Handelskunden und vor allem Verbraucher wollen wissen, ob die Gurken im Glas auch tatsächlich und nachweislich aus deutschem Anbau stammen.

Handelskunden und vor allem Verbraucher wollen wissen, ob die Gurken im Glas auch tatsächlich und nachweislich aus deutschem Anbau stammen. (Bild: Hengstenberg)

Den Handelskunden geht es dabei vor allem um Aspekte der Qualitätssicherung. Endverbraucher wollen vor allem wissen, ob eine ‚Deutschlandgurke‘ im Gurkenglas auch tatsächlich und nachweislich in Deutschland aus deutschem Anbau stammt. Deshalb hat Hengstenberg mehrere Barcode-Leser vom Typ DataMan 302L hinter dem Wareneingang, an der Waschanlage für die frischen Gurken, angebracht. Sie sind zentraler Teil des Track-and-Trace-Systems, mit der Lebensmittelhersteller genau die Herkunft der klassifizierten Gurken nachweisen kann. Wenn die Prüfung der Hersteller- und Produktdaten stimmig ist, wird der nächste Schritt freigegeben: die Gurken gelangen in die Weiterverarbeitung. Die von den Scannern gelesenen Etiketten erlauben eine sofortige Auswertung der Codes und die langfristige Speicherung der Daten. Damit erfüllt Hengstenberg die Vorgaben seiner Abnehmer.

Das Wesentliche in 20 Sekunden

  • Die bildbasierten Barcode-Leser vom Typ DataMan 302L lesen normale, eindimensionale Barcodes in der Prozessanlage mit annähernd 99,99 % Leserate.
  • Die hochauflösenden Lesegeräte sind auf Anwendungen ausgerichtet, bei denen ein kleiner Code in einem sehr großen Sichtfeld lokalisiert werden soll.

Der für das Automatisierungsprojekt verantwortliche Mitarbeiter Thushyanthan Nadarasa – er ist seit fast 25 Jahren für Hengstenberg tätig – sagt zur Auswahl der Scanner: „Wir als Markenhersteller hatten klare Vorstellungen von der Qualität, die wir von den Automatisierungskomponenten fordern.“ Nach seinen Worten hat sich das Unternehmen „ganz bewusst und recht schnell für Cognex entschieden, weil dieser Spezialist für höchste Qualität bei ID- und Bildverarbeitungssystemen steht.“ Und auch die Zusammenarbeit hat „sehr gut funktioniert, die Inbetriebnahme ging reibungslos und sehr schnell.“

 

Vor dem Waschen klassifizieren und etikettieren

Die klassifizierten Gurken werden in Behälter gefüllt, gewogen und mit einem Barcode etikettiert. Dann werden sie mit einem Stapler zur Waschanlage gebracht.

Die klassifizierten Gurken werden in Behälter gefüllt, gewogen und mit einem Barcode etikettiert. Dann werden sie mit einem Stapler zur Waschanlage gebracht. Cognex

Die Erntesaison für Einlegegurken dauert von Juni bis September. In dieser Zeitspanne werden die eingelegten Gurken für ein Jahr produziert. Dabei darf nichts schiefgehen, die Anlagen müssen in dieser Zeit mit hoher Produktivität laufen. Über Förderbänder und Gebläse-Einrichtungen gelangen die frischen Gurken aus der Region zur Sortieranlage. Dort werden sie händisch nach Größe sortiert und gemäß Zustand und Form klassifiziert. Dann gelangen sie über Trichter in den jeweiligen Behälter. Dieser Behälter wird gewogen und die Daten werden an die Steuerung übertragen. Sie erzeugt daraufhin ein Label am Etikettenspender, das auf die Behälter aufgeklebt wird und alle spezifischen Produktdaten enthält, wie zum Beispiel Herkunft, Datum, Menge oder Klasse, beispielsweise 6/9er Gurken.

Nach der Sortierung geht es zu den Waschanlagen. Im Minutentakt bringen Stapler die Behälter mit den Gurken zu den Wannen der Waschanlage, in denen sie für die Weiterverarbeitung gereinigt werden. Hier befinden sich vier Cognex-Scanner, die fest in stabilen, am Boden montierten Gerätesäulen eingebaut sind. Dadurch sind sie gut geschützt vor Remplern, die ihnen die Stapler schon mal zumuten können.

Der Barcode-Leser DataMan 302L wird durch ein Trigger-Signal in den Dauerbetrieb versetzt (Continuous Mode), woraufhin er das Etikett auf der Seite des Behälters liest.

