Rund 1.800 Roboter haben die Instandhalter und Anwender bei Mercedes Benz Cars Powertrain kontinuierlich im Blick.

Rund 1.800 Roboter haben die Instandhalter und Anwender bei Mercedes Benz Cars Powertrain kontinuierlich im Blick.CSP

In vielen Industriebetrieben fällt wie bei Mercedes Benz Cars Powertrain auch eine Fülle an Informationen an, die für die Planung und Dokumentation der Instandhaltung von Fertigungsanlagen, Robotern und Geräten benötigt werden. Typischerweise sind derartige Informationen jedoch in verschiedenen Systemen abgelegt. Sie werden häufig in Standardsoftware gespeichert, etwa in Excel-Dateien. Zuweilen nutzen die Betriebe außerdem für das Unternehmen und den jeweiligen Unternehmenszweck individuell programmierte Spezialanwendungen. Beide Lösungen haben allerdings zwei gravierende Nachteile: Zum einen erfolgt kein standardisiertes Erfassen der Daten über mehrere Anwendungszwecke hinweg, zum anderen können auch komplexe Sachverhalte – wenn überhaupt – nur unzureichend abgebildet werden. So lässt sich dann nur mit erhöhtem Zeitaufwand herausfinden, ob ein bestimmtes Problem bei einem Gerät gleichen Typs schon einmal aufgetreten ist und in welcher Form es sich beheben ließ. Durch den heutigen Wettbewerbsdruck und Just-in-Time-Fertigungsmodellen steht nicht viel Zeit für langwierige Recherchen zur Verfügung. Hier löst die Software Robomap von CSP als übergeordnetes System mit hierarchischen Informationsstrukturen eine wesentliche Basisaufgabe in der Instandhaltung.

Komplexe Informationen darstellen

Rund 1.800 Roboter haben die Instandhalter und Anwender bei Mercedes Benz Cars Powertrain damit kontinuierlich im Blick. Für die in der Achs-, Getriebe- sowie Motorfertigung unternehmensweit eingesetzten Roboter müssen beispielsweise ad hoc Informationen zur Hand sein, welche Roboter im Einsatz, im Lager oder zur Reparatur sind. Diese aktuelle Übersicht liefert die Software. Sie erfasst und verwaltet Informationen über Ausrüstungen jeglicher Art. Komplexe Sachverhalte und Abhängigkeiten der verwalteten Informationen untereinander werden in einer Baumstruktur abgebildet. Alle notwendigen Informationen zu den Geräten sind somit übersichtlich und effizient dargestellt. „Experteninformationen der Mitarbeiter werden jetzt mithilfe der neuen Lösung intelligent mit den Robotersystemen verknüpft. Wir können heute viele Informationen für die Roboterinstandhaltung in einem Bruchteil der Zeit bereitstellen“, erläutert Volker Braun, Meister CoC Robotertechnik.

Mit Instandhaltungsbrille Werkteile und Gebäude sichten

Über eine hierarchische Navigation stellt die Software auf der ersten Ebene die Werkteile des Unternehmens, auf der zweiten Ebene die einzelnen Gebäude dar. Informationen zu den einzelnen Robotern lassen sich zusätzlich auch über die Freitextsuche oder über die Suche nach bestimmten Kriterien finden. Die flexible Lösung ermöglicht es den Anwendern, ohne jeglichen Programmieraufwand ihre Betriebsstruktur frei abzubilden: Zum einen kann die Baumstruktur mit darin verankerten Datenobjekten frei definiert werden, zum anderen lassen sich auch die Datenobjekte selbst individuell zusammenstellen. Dieser Vorgang wird über eine grafische Benutzeroberfläche unterstützt. Wird die Um- oder Hochrüstung eines Roboters geplant, sieht der Betreuer alle noch offenen Aufgaben auf seiner Startseite. Er kann über die Software auch das Beheben von Herstellermängeln veranlassen oder das Einspielen von Softwareupdates vorbereiten. Anhand der hinterlegten Historie für jeden Roboter lässt sich feststellen, welche der Geräte bislang häufig fehleranfällig oder überlastet waren – auch auf dieser Basis lassen sich Instandhaltungsmaßnahmen zuverlässig planen.

Ausfallzeiten gezielt reduzieren

Weitere Vorteile bietet das strukturierte und zentrale Bereitstellen der Daten vor allem, wenn mögliche Ausfallzeiten drohen. Diese lassen sich aufgrund der einheitlichen Datenbasis über alle Werksteile hinweg verringern. Beispielsweise kann der Anwender über die Dokumentation in der Software herausfinden, ob bei gleichen Robotern ein bestimmtes Problem schon einmal aufgetreten ist und wie es dort behoben wurde. Die dort angewendete Lösung lässt sich dann erneut umsetzen. Darüber hinaus sind bei gleichen Robotern in der Regel weitere Informationen als Expertenwissen oder hochgeladene Dateien hinterlegt, die schnell weiterhelfen.

Die Anwendung verwaltet dabei nicht nur bereits vorliegende Informationen, sondern dient vor allem auch der Erfassung von neuem Expertenwissen: Sobald für einen Roboter oder einen Robotertyp neue Informationen vorliegen, können die Experten diese Daten für das spezifische Gerät in die Software eintragen. Auf diese Weise werden Herstellerinformationen oder Informationen des Instandhalters als Expertenwissen sofort auch den Anwendern verfügbar gemacht, die die Informationen bei ihrer Arbeit sofort berücksichtigen können. Die Software stellt hierfür eine Newsgroup-ähnliche Möglichkeit bereit, mit der Beiträge kommentiert und zusätzliche Informationen zu einem Thema hinterlegt werden können.

Dateien wie Datenblätter oder Anleitungen stellt der Betreuer den Anwendern über ein internes Dokumenten-Management-System zur Verfügung. Zusätzlich von Vorteil: „Heute können wir bei Ausfall eines Roboters werksübergreifend nach einem Ersatz suchen und so Ausfallzeiten reduzieren“, sagt Jürgen Ehleiter, Betriebsingenieur CoC Robotertechnik. Sowohl für die Betreuer der Roboter als auch für den Anwender bietet die Lösung aus seiner Sicht Vorteile. „Die Effizienz unserer Instandhaltung wurde insgesamt optimiert. Hier bewährt sich, dass ein System für die gesamte Informationsbereitstellung zuständig ist“, sagt der Betriebsingenieur für Robotertechnik.

Heike Johannes

: ist Produktmanagerin bei der CSP GmbH & Co. KG und ist zuständig für Robomap und Ansprechpartnerin rund um Instandhaltung und Robotik.

(mf)

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