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(Bild: Häwa)

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Arbeiten Menschen und Roboter zusammen, müssen verschiedene Sicherheitsauflagen berücksichtigt werden. Ein Gehäuse kann die Arbeitsbereiche trennen. Häwa

Für Branchenkenner zeichnet sich in der Robotik ein Trend ab, nach dem Menschen und Roboter vermehrt gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Eine Entwicklung, die Peter Klement mit Skepsis betrachtet. Der Maschinenbau-Ingenieur hat sich mit seinem Unternehmen „Klement Engineering“ auf Konzepte spezialisiert, die es auch für kleine und mittelständische Unternehmen interessant machen, Roboteranlagen einzusetzen. Sein Leistungsspektrum reicht dabei von der optischen Lageerkennung über die Vermessung, das Dynamic Tracking bis hin zu speziellen Greiferkonstruktionen mittels 3D-Druck-Bauteilen.

Klement ist überzeugt davon, dass die Arbeitsteilung von Mensch und Roboter derzeit noch für viele Anwendungen zu teuer ist. Der Hauptkostentreiber seien dabei die Risiken und Gefahren, die von einer Maschine ausgehen können. In der Vergangenheit stieß er an diesem Punkt immer wieder auf Herausforderungen. Wiederholt fragte er sich: „Wie kann ich diese Maschinen kostengünstig einhausen oder zumindest durch Lichtgitter von bestimmten Arbeitsbereichen trennen, ohne dass man für jeden Kunden eine individuelle Roboterzelle konstruieren und bauen muss und somit gezwungen ist, die Einmalkosten unnötig in die Höhe zu treiben?“

Rahmensystem für flexible Anforderungen

Das Baukastensystem X-Frame ist modular aufgebaut und ermöglicht eine sichere Trennung von Roboter- und menschlicher Arbeit.

Das Baukastensystem X-Frame ist modular aufgebaut und flexibel anpassbar. Häwa

Auf einen geeigneten Ansatz stieß der Ingenieur bei Häwa im baden-württembergischen Wain, einem etablierten Anbieter für Elektrogehäuse, Schaltschränke und Gehäuselösungen. „X-Frame“ heißt deren patentiertes, modular aufgebautes Rahmensystem aus Stahlgestellen, die eine hohe Flexibilität und einen erweiterbaren Aufbau ermöglichen. Durch große Querschnitte bietet dabei der Innenraum der verbauten Streben die Möglichkeit, Applikationen wie Schläuche, Kabel, Leitungen oder Ventile so unterzubringen, dass sie von außen weder sichtbar sind, noch beschädigt werden können. Sogar Lichtvorhänge lassen sich ohne großen Aufwand in die Eckstreben montieren.

ECk-Daten

Der Hersteller Häwa produziert an drei Standorten in Süddeutschland rund 75.000 Elektrogehäuse, Schaltschränke und individuell konzipierte Gehäuselösungen zum Einbau von Elektrokomponenten. Häwas Baukastensystem X-Frame ist flexibel einsetzbar und lässt sich schnell und einfach anpassen. Bereits bei der Planung werden sämtliche Anforderungen der Kunden berücksichtigt, etwa Bohrungen, Fräsungen oder Schaltschrank-Platzierungen. Durch die offene Struktur des Rahmens kann bei X-Frame auf Kabelkanäle verzichtet werden.

„Für mich war das die optimale Lösung“, sagt Peter Klement, „weil bei X-Frame viele Standards bereits realisiert sind, das Ganze wie ein Baukasten funktioniert und die großen Kabelkanäle in den Streben die Montage und die Inbetriebnahme enorm erleichtern.“ Es müsse nicht im Anschluss aufwendig gebohrt und gefräst oder geschweißt werden. Hinzu kommt, dass sich mithilfe des Systems Sonderlösungen realisieren lassen, was für Unternehmen, die wie Klement Engineering keine Fließbandprodukte anbieten, Vorteile bietet. Ein Ansprechpartner von Häwa ermittelt die gewünschten Funktionen und fügt die Anforderungen des jeweiligen Kunden bei der Auftragsvergabe in eine 3D-Konstruktion ein. Anschließend wird die Zelle freigegeben und gefertigt.

Nicht mehr ohne Gehäuse

Auch bei seinen nächsten Robotik-Projekten plant der Geschäftsführer von Klement Engineering das neue Häwa-Produkt zu nutzen. Auf ein passendes Gehäuse möchte er nicht mehr verzichten, wenn er Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt. Zwar gebe es auch Anfragen von Kunden, die sich eine Lösung ohne entsprechenden Gehäuse für ihre Anlagen wünschen, jedoch seien die Hürden für die CE-Dokumentation und die Sicherstellung der Einhaltung der Maschinenrichtlinie meist derart aufwendig, dass das Projekt zu teuer werde. „Sobald ein Kundenbauteil scharf oder spitz ist, kommt eine Mensch-Roboter-Kollaboration ohnehin nicht mehr infrage“, sagt Klement. Ganz abgesehen davon seien die X-Frame-Zellen in jeder Montagehalle allein durch ihr ansprechendes, modernes Erscheinungsbild ein Hingucker.

Stefan Kaufer

ist Stellvertretender Verkaufsleiter bei Häwa.

(tm)

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Industriestraße 12
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Germany