Nur vier Länder betreiben eine ausgereifte Bildungspolitik, die den Herausforderungen einer automatisierten Wirtschaft bereits gerecht werde: Südkorea, gefolgt von Estland, Singapur und Deutschland. So sieht es der ‚Automation Readiness Index‘, der von der The Economist Intelligence Unit (EIU) veröffentlicht wird.

Nur vier Länder betreiben eine ausgereifte Bildungspolitik, die den Herausforderungen einer automatisierten Wirtschaft bereits gerecht werde: Südkorea, gefolgt von Estland, Singapur und Deutschland. So sieht es der ‚Automation Readiness Index‘, der von der The Economist Intelligence Unit (EIU) veröffentlicht wird. (Bild: Messe München/automatica)

Dies meldete der Weltroboterverband International Federation of Robotics (IFR). Nach Meinung des Verbandes kommt Industrierobotern eine Schlüsselrolle bei der weiteren Automatisierung der Fertigung zu, die auch für eine schnelle wirtschaftliche Erholung in der Nach-Corona-Zeit nötig sei. Damit steige allerdings die Nachfrage nach entsprechend qualifizierten Arbeitskräften. Die Aus- und Weiterbildungsangebote müssten entsprechend angepasst werden, forderte der Roboterverband. „Aktuell gehen nur sehr wenige Länder offensiv daran, ihr Bildungssystem an das Automatisierungszeitalter anzupassen“, sagte Saadia Zahidi, Expertin für Bildungs-, Gender und Beschäftigungsinitiativen beim World Economic Forum. Laut des von der The Economist Intelligence Unit (EIU) veröffentlichten ‚Automation Readiness Index‘ betreiben nur vier Länder eine ausgereifte Bildungspolitik, die den Herausforderungen einer automatisierten Wirtschaft bereits gerecht wird: Südkorea, gefolgt von Estland, Singapur und Deutschland. Länder wie Japan, die USA und Frankreich werden als entwickelt eingestuft; China rangiert hier noch als Schwellenland.

Firmen sollten Einstellungspolitik ändern

Als kurzfristige Strategie gegen den Fachkräftemangel in der Automatisierung und Robotik ist ein Wechsel der Einstellungspolitik eine Option: „Wenn Sie keine erfahrenen Mitarbeiter finden können, müssen Sie Ihr Augenmerk auf die Qualifikationen der Bewerber richten anstatt auf ihre Berufsbezeichnung“, empfahl Dr. Byron Clayton, CEO von Advanced Robotics for Manufacturing (ARM), beim IFR-Roundtable in Chicago. „Man muss auf das Potenzial der Bewerber setzen. Wenn Sie keine erfahrenen Mitarbeiter finden können, müssen Sie eben jemanden einstellen, der in der Lage ist, den Job zu erlernen.“

Weichenstellungen für Aus- und Weiterbildung

studiengänge zu Industrie 4.0

Vorlesung

Wer sich in Sachen Industrie 4.0 fortbilden möchte, findet in der Tabelle des VDMA die passenden Informationen. NeONBRAND on Unsplash

Der VDMA hat eine Liste mit weiterführenden Studiengängen zum Thema Industrie 4.0 erstellt – von der „Angewandten Automatisierung“ bis zum „Technologiemanagement 4.0“.

Die Roboterhersteller unterstützen die Aus- und Weiterbildung für Robotik bereits mit praxisorientierten Schulungen. „Die Umschulung der bestehenden Belegschaft ist allerdings nur eine kurzfristig angelegte Maßnahme“, meint Dr. Susanne Bieller, Generalsekretärin der IFR. „Wir müssen schon viel früher ansetzen – die Lehrpläne für Schule und Ausbildung müssen an die Ansprüche der Industrie an die Arbeitskräfte der Zukunft angepasst werden. Dies sind zum einen Technik- und Digital-Kompetenzen, ebenso wichtig sind aber kognitive Fähigkeiten wie analytisches und kritisches Denken.

Volkswirtschaften sollten die Automatisierung annehmen und die nötigen Kompetenzen dafür aufbauen.“ Zu diesem Thema ‚Next Generation Workforce – Upskilling for Robotics‘ veranstaltet die IFR eine Expertendiskussion (Round Table) am 9. Dezember auf der Messe automatica in München.

(dw)

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