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LED-Bänder müssen häufig auf Wunschmaß gekürzt werden. (Bild: Schneider & Koch)

Mit der Weiterentwicklung folgt der Bremer AOI-Spezialist der eigenen Unternehmensstrategie, die bestehenden Inspektionssysteme noch mehr nach dem Kundenbedarf auszurichten. „Wenn wir über die Prüfung von LED-Leuchtmitteln sprechen, müssen wir auch darüber nachdenken, wie gerollte LED-Bänder geprüft werden können. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, das bestehende System Laser Vision LED für eine Prüfung dieser Leuchtmittel weiterzuentwickeln. Technisch sind dazu einige Veränderungen innerhalb der Maschine notwendig“, erklärt Ronald Block, geschäftsführender Gesellschafter von Schneider & Koch. Besonders die Lagekorrektur ist anspruchsvoll, da die LED-Bänder flexibel sind. Die Lagekorrektur erfolgt beim Handling, wodurch auch eine Kontaktierung sichergestellt ist. Diese Kontaktierung findet im Randbereich statt und setzt eine Wiederholkontaktierung voraus. Da LED-Bänder häufig von Anwender auf deren Wunschmaß gekürzt werden, befinden sich im Rollenmaterial häufig wiederkehrende Einheiten. Aus diesem Grund ist eine Wiederholkontaktierung möglich. Dabei kann die Streifenbreite bis zu 600 mm betragen, eine Rollenlänge ist nicht definiert. So können unterschiedliche LED-Strips mit unterschiedlich bestückten LEDs auch auf einer Rolle geprüft werden. Aber auch getrennte Bänder auf unterschiedlichen Rollen