Werte für neue und bestehende Kunden zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass der neue Drucker auf sehr großes Interesse im Markt stoßen wird.“ Die Auszeichnung entgegen genommen hat Andreas Polzer, Chief Technology Officer von Juki Automation Systems, zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter.

Cluster Inspection & Quality: Viscom mit X7056-II

Das 3D-Inline-Röntgensystem X7056-II zeichnet sich vor allem durch hohen Durchsatz und eine sehr gute 3D-Bildqualität aus. Zu seinen Hardware-Komponenten gehören unter anderem in unterschiedlichen Größen erhältliche leistungsstarke Flachbilddetektoren (FPD). Die Auflösung reicht von 6 bis 32 μm/Pixel. Das revolutionäre Handlingkonzept xFastflow senkt die Zeit für den automatischen Wechsel der Leiterplatte auf bis zu unter 4 Sekunden. Prüftiefe und Durchsatz lassen sich je nach Anforderung flexibel anpassen. Zudem besteht die Möglichkeit, 2D- und 3D-Inspektionen auf einer Baugruppe kombiniert einzusetzen. Die 3D-Rückrechnung der X7056-II beruht auf der planaren CT.

Volker Pape, Vorstand von Viscom kommentiert die Award-Verleihung: „Unsere Mitarbeiter freuen sich über den Gewinn des productronica innovation awards für unser Röntgensystem X7056-II. Der Preis zeigt in aller Deutlichkeit, dass Viscom sich im Bereich der Röntgentechnologie durch zukunftsweisende Lösungen für die Elektronikfertigung erneut an die Spitze setzt. Unser Streben nach Perfektion für unseren Kunden soll zu einer nachhaltigen Qualitäts- und Prozesssicherung durch bestmögliche Inspektionsergebnisse beitragen.“

Cluster Semiconductors: LPKF mit Vitrion 5000

Das Laser Induced Deep Etching (LIDE) ist ein zweistufiges Verfahren für die Mikrobearbeitung empfindlicher Glassubstrate bis 500 μm Dicke. Im ersten Prozessschritt wird das Glas durch den Strahl einer speziell entwickelten Laserquelle entsprechend den digitalen Layoutdaten lokal modifiziert. Die Laserstrahlung wird im Werkstück fokussiert und durch die gesamte Dicke des Materials geführt. Die modifizierten Bereiche des Glases werden im zweiten Schritt in einem nasschemischen Verfahren entfernt. Die Bearbeitung erfolgt für das Glas praktisch stressfrei, ohne Mikrorisse oder Spannungen im Substrat – und dabei atemberaubend schnell: Vitrion 5000 kann pro Sekunde mehr als 5000 mikrofeine, präzise Bohrungen präparieren. Beim Betrieb im neuen Cutting-Modus wird der Laserstrahl entlang eines zweidimensionalen Weges geführt. Die Laserimpulse modifizieren dabei das Glas in einer Geschwindigkeit von bis zu 100 mm/s. Die Geschwindigkeit und die Präzision von LIDE machen den Einsatz von Glas in der Mikrosystemtechnik um ein Vielfaches wirtschaftlicher als bisher und eröffnen den Weg zu neuen Produktdesigns in der Mikrosystemtechnik.

Kai Bentz, Vorstandssprecher von LPKF Laser & Electronics, erläutert, dass an der Entwicklung dieser Technologie und dem dazugehörigen Lasersystem Vitrion 5000 ein interdisziplinäres Team beteiligt war: „Das Team hat eine Möglichkeit gefunden, ultradünnes Glassubstrat mit nur einem Laserpuls über die gesamte Glasstärke zu modifizieren. Das Glas bleibt frei von Mikrorissen oder Spannungen. Dieser Meilenstein ebnet den Weg für viele industrielle Einsatzbereiche des kostengünstigen Materials Dünnglas: In der Mikrofluidik, in der Display-Herstellung, in der MEMS-Technologie – und besonders in der Chipherstellung.“ Entgegen genommen haben den Award Dr. Roman Ostholt, Vice President Group Technology Management von LPKF, Bernd Lange, Vorstand/Chief Technology Officer (CTO) von LPKF und Nils Heininger, Vice President Cutting & Structuring Laser von ‎LPKF Laser & Electronics.

