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(Bild: Daimler)

Daimler Trucks bündelt seine globalen Aktivitäten und Kompetenzen beim automatisierten Fahren von Lkw ab dem 1. Juni in der Autonomous Technology Group.

Das in Blacksburg ansässige Unternehmen Torc Robotics wird Teil der neu gegründeten Autonomous Technology Group.

Das in Blacksburg ansässige Unternehmen Torc Robotics wird Teil der neu gegründeten Autonomous Technology Group. Daimler

Die zentralen Aufgaben der neuen Einheit umfassen die Gesamtstrategie für automatisiertes Fahren und deren Umsetzung, einschließlich Forschung und Entwicklung sowie Aufbau der erforderlichen Infrastruktur samt Netzwerk für den operativen Fahrzeugeinsatz – mit dem Ziel der Serienproduktion hochautomatisierter Lkw (SAE-Level 4).

Mit Wirkung zum 1. Juni leitet Dr. Peter Vaughan Schmidt, bislang Leiter Strategie bei Daimler Trucks, die neue, globale und bereichsübergreifende Organisation. In dieser Position berichtet er weiterhin an Martin Daum. Schmidt verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Branche. In seiner bisherigen Position hat er bereits die Strategie für automatisierte Fahrzeuge bei Daimler Trucks entwickelt.

Hochautomatisierte Lkw sollen zwischen Knotenpunkten fahren

Schmidt: „In der Autonomous Technology Group führen wir unsere globalen Experten und deren umfangreiches Wissen rund um automatisierte Lkw zusammen.“ Im ersten Schritt konzentrierten sie sich auf den Einsatz hochautomatisierter Lkw in definierten Bereichen und zwischen definierten Knotenpunkten in den USA. Dabei kooperierten sie eng mit den Kunden, deren Geschäft zu diesem Anwendungsfall des automatisierten Fahrens passt. Sie würden nicht nur die entsprechende Technologie entwickeln, sondern auch die erforderliche Infrastruktur samt Netzwerk für den operativen Fahrzeugeinsatz aufbauen.

Daimler Trucks will mit der neu gegründeten Autonomous Technology Group hochautomatisierte Lkw innerhalb eines Jahrzehnts zur Marktreife bringen. Daimler Trucks kündigte hierfür bereits auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas Investitionen in Höhe von mehr als 500 Millionen Euro (rund 570 Millionen US-Dollar) an. Im Transportgewerbe ist Level 4 der nächste logische Schritt nach Level 2, um sowohl die Sicherheit als auch Effizienz und Produktivität zu steigern.

Peter Vaughan Schmidt

Peter Vaughan Schmidt, ab 1. Juni 2019 Leiter der Autonomous Technology Group, Daimler Trucks. Daimler

Die Entwicklung der Software für das hochautomatisierte Fahren ist eines der Haupttätigkeitsfelder der Autonomous Technology Group. Ein weiteres ist das sogenannte Fahrzeugprojekt: Einerseits ist dieses für die Redundanz des Fahrzeugchassis zuständig, damit die Fahrzeugsysteme die Aufgaben des Fahrers im Verkehr übernehmen können und damit höchste Sicherheit gewährleisten. Andererseits befasst sich das Fahrzeugprojekt mit der Integration der Sensoren für das automatisierte Fahren (Kamera, Lidar, Radar), die zusammen mit einer exakten Karte dafür zuständig sind, dass der vollautomatisierte Lkw sich im Verkehr zurechtfindet. Die Infrastruktur samt Netzwerk für den operativen Fahrzeugeinsatz, die von der Autonomous Technology Group als weitere Hauptaktivität aufgebaut wird, besteht aus einem Hauptkontrollzentrum für die Fahrzeuge und weiteren Stationen an den Logistik-Knotenpunkten.

Torc Robotics wird Teil der Autonomous Technology Group

Die Autonomous Technology Group ist global aufgestellt, ihre Experten sind an verschiedenen Standorten des weltweiten Entwicklungsnetzwerks des Unternehmens tätig. Dazu zählen Portland und Blacksburg in den USA und der deutsche Standort Stuttgart. Mit dem Aufbau und Einsatz der Testflotte sollen weitere Standorte hinzukommen. Das in Blacksburg ansässige Unternehmen Torc Robotics wird Teil der neu gegründeten Autonomous Technology Group – in Abhängigkeit der behördlichen Genehmigung der kürzlich von Daimler Trucks bekanntgegebenen Akquisition. Die beiden Unternehmen sollen sich ergänzen aufgrund der Expertise von Torc bei der agilen Softwareentwicklung und der Erfahrung von Daimler Trucks bei der Entwicklung zuverlässiger und sicherer Lkw. Torc Robotics soll eine selbständige Firma bleiben, die ihren Namen, ihr Team, bestehende Kunden und Einrichtungen in Blacksburg beibehält. Außerdem verbleiben die Gründer von Torc Robotics im Führungsteam des Unternehmens.

Mit Active Drive Assist (Mercedes-Benz Actros, FUSO Super Great) und Detroit Assurance 5.0 mit Active Lane Assist (Freightliner Cascadia) ist Daimler Trucks nach eigenen Angaben der erste Hersteller, der teilautomatisierte Fahrfunktionen (SAE-Level 2) in die Serienproduktion einführt. Das neue System kann unabhängig bremsen, beschleunigen und lenken. Anders als bei Systemen, die erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit arbeiten, ermöglichen Active Drive Assist / Detroit Assurance 5.0 dem Fahrer erstmals in einem Serien-Lkw das teilautomatisierte Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen. Eine hoch entwickelte Kombination aus Radar- und Kamerasystem ist die Basis dieses neuen aktiven Längs- und Querführungsassistenzpakets.

 

 

 

 

(gk)

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