Der Barcode-Leser DataMan 302L wird durch ein Trigger-Signal in den Dauerbetrieb versetzt (Continuous Mode), woraufhin er das Etikett auf der Seite des Behälters liest. Cognex

Codes lesen und Daten abgleichen

Wenn sich ein beladener Stapler den Wannen nähert, betätigt er einen Trigger. Der Scanner mit Rotlicht-Beleuchtung und einer 10,3-mm-Flüssiglinse wird durch das Trigger-Signal in den Dauerbetrieb versetzt (Continuous Mode). Daraufhin liest er das Etikett auf der Seite des Behälters. In dieser Phase werden die gelesenen Daten an die Steuerung der Anlage übergeben und analysiert. Bei einem positivem Abgleich mit der Datenbank entlädt der Fahrer die Gurkencharge in die Wanne.

Dieser Prüfprozess dauert nur wenige Sekunden, das Ergebnis wird dokumentiert und eine Vermengung der Chargen zuverlässig verhindert. Außerdem kann Hengstenberg mit der Verifizierung und Speicherung der Daten jederzeit die geforderten Erzeuger- und Produktnachweise liefern. Für Nadarasa kommt es neben der Nachverfolgbarkeit vor allem auf die Verfügbarkeit an: „Die Identifikation mit dem Scanner und der Datenabgleich mit der Steuerung lief von Anfang an stabil.“ Die Leserate beträgt „annähernd 99,99 Prozent“, berichtet er. „Mit der Integration der Scanner in unsere Logistik und dank unserer Datenhaltung können wir die Chargen auch nach Jahren bis zum jeweiligen Feld beziehungsweise Bauern zurückverfolgen“, fährt Nadarasa fort.

Der hochauflösende Barcode-Leser DataMan 302L ist auf Anwendungen ausgerichtet, bei denen ein kleiner Code in einem sehr großen Sichtfeld lokalisiert werden, beispielsweise der Vorbeifahrt des Staplers mit dem Gurkenbehälter.

Der hochauflösende Barcode-Leser DataMan 302L ist auf Anwendungen ausgerichtet, bei denen ein kleiner Code in einem sehr großen Sichtfeld lokalisiert werden, beispielsweise der Vorbeifahrt des Staplers mit dem Gurkenbehälter. Cognex

Automatisierung bietet weitere Potenziale

Durch die Automatisierung seiner Produktionsprozesse kann der Lebensmittelhersteller den zunehmend strengeren Anforderungen seiner Abnehmer nach Transparenz und Herkunftsnachweis nachkommen. Außerdem erhofft sich das Unternehmen mit diesen Maßnahmen, den manuellen Aufwand zu verringern und die Qualität des Herstellungsprozesses weiter zu verbessern. Thushyanthan Nadarasa sagt zur Einführung des neuen Systems: „Natürlich gab es Vorbehalte, einige dachten: Brauchen wir das wirklich? Doch jetzt herrscht große Erleichterung und Einigkeit darüber, dass es richtig war, sich vor einem Jahr so zu entscheiden. Wir konnten das Projekt dank dem guten Support von Cognex in knapp vier Monaten umsetzen und hatten seither keine Ausfälle bei den Etikettenlesungen.“

Kleine Codes in großem Sichtfeld lesen

Die Barcodeleser-Modelle DataMan 302 und DataMan 362 sind die hochauflösende Ausführung (1280 x 1024 Pixel) der 300er-Modellreihe. Sie sind speziell auf Anwendungen ausgerichtet, bei denen ein kleiner Code in einem sehr großen Sichtfeld lokalisiert werden soll. Alle Geräte der Modellreihen 300 und 360 werden in einer L-Version zum Lesen von ausgerichteten 1D-Barcodes (1D- und Stapel-Barcodes) angeboten. Die zugehörige Software 1DMax mit Hotbars-II-Technologie decodiert beschädigte oder schlecht gedruckte 1-D Barcodes bereits ab einer Größe von 0,8 Pixel pro Modul (PPM). Sowohl die integrierte und steuerbare Beleuchtung als auch die Flüssiglinse mit veränderbarem Fokus ermöglichen die erforderliche Einstellung von Arbeitsabstand, Tiefenschärfe und Sichtfeld, um für die jeweilige Anwendung die bestmögliche Leserate zu erzielen. Die intelligente Autotune-Funktion legt automatisch die optimalen Parameter für die integrierte Beleuchtung, Autofokus und Bildsensor für jede Anwendung fest. Der Einstellungsprozess gewährleistet, dass das Barcode-Lesegerät so eingerichtet ist, dass höchstmögliche Leseraten erzielt werden.

Janina Guptill

ist MarCom Specialist bei Cognex Germany in Karlsruhe.

(dw)

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