Cluster Cables, Coils & Hybrids: Komax mit Sylade 7H

Sylade 7H ist ein einfach und ergonomisch bedienbares Abisoliergerät mit patentiertem Laserlicht in Uhrmacherqualität für die Handfertigung am Verlegetisch. Zum Einsatz kommen hochpräzise Halbleiterlaser, die perfekt kontrolliert um das Kabel kreisen und die Isolation in der programmierten Tiefe und Breite in höchster Repetitionsgüte schneiden – bei verschiedensten und dünnsten Isolationsmaterialien sowie unrunden Leitungen und Isolationen, wie sie beispielsweise in der Luftfahrt vorkommen. Im Vergleich zur Kohlendioxidlasern ist Sylade viel kompakter und kostengünstiger und deshalb geeigent, um herkömmliche Werkzeuge zu ersetzen.

Matijas Meyer, CEO von Komax zeigt sich glücklich darüber, dass sich mit der Auszeichnung die eigene Innovationskraft erneut unter Beweis stellen ließ: „Der Award für Sylade, einer Entwicklung unserer Tochtergesellschaft Laselec, ist das Ergebnis unserer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten. Die zwei zusätzlichen Nominationen sind ein klares Zeichen dafür, dass wir dank bereichsübergreifendem Denken hervorragende Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette der automatisierten Kabelverarbeitung entwickeln können. Dadurch verfügen wir über die besten Voraussetzungen, um auch in Zukunft diesen Markt anzuführen.“ Entgegen genommen haben den Award Eric Dupont, General Manager von Laselec, Stéphane Rougier, Director of Operations and R&D von Laselec, Fabien Reversat, Laser Project Manager von Laselec, Hans Lang, Director of Business Development (Aerospace) von Komax und Günther Silberbauer, Managing Director von Komax Solutions Komax SLE & KGvon.

Cluster Future Markets: Acculogic mit Battery Array Tester

Mit dem Battery Array Tester wurde ein Verfahren zum Testen der Anschlüsse von Batterien entwickelt, die in einem Batteriemodul zu mehreren mit ihren Batterieelektroden elektrisch parallel an Sammelschienen angeschlossen sind. Mit dem anstehenden deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Batterien, zum Beispiel für Elektroautos, mobile Energiespeicher, Solarstrom und energieeffiziente Häuser, bereiten wir somit den Weg für groß angelegte und schnelle Batterieverbindungstests. Das System kann bis zu 1000 individuelle Zellen in weniger als einer Minute testen – einschließlich der Zeit, die es für den Datenimport und -export sowie der Passermarkenerkennung braucht. Zudem umfasst es ein vielseitiges Robotiksystem mit Inspektions-, Test- und Messfähigkeiten und ermöglicht somit eine Vielzahl an Anwendungen. Die Läufer lassen sich mit Multi-Pin-Testkopf-Probing-Modulen für elektronische Tests, einer Kamera zur Sichtprüfung, einem Laser zur Distanz- und Koplanaritätsverifizierung, benutzerdefinierten Modulen und einer Mischung aus Flying-Fixtures und -Probes mit variablem Winkel ausstatten.

Farouk Eshragi, Geschäftsführer von Acculogic, freut sich über die Anerkennung: „Wir sind stolz mit unserem System einen Beitrag zu den Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität, aber auch zum Beispiel der Solarenergie zu leisten – für eine emissionsfreie Zukunft.“ Den Preis entgegen nahm Karim Dehkordi, General Manager Manufacturing Test Systems (MTS) von Acculogic.

Wir gratulieren den Gewinnern herzlich zu ihrer Innovationskraft!

 

Marisa Robles

Chefredakteurin Productronic

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