Das 5G-Transferzentrum für kleine und mittlere Unternehmen hat jetzt die Arbeit aufgenommen und nimmt 5G-Projektvorschläge der Unternehmen an. Zur Eröffnung dieser Projektphase durchschnitten Ehrengäste und Redner am 6. Oktober in Freudenstadt symbolisch ein Band (v.l.n.r.): Unternehmer Kurt Schmalz, Oberbürgermeister Julian Osswald, Landrat Klaus Rückert, Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, IPA-Institutsleiter Prof. Thomas Bauernhansl und IHK-Präsidentin Claudia Gläser. Die 5G-Standalone-Testnetze sollen erst Anfang Dezember in Betrieb gehen.

Das 5G-Transferzentrum für KMU hat jetzt die Arbeit aufgenommen und nimmt 5G-Projektvorschläge der Unternehmen an. Zur Eröffnung dieser Projektphase durchschnitten Ehrengäste und Redner am 6. Oktober in Freudenstadt symbolisch ein Band (v.l.n.r.): Der Unternehmer Kurt Schmalz, Oberbürgermeister Julian Osswald, Landrat Klaus Rückert, Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, IPA-Institutsleiter Prof. Thomas Bauernhansl und IHK-Präsidentin Claudia Gläser. Die 5G-Standalone-Testnetze sollen erst Anfang Dezember in Betrieb gehen. (Bild: Fraunhofer IPA/Fred Nemitz)

Die 5G-Testumgebungen werden in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Reutlingen und Freudenstadt durch die Wissenschaftler mehrerer Hochschulen und Forschungseinrichtungen unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) aufgebaut. Zusammen bilden sie das 5G-Transferzentrum für kleine und mittlere Unternehmen (Transferzentrum 5G4KMU). Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, zusammen mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus Baden-Württemberg in den Testumgebungen konkrete Problemstellungen und Potenziale von 5G für vernetzte Produkte und Maschinen sowie smarte Dienstleistungen und neuartige Geschäftsmodelle zu testen. KMU erhalten Zugang zu 5G-Netzen sowie fachliche Unterstützung bei der Umsetzung und Erforschung ihrer konkreten Anwendungsfälle. Durch die frühzeitige Entwicklung und Optimierung von Anwendungsfällen soll die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sichergestellt werden.

KMU können sich bis zum 30. November mit Projektideen beim Transferzentrum 5G4KMU bewerben. Zuerst werden diese Vorschläge im Rahmen eines sogenannten Quick Checks auf ihre Machbarkeit geprüft. Anschließend kann die Zusammenarbeit in einem sogenannten Exploring Project weitergeführt werden. Gemeinsam mit den Unternehmen wird dann ein Konzept entworfen, prototypisch implementiert und im 5G-Netz einer der fünf Testumgebungen erprobt. Die Aufwände der Forschungseinrichtungen für Quick Checks und Exploring Projects werden aus den Mitteln des Transferzentrums 5G4KMU finanziert, sodass den teilnehmenden Unternehmen keine Fremdkosten entstehen. Details zur Bewerbung sowie die entsprechenden Bewerbungsformulare sind auf der Projekt-Webseite 5G4KMU zu finden.

5G-Testumgebungen mit verschiedenen Schwerpunkten

Abhängig von ihren Kernkompetenzen setzen die 5G-Testumgebungen jeweils andere Schwerpunkte. In Stuttgart konzentriert sich das Fraunhofer IPA auf die Potenziale von 5G für Fabriken und Produktionssysteme, während sich das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit Smart Services und Smart Products beschäftigt. Am wbk Institut für Produktionstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) beleuchten Forscher unter anderem Fragestellungen rund um die vorausschauende Instandhaltung von Maschinen und der dafür nötigen Auswertung von Daten durch intelligente Algorithmen.

In Freudenstadt legt das Centrum für Digitalisierung, Führung und Nachhaltigkeit Schwarzwald (kurz: Campus Schwarzwald) den Fokus auf die Produktion, wobei der Maschinenbau und die Fertigungsindustrie im Mittelpunkt stehen. Zudem stehen Fragen des Dialogs und der Akzeptanz von 5G, sowohl vor Ort am Campus wie auch in KMU, auf der Agenda. Dabei soll es um Anspruchsgruppen, deren Themen und Bedürfnisse sowie zentrale Aspekte der Kommunikation und Beteiligung gehen. In Reutlingen stehen mit dem Zentrum Industrie 4.0 die Themen Logistik und die Informationsbereitstellung in Unternehmen im Fokus. In Mannheim untersuchen Forscher der Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB), welche Möglichkeiten 5G Kliniken und medizinischen Labors eröffnet.

Nur 5G Standalone ist ein echtes 5G-Netz

In Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München können die Kunden der großen Mobilfunk-Anbieter bereits 5G nutzen. Doch was viele nicht wissen: „Ein reines 5G-Netz gibt es bisher nur in den Laboren der Mobilfunkausrüster“, erklärt Matthias Schneider vom Kompetenzzentrum DigITools am Fraunhofer IPA. Derzeit ist noch eine Übergangslösung in Gebrauch, das sogenannte 5G Non Standalone: Einige Funktionen beruhen dabei noch auf dem 4G-Standard und nur die Datenübertragung erfolgt bereits über 5G. So wird zwar eine höhere Datenübertragungsrate erzielt, viele weitere Optimierungen und neue Funktionen, die 5G bieten wird, sind aber erst mit 5G Standalone verfügbar.

(dw)

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

Nobelstr. 12
70569 Stuttgart
Germany