Das Elektronik-Gehäusesystem ME-IO von Phoenix Contact bietet mit zahlreichen Funktionen – von der Push-in-Frontanschlusstechnik bis zum hochpoligen Tragschienen-Busverbinder – eine umfassende und flexible Lösung.
Für die Produktentwicklung im Gerätebau gewinnen umfassende und flexible und dabei kosteneffiziente Systeme zunehmend an Bedeutung. Hier hält der Markt Gehäuse-Varianten in einer kaum überschaubaren Anzahl bereit. In vielen Fällen werden Gehäuse speziell für eine konkrete Anforderung entwickelt und produziert. In anderen Fällen wiederum werden vorhandene Grundgehäuse mit einem hohen Aufwand an die applikationsspezifischen Anforderungen angepasst. Hohe Sicherheit, mehr Anwenderfreundlichkeit, schnelle Verfügbarkeit sowie einfache Individualisierbarkeit von Gehäusen und Gehäusevarianten sind dabei stets die übergeordneten Kriterien, auf die es dem Elektronikhersteller bei der Entwicklung seiner Geräte ankommt.
Systemkonzept mit neuartiger Anschlusstechnik
Gerätebauer, die I/O-Module produzieren, möchten sich auf ihre Kernkompetenzen in der Elektronikentwicklung fokussieren, damit sie schneller und flexibler am Markt agieren können. Für ebendiese Anwender hat Phoenix Contact die Gehäuseserie ME-IO konzipiert. Das Unternehmen entwickelte das Gehäusesystem in enger Zusammenarbeit mit einem großen Kunden – einem sogenannten Leitkunden. Auf Basis der langjährigen Erfahrung, die Phoenix Contact mitbringt, und dem branchenspezifischen Know-how des Entwicklungspartners, entstand so eine Gehäusefamilie, welche die Anforderungen aus der Industrieautomatisierung in vielfacher Hinsicht erfüllt. Aber auch anderweitig kommen die Gehäuse der Serie ME-IO zum Einsatz – etwa in der Gebäudeautomatisierung, im Schiffsbau oder in Windenergie-Anlagen.
Eck-Daten
Gehäusesystem ME-IO
- Kompakte Bauform mit nur 18,8 mm Modulbreite
- Zwei weitere Modulbreiten zur Umsetzung von Steuerungsmodulen
- Bis zu 48 Anschlusspole in der Front
- Push-in-Technik für den werkzeuglosen Leiteranschluss
- Baukastenprinzip für eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen
- Sicheres Ver- und Entriegeln der Stecker dank orangefarbenem Verriegelungshebel
- Vermeidung von Fehlstecken durch Codierung der Stecker
- Komfortable Verbindung von Modulen mittels Tragschienen-Busverbinder
Zu den Stärken des neuen Gehäusesystems gehört die Anschlusstechnik, die nun – wie zahlreiche andere Komponenten aus dem Hause Phoenix Contact – auf den inzwischen weit verbreiteten Push-in-Anschluss setzt. Mit dem Push-in-Federkraftstecker ist es möglich, komfortabel und werkzeuglos zu verdrahten – ein Vorteil gegenüber dem konventionellen Schraub- oder Zugfederanschluss. Denn beim Push-in-Anschluss sorgt eine spezielle Kontaktfeder für hohe Kontakt- und Leiterauszugskräfte sowie für eine vibrationssichere Kontaktierung. Die codierbaren Leiterplatten-Steckverbinder lassen sich bequem über das etablierte Lock-and-Release-Verfahren lösen. Auf diese Weise unterstützen sie den fehlerfreien Geräteaustausch.
Der Trend, immer mehr Funktionalität auf engstem Bauraum zu realisieren, hält auch in der Automatisierungstechnik Einzug. Gleichermaßen legen Anwender und Entwickler viel Wert auf die Individualisierung und das Design der Gehäuse, da erst das Gehäuse der Elektronik ein ausdrucksstarkes Äußeres verleiht. Beidem trägt Phoenix Contact mit dem ME-IO-Gehäusesystem Rechnung. Für die Konfiguration der Anschlusstechnik stehen fünf Typen von Frontanschlusssteckern zur Verfügung, die sich in beliebiger Kombination auch miteinander verbinden lassen. So können selbst höherpolige Steckverbinder mit bis zu 48 Kontakten auf einer Baubreite von 18,8 mm realisiert und für den jeweiligen Anwendungszweck ausgelegt werden. Darüber hinaus lassen sich die Stecker durch unterschiedliche Farbgebungen der Steckergehäuse und Federhalter konfigurieren. Die Auswahl der Leiterplatten-Grundleisten richtet sich nach der Kombination der Frontanschlussstecker.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Vorteile sich beim THR-, Reflow- und Wellenlöten ergeben.
Vorteile beim THR-, Reflow- und Wellenlöten
Vorteilhaft ist darüber hinaus die THR-Lötfähigkeit der Leiterplatten-Grundleisten – eine Funktion, die der Markt immer häufiger fordert. Damit stehen für die 4- und 6-poligen Leiterplatten-Steckverbinder nun vollbestückte Grundleisten für das Reflow-Lötverfahren sowie voll- und teilbestückte Ausführungen für das Wellenlöten zur Verfügung. Über einen transparenten Klappdeckel ist es zudem möglich, farbige Klemmbezeichnungen zusätzlich unterzubringen. Sie werden sichtbar, sobald zum Verdrahten der Deckel nach oben geklappt wird. Ein weiteres Feature zur Visualisierung der Funktionen sind die standardisierten Abdeckungen (Cover) mit Aussparungen für Lichtwellenleiter. Diese lassen sich am oberen Ende des Moduls einsetzen, sodass der Kabelstrang nicht die Lichtanzeigen überdeckt.
Das Gehäusesystem ME-IO ist für alle gängigen Zulassungen nach UL und RoHS ausgelegt, was eine unkomplizierte Integration in die Zulassung eines Gesamtsystems ermöglicht. Auch dadurch lässt sich das System exakt auf die vom Anwender anvisierten Einsatzfelder auslegen.
Individualisierter Variantenreichtum
Nicht nur aufgrund des Baukastenprinzips bietet das Gehäusesystem ME-IO zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Sind die Gehäusemodule erst nach den Wünschen des Gerätebauers konfiguriert, lässt sich die Kommunikation zwischen mehreren Modulen über den Tragschienen-Busverbinder komfortabel gestalten. Der Tragschienen-Busverbinder wird bequem in die Hutschiene eingerastet. Die I/O-Module lassen sich dann unverändert aufschwenken und sind sofort sicher miteinander verbunden. Den Tragschienen-Busverbinder gibt es als 5- und als 8-polige Variante – mit jeweils drei verschiedenen Anordnungen der Kontakte. Die 8-polige Variante gibt es mit vollständig paralleler Bestückung, aber auch mit jeweils ein oder zwei seriellen Kontakten.
Unterstützung bei der Auslegung des Gehäusemoduls bietet der Web-Konfigurator von Phoenix Contact. In wenigen Schritten kann der Anwender über das Internet seine benötigten Komponenten auswählen und zusammensetzen. Anschließend lässt sich das 3D-Modell in den gängigen CAD-Dateitypen anzeigen und herunterladen, sodass der Gerätebauer unmittelbar auf die PCB-Geometrie des Moduls zugreifen kann. Zudem lässt sich eine Stückliste direkt exportieren, und mithilfe der Lösungs-ID kann das Modul jederzeit wieder aufgerufen werden.
(tm)