Harting_Bild 1_Aufmacher

Bild 1: Mit dem modularen Ethernet-Verkabelungssystem preLink und dem Ethernet-Kabel EtherRail als einsatzbereite Kabelkonfektion lassen sich robuste, Gigabit-fähige Ethernet-Kabelnetzwerke für Züge realisieren. Auf dem Waggon ein preLink-M12-Steckverbinder für die Bahntechnik X- und D-kodiert. (Bild: Harting)

Harting_Bild 1_Aufmacher

Bild 1: Mit dem modularen Ethernet-Verkabelungssystem preLink und dem Ethernet-Kabel EtherRail als einsatzbereite Kabelkonfektion lassen sich robuste, Gigabit-fähige Ethernet-Kabelnetzwerke für Züge realisieren. Auf dem Waggon ein preLink-M12-Steckverbinder für die Bahntechnik X- und D-kodiert. Harting

Bahnreisende benötigen heute leistungsfähige Internet-Zugänge bis in den Gigabit-Bereich, wenn sie während der Fahrt am Computer arbeiten wollen. Um diese Anforderung erfüllen zu können, benötigt die Bahn eine entsprechende Netzinfrastruktur in den Zügen. Dafür hat die Harting-Technologiegruppe aus Espelkamp eine geeignete Lösung entwickelt, die auch den spezifischen Anforderungen in der Bahntechnik entspricht: Sie besteht aus dem preLink- Verkabelungssystem und dem Cat. 7 Ethernet-Kabel Ha-VIS EtherRail.

Die zentrale Komponente des preLink-Systems ist der Abschlussblock für das Kabelende, der acht Schneidklemmkontakte zur Aufnahme der Leitungsenden, sowie entsprechend viele Kontaktstellen besitzt. Dieser Block lässt sich in verschiedene preLink-Steckverbinder (Buchsen und Stecker) einfach – ohne Werkzeuge – einlegen, einrasten und so sicher konfektionieren. Der Abschlussblock ist so klein gebaut, dass zum Durchziehen ein Loch mit 12 mm Durchmesser ausreicht. Somit können aufgrund der geringen Dimensionen die fertig konfektionierten Kabel mit Abschlussblock problemlos durch Kabelschächte gezogen und verlegt werden.

Eck-Daten

  • Robuste und leistungsfähige Ethernet-Kabelnetze in Zügen und anderen Fahrzeugen lassen sich mit dem Ethernet-Kabel Ha-VIS EtherRail Cat. 7 und dem modularen Verkabelungssystem preLink schnell realisieren.
  • Mit dem neuen Single Pair Ethernet- (SPE) Verkabelungssystem und dem T1 Industrial SPE-Steckverbindern werden Datenverkabelungen künftig noch einfacher.
  • Die Single Pair Ethernet-Übertragungstechnik benötigt bei gleicher Übertragungsrate nur ein Adernpaar für die Gigabit-Datenübertragung – herkömmliche Ethernet-Kabel dagegen vier Adernpaare.

Durch dieses System wird eine Vorfertigung der Kabel (ohne Steckverbinder) ermöglicht; sie müssen dann im Zug beziehungsweise Waggon nur noch verlegt werden. Nach dem Verlegen wird – je nach Netzwerkgerät – der passende Steckverbinder an den Abschlussblock montiert. Hierfür stehen sowohl RJ45- als auch M12-D- oder X-kodierte Steckverbinder (Buchse oder Stift) für bis zu 10 Gbit/s Datenübertragung zur Verfügung. Diese Vielfalt der Steckgesichter mit der immer gleichen Anschlusstechnik bietet angesichts der langen Nutzungsdauer der Züge/Waggons eine hohe Flexibilität in der Anschlusstechnik – und damit Investitionssicherheit. Gleichzeitig vereinfacht das System die Montage und macht sie so schneller und zuverlässiger. Neuste preLink-Produkte sind M12-Kabelbuchsen in X- und D-Kodierung mit kombinierter PushPull- und Schraubverriegelung sowie eine preLink-Leiterplattenbuchse (siehe Produkt-Kasten).

Harting_Bild 2_SPE-Gesamtportfolio1

Bild 2: Das Produktprogramm von Harting für die Single Pair Ethernet-Übertragungstechnik – die T1 Industrial SPE-Produktfamilie nach IEC 63171-6 (v.l.n.r.): M12-PushPull, M8-PushPull und SnapIn, IP20 Version (jeweils Steckverbinder und zugehörige Buchse) Harting

Werkzeugfreie Montage mit Push & Pull-Steckverbindern

Um Montage und Service von Steckverbindern im Bahnbereich zu vereinfachen und zuverlässiger zu machen, verfügt Harting zudem über ein großes Angebot an Push & Pull-Steckverbindern. Diese bestehen aus dem Rundsteckverbinder M12-PushPull im robusten Metallgehäuse, sowie aus dem leichten, für die Geräteanschlusstechnik optimierten und einfach zu bedienenden rechteckigen Steckverbinder Variante 4. Sowohl mit M12 als auch mit Variante 4 ist die sichere Übertragung von Leistung, Signalen und Daten bis Cat. 6A kein Problem.

