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Die europäischen Spritzgießmaschinen haben jetzt eine einheitliche Sprache: Euromap 77 ist die einheitliche Schnittstelle für den Datenaustausch zwischen Spritzgießmaschinen und Leitrechnern oder MES. (Bild: Euromap)

… auf dem OPC UA-Kommunikationsstandard; sie ist eine wichtige Voraussetzung für Industrie-4.0-Fähigkeit der Fertigungskette in der kunststoffverarbeitenden Industrie.

Die Kunststoffverarbeiter waren bislang in der Vernetzung ihrer unterschiedlichen Produktionsanlagen stark eingeschränkt. Die unterschiedlichen Kommunikationsstandards standen einer Umsetzung von Industrie 4.0 in vielen Fällen im Wege. An der Entwicklung der neuen Schnittstelle waren alle großen Spritzgießmaschinenhersteller im europäischen Dachverband Euromap beteiligt: Arburg, Engel, Ferromatik Milacron, Krauss Maffei, Netstal, Negri Bossi, Sumitomo (SHI) Demag und Wittmann Battenfeld. Somit muss nicht jeder Maschinenhersteller „zeit- und kostenaufwändige kundenspezifische Schnittstellenlösungen entwickeln“,  kommentierte Jürgen Peters vom Spritzgießmaschinenbauer Arburg. Für die Maschinenbetreiber liege der große Vorteile darin, dass die Maschinen „verschiedener Anbieter die gleiche Sprache sprechen“, sagte Peters weiter. Alexander Koblinger, technischer Leiter beim MES-Anbieter T.I.G., sieht diese Entwicklung ebenfalls sehr positiv: „Für MES Hersteller bietet Euromap 77 den großen Nutzen, dass eine Maschine, die diesen Standard unterstützt, praktisch ‚plug & play‘ angeschlossen werden kann und ein verlässliches Grundset an Informationen liefert, mit dem die wesentlichen MES-Funktionen abgebildet werden können.“

Weitere Schnittstellen in Arbeit

Die Spritzgießmaschinenbauer arbeiten indes bereits an weiteren Schnittstellen für Kunststoff- und Gummimaschinen: Die Euromap 79 soll eine sichere Verbindung zwischen Spritzgießmaschinen und Robotern herstellen. Die größte Herausforderung hier: Einige Signale müssen in Echtzeit verfügbar sein, damit es nicht zu Kollisionen zwischen Maschine und dem sich bewegenden Roboter kommt. Da OPC UA an sich nicht echtzeitfähig ist, wird hier Time Sensitive Networks (TSN) verwendet.

Weitere Schnittstellen sind geplant für die Anbindung von Peripheriegeräten, zur Materialflusskontrolle und für Extrusionsanlagen. Die zunehmende Zahl von Schnittstellen erfordert schließlich auch eine einheitliche, übergeordnete Struktur. Auch daran wird bereits gearbeitet, damit die Schnittstellen für verschiedene Kunststoff- und Gummimaschinen am Ende einem einheitlichen Schema folgen.

(dw)

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