Philipp Eisele von der TU Graz mit einem Kunststoffmodell (Maßstab 1:1) sowie mit dem Original-Stahlgehäuse von ‚Smart Gear‘ im Prüfstand. Die Antriebe sind kleiner und leichter als bisherige Koaxialgetriebe – und sollen auch noch kostengünstiger sein.

Philipp Eisele von der TU Graz mit einem Kunststoffmodell (Maßstab 1:1) sowie mit dem Original-Stahlgehäuse von ‚Smart Gear‘ im Prüfstand. Die Antriebe sind kleiner und leichter als bisherige Koaxialgetriebe – und sollen auch noch kostengünstiger sein. (Bild: Technische Universität Graz)

Dadurch kann die Baugröße und damit das Gewicht im Vergleich zu bestehenden Getrieben halbiert werden, ohne an Wirkung zu verlieren. Zudem ermöglicht das Getriebe neue, smarte Services.

Das innovative Getriebeprinzip verzichtet auf umlaufende Zahnräder und nutzt stattdessen Kolben für die Leistungsübertragung. Den Prototyp dieses patentierten Getriebes namens ‚Smart Gear‘ entwickelte Philipp Eisele, Doktorand am Institut für Fertigungstechnik an der TU Graz. Noch in diesem Jahr soll die Vorserienproduktion starten. Erste Gespräche mit Roboterherstellern und Unternehmen aus der produzierenden Industrie, die dieses Getriebe in ihre Produkte integrieren wollen, sind bereits angelaufen.

Der Aufbau des Getriebes erfolgt modular, die einzelnen Komponenten können dadurch in der Massenfertigung kostengünstig produziert werden und durch unterschiedliche Kombinationen ein breites Produktspektrum abdecken. „In der Praxis werden Antriebe also kleiner, leichter und günstiger“, fasst Eisele die Vorteile zusammen. Er sieht den Einsatz seiner Getriebe bei Industrierobotern, Hebevorrichtungen oder Positioniereinrichtungen.

Durch den Wegfall der umlaufenden Zahnräder entsteht im Getriebegehäuse zudem viel Platz, der sich nun für Sensoren nutzen lässt, die Zustands- und Leistungsdaten des Getriebes erfassen. So lässt es sich beispielsweise mit Cloud-Diensten oder mit lokalen Firmen-Netzwerken verbinden, wodurch sich neben der Mechanik auch die Leistungsdaten und der Getriebe-Zustand überwachen lassen. Dies erlaubt zum Beispiel eine vorhersagbare Instandhaltung. Darüber hinaus eröffnet die Vernetzung des Getriebes neue Geschäftsmodelle wie Pay-by-Use, bei dem nur die tatsächliche Betriebsdauer des Getriebes berechnet wird. Außerdem lässt sich die maximale Leistung des Getriebes über die Software beschränken und kann je nach Bedarf freigeschaltet werden; das ermöglicht ein Leistungs-Upgrade ohne das Getriebe austauschen zu müssen.

(dw)

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