Der Vorteil von Push & Pull-Steckverbindern ist ihre werkzeugfreie Montage, unabhängig davon, ob runde oder eckige Varianten zum Einsatz kommen. Sie werden einfach gefasst und aufgesteckt. Mit einem akustischen Klick signalisieren die Steckverbinder die sichere Verriegelung und den korrekten Anschluss – und sparen bis zu 75 % Montagezeit. Für die entsprechende Robustheit besitzen beide Steckverbinder die IP-Schutzklasse 67 und sind geprüft nach der Brandschutznorm EN 45545-2.

Harting_Bild 3_Ethernet_PCB Leiterplattenanschluss

Bild 3: Die Leiterplattenbuchse bringt die modulare preLink-Kabelanschlusstechnik direkt bis ins Netzwerkgerät. Harting

Leistungsstarkes Ethernet mit Single Pair Ethernet

Gewichtsersparnis bei gleicher Leistungsfähigkeit – diesen Wunsch erfüllt die neue Single Pair Ethernet-Technologie (SPE). Statt 4 Adernpaaren reicht mit dieser neuen Übertragungstechnik nur noch ein Adernpaar. Bei Leitungslängen bis zu 40 m können diese 2-adrigen Kabel nach IEEE 802.3bp (1000 BASE-T1) 1 Gbit/s übertragen und mit IEEE 802.3cg (10BASE-T1L) 10 Mbit/s bis 1.000 m. Harting treibt diese Technik in der internationalen Normung maßgeblich mit voran und entwickelt ein vollständiges SPE-Verkabelungssystem mit den zugehörigen Steckverbindern nach IEC 63171-6. Diese SPE-Steckverbinderfamilie umfasst IP20 und IP65/67 Varianten in M8- und M12-Baugröße mit Snap-in-, Schraub- und natürlich auch Push & Pull-Verriegelungen.

Bild 3: Neu im preLink-Programm: M12-Kabelbuchsen X- und D-kodiert mit kombinierter PushPull oder Schraubverriegelung; im Bild die X-codierte Version. Harting

Bild 4: Neu im preLink-Programm: M12-Kabelbuchsen X- und D-kodiert mit kombinierter PushPull oder Schraubverriegelung; im Bild die X-codierte Version. Harting

SPE-Kabelstrecken können etwa ein Drittel leichter als herkömmliche, 8-adrige Ethernet-Kabel ausgeführt werden. Ein handelsübliches Ethernet-Kabel mit vier Aderpaaren für 1/10-Gbit/s-Ethernet wiegt pro km etwa 45 kg. Ein einpaariges SPE-Kabel mit gleicher Bandbreite hingegen wiegt pro Kilometer nur 30 kg. Weil allein in den Waggons von Personenzügen mehrere Kilometer Kabel verbaut werden, besteht hier ein nennenswertes Sparpotenzial beim Fahrzeuggewicht. Damit kann das Single Pair Ethernet zukünftig auch in der Bahn heutige Bus-Systeme ablösen und eine einheitliche Ethernet-Kommunikation ermöglichen.

preLink – Neuheiten

Die neuesten preLink-Kabelanschluss-Produkte

Eine der jüngsten Neuerungen bei dem Kabelanschluss-System preLink ist die Leiterplattenbuchse (PCB-Buchse) für 1/10 Gbit-Ethernet. Mit dieser Buchse (Bild 3) können vorkonfektionierte Datenkabel (mit dem preLink-Abschlussblock) in beliebigen Netzwerkgeräten wie Kameras, Fahrkartenautomaten oder Anzeigen ohne Umwege direkt auf die Leiterplatte angeschlossen werden. Gibt es also keine Notwendigkeit für eine häufig lösbare Verbindung an einem Gehäuse via Steckverbinder, können Ethernet-Verbindungen damit schnell und günstig direkt auf die Leiterplatte gebracht werden.

Ebenfalls neu in der Ethernet-Verkabelung sind M12-Kabelbuchsen X- und D-kodiert, die sich nun auch über preLink anschließen lassen. Die Buchsen (Bild 4) können sowohl als lose Kabelkupplung, aber gleichzeitig auch als Wand- bzw. Gehäusedurchführung verwendet und hier sicher verschraubt werden.

Christian Bohne

Global Industry Segment Manager Transportation bei der Harting-Technologiegruppe, Minden

Sie möchten gerne weiterlesen?