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(Bild: Seica)

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Der Funktionstester Compact Power gewinnt mehr als 80 % der verbrauchten Energie zurück. Seica

In vielen Branchen kommen elektronische Geräte für Anwendungen zum Einsatz, die sowohl elektrische Energie als auch deren Management benötigen. Dazu gehören etwa Motorsteuerungen und Spannungsversorgungen. Auch Seica adressiert diesen Marktsektor und hat den Standardtester Compact Power entwickelt, der auf der bewährten Compact-Multi-Funktionstester-Architektur des Unternehmens basiert.

Im Einzelnen eignet sich der Compact Power für parametrische und Funktionstests von Power Boards, Geräte-EOL-Tests (Inverter, Netzteileinheiten…), die Implementierung einer rekonfigurierbaren Testanordnung, Tests mit Lastsimulation und Tests mit Energierückgewinnung sowie zur Produktzertifikation.

Keine beweglichen Teile

Energiebewusst testen

Tester für Power-Module brauchen viel Energie. Um das zu ändern, hat Seica den Compact Power entwickelt. In diesen Tester ist ein Wechselrichter eingebaut, der einen Großteil der benötigten Energie zurück gewinnen kann. Das System ist bestens gerüstet für beliebige Factory-4.0-Szenarien.

Das System besteht aus einem Wechselspannungsgenerator, der die Werte von Eingangsspannung und -frequenz der Prüflingsversorgung vorgeben kann. Ein Strom- und Phasenmeter überwacht alle wichtigen Parameter und weitere Seica-Module erfassen Signale und Signalformen.

Die Tests erfolgen mithilfe elektronischer Lastsimulatoren, sodass keine bewegten, mechanischen Teile vorhanden sind. Kurze Tests werden über Triac-Module geschaltet, elektrische Hochleistungstests benutzen Schützschalter. So ermöglicht die Lösung einen wartungsarmen Betrieb.

Auch die Sicherheit ist ein großes Thema. So verhindert die Maschine bestmöglich den Kontakt von Bedienern mit geladenen Kondensatoren, darüber hinaus besteht die Möglichkeit der geregelten Entladung über Konstantstrom.

Messsystem und Managementsoftware

Wie alle Seica-Systeme integriert auch der Compact Power die VIP-Plattform. Deren wichtigstes Merkmal ist die optimale Integration von Technologien und die einfache Bedienung. Dadurch können Benutzer auch ohne profunde Kenntnisse aus dem Testbereich alle Systemfähigkeiten nutzen, die für einen In-Circuit- oder Funktionstest erforderlich sind.

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Die Testelektronik des Compact Power umfasst u.a. das ACL-Modul und die universelle Scannerbaugruppe S64H. Seica

Kernstück ist das ausgeklügelte Messsystem, das auf Seicas proprietärem ACL-Modul und der Managementsoftware Viva beruht. Das in DSP-Technologie umgesetzte Messsystem integriert alle Testfunktionen und ermöglicht die vollautomatische Testdurchführung. Darüber hinaus sorgt die Kommunikation mit dem Überwachungs-PC über Glasfaser für sehr hohe Störfestigkeit und echte Potenzialtrennung zwischen Hauptrechner und Tester.

Mit der intuitiven Viva-Software können Bediener die Maschine autonom handhaben und die automatischen Testroutinen ausführen. Auch Programme und Sprachen von Drittanbietern wie Labview oder Test-Stand von National Instruments lassen sich integrieren, um bereits existierende Prozeduren einzubinden.

Testelektronik und Sonderelemente

Aus Sicht der Systementwicklung bestimmen zwei Komponenten das System. Die erste ist die für das Testen erforderliche Elektronik, die zweite beinhaltet alle kundenspezifischen Anpassungen und Sonderelemente für die Implementierung der Testspezifikationen.

Die Testelektronik basiert auf Seicas Modulen einschließlich dem ACL-Modul mit internen Treiber- und Messsystem-Werkzeugen, das alle Seica-Tester verwenden. Das S64H ist eine universelle Scannerbaugruppe mit hoher Potenzialtrennung und schließlich gibt es noch das Ifun. Letzteres enthält neben multiplen Kundenspezifikationen einen 16 Bit Digital-Analog-Wandler und ermöglicht das Management der Hardware und der Softwaresynchronisierung der Schaltungsteile, die in Spannungsmessungen bis 500 V einbezogen sind.

Lastsimulation und Signalmanagement

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Über die Viva-Software lassen sich auch Programme und Sprachen von Drittanbietern wie Labview oder Test-Stand von National Instruments integrieren. Seica

Verantwortlich für die korrekte Lastsimulation und das Management der Leistungssignale sind die AC-Gruppe und der Frequenzwandler. Bei der AC-Gruppe handelt es sich um das Managementmodul für die Systemsicherheit und die Leistungssteuerung, die sich eines Schaltschützes bedient. Der Frequenzwandler dagegen besteht aus den programmierbaren Spannungsversorgungen, die 10 kVA einphasig oder 30 kVA dreiphasig ausgeben können. Die Frequenz lässt sich zwischen 50 und 60 Hz umschalten und die Spannung ist einphasig zwischen 50 und 280 VAC programmierbar, was einer dreiphasigen Spannungsausgabe von bis zu 480 V entspricht.

Der Lastsimulator schließlich realisiert die Last für den Prüflingsausgang als statisches System, sodass keine rotierenden mechanischen Komponenten erforderlich sind, was andernfalls die Lebensdauer des Systems drastisch senken würde. Ein Trennübertrager und drei Blindleistungskompensationseinheiten (PFC) simulieren das Verhalten des Motors .

Messumformer und Aktuatoren

Die Signalumformer sind mit Isolationsverstärkern umgesetzt und können die drei Phasen der Motoranschlüsse erfassen und überwachen. Mithilfe der Triacs lassen sich Stromlecks durch Erdschlüsse und zwischen einzelnen Phasen simulieren und dadurch die Schutzüberwachungen der Prüflinge testen. Um die Sicherheit der Bediener weiter zu erhöhen, kommt der Tester mit einer Schutzabdeckung, die über Sicherheitsschalter und ein transparentes Inspektionsfenster verfügt.

Um den für Leistungstester üblicherweise beträchtlichen Energieverbrauch zu senken, hat Seica einen Inverter in den Compact Power integriert, der den größten Anteil der genutzten Energie wieder zurückspeisen kann. So lassen sich erstens bis zu 80 Prozent der an die Last gelieferten Energie zurückgewinnen und zweitens sinkt der Energieaufwand für das Kühlsystem.

Externe Geräte integrieren

Das Compact-Power-Testsystem ist entsprechend den Sicherheitsanforderungen der EMV-Richtlinie und den Richtlinien für die elektrische Sicherheit entwickelt und hergestellt. Da die Tests sehr spezielle Aufgaben erfüllen müssen, erlaubt das System die Integration externer Geräte wie Hochspannungstester für die elektrischen Sicherheitstests. So lassen sich spezielle Teststrategien einfach umsetzen.

Informationen und Technologie zum Erfassen und Analysieren relevanter Daten sind Schlüsselkriterien für die Digitalisierung der Produktionsprozesse und damit Industrie 4.0. Deshalb verfügt auch die Compact-Serie über sämtliche Fähigkeiten für beliebige Factory-4.0-Szenarien. So lassen sich etwa proprietäre Informationssysteme Dritter integrieren.

SMT Hybrid Packaging 2017: Halle 4A, Stand 300

Luca Corli

Sales Director Worldwide bei Seica, Italien.

(mou)

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