Mit mehr als 1.000 Neuheiten, gestiegener Internationalität und Entscheidungskompetenz ist am 06. Mai die Cemat – die Weltleitmesse der Intralogistik – in Hannover zu Ende gegangen. An fünf Messetagen zeigten die Aussteller unter dem Motto ‚Sustainability in Intralogistics‘ ihre neuen Entwicklungen. „Mit dem Rekordzuspruch aus dem Ausland hat die Messe ihre Position als wichtigste internationale Geschäftsplattform der Intralogistik eindrucksvoll untermauert“, sagte Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe. Zur Cemat kamen 1.084 Unternehmen aus 38 Ländern, davon mit 548 die Hälfte aus dem Ausland.

Viel los in allen Hallen

Auf dem stark frequentierten Freigelände sowie in den benachbarten Hallen und Pavillons dominierten Flurförderzeuge, Hebezeuge, Krane und Hubarbeitsbühnen sowie hafenlogistische Themen. Im Vordergrund der Präsentationen standen dabei neue und nachhaltige Antriebssysteme. In den Hallen 13 und 27 bildeten komplette Anlagen und Logistiksysteme den Mittelpunkt des Besucherinteresses. Das von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Technische Logistik organisierte WGTL-Forum rückte branchenrelevante Forschungsergebnisse in den Vordergrund. Das Forum bot den Besuchern einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Intralogistik und hielt ein breit gefächertes Podiums- und Vortragsprogramm bereit. Ebenfalls in Halle 27 gehörten Logistik-Software, Auto-ID-Systeme und E-Logistik-Konzepte sowie Dienstleistungen rund um komplette Logistikprojekte zum Ausstellungsspektrum. Lagersysteme und -technik sowie Betriebseinrichtungen bildeten einen weiteren Themenschwerpunkt in Halle 13. In direkter Nachbarschaft zu den Logistik-Themen der Halle 13 schlossen sich in Halle 12 Lösungen in der Kommissionier- und Verpackungstechnik, Transportdienstleistungen, Verladetechnik, Kontraktlogistik, Telematik, Finanzierung, Logistik-Immobilien und Logistik-Standorte an. Die Sonderschau Auto-ID in der Verpackungslogistik begeisterte das Publikum mit fortschrittlichen Verpackungslösungen.

Automatisierungstechnik gehört dazu

Verteilförderer, auch Sorter genannt, spielen in der Intralogistik eine wichtige Rolle beim Warentransport. Hier steht die Energieeffizienz im Vordergrund, denn Sorter arbeiten üblicherweise ein- oder zweischichtig im S1-Betrieb. Für den Einsatz in der horizontalen Fördertechnik bietet SEW Eurodrive synchrone Linearmotoren als Komplettlösung an. Die Baureihe SLC umfasst Sekundärteile in verschiedenen Längen, das Primärteil und eine Geberbox. Bei diesem Motor bilden Ferritmagnete das bewegliche Sekundärteil. Die Ferritmagnete sind auch bei 100 % Luftfeuchtigkeit rostfrei und müssen deshalb nicht vergossen werden. Die Wicklung im feststehenden Primärteil des Linearmotors wird durch Frequenzumrichter der Baureihe Movidrive gespeist. Für den korrekten Stromübergang von einer Wicklung zur nächsten wertet er die Kommutierungsinformation der Sensorbox NL16 aus. Sie funktioniert auch im Kupplungsbereich zwischen den Fahrwagen, in dem keine Magnete vorhanden sind. An einem Umrichter werden typischerweise zwei bis vier Primärteile parallel angeschlossen.

Den Herstellern von Kran- und Hebezeugen bietet ABM Greifenberger den neuen Hubwerksantrieb GH 40000. Mit diesem steht nun auch für Serienhubwerke bis
40 t Hublast bei einer 4/1-Einscherung ein auf die Applikation abgestimmter Antrieb zur Verfügung. Zur Auswahl stehen zwei Grundversionen: polumschaltbar oder drehzahlgeregelt. Wichtige Parameter wie Beschleunigungs- und Bremsrampen können bei diesen Antriebssystemen über die Steuerung individuell justiert werden. Die sanfte Anfahr- und Bremscharakteristik der Antriebe reduziert Lastschwingungen. Damit wird auch die Voraussetzung für exaktes Positionieren und Absetzen der Last geschaffen. Diese Antriebs- und Steuerungstechnologie eignet sich also nicht nur dann, wenn hohe Produktivität gefordert ist, sondern auch zum schonenden Handling empfindlicher Güter.
Wie zentrale und dezentrale Antriebslösungen in typischen intralogistischen Prozessen nahtlos und effizient ineinander greifen können, stellte Lenze auf der Messe mit einem Materialfluss-Exponat unter Beweis. Im Blickpunkt standen die Frequenzumrichter; von der einfachen Abschaltpositionierung bis hin zur dynamischen und exakten Punkt-zu-Punkt-Positionierung mit einer im Umrichter hinterlegten Positionstabelle. Alle Umrichter verfügen über den Sanftan- und -ablauf für schonenden Materialtransport. Die Inverter Drives 8400 sind eine passende Lösung – und zwar sowohl in Schaltschranktechnik als auch in dezentraler Ausführung.

Harald Wollstadt

: ist Chefredakteur der IEE.

(hw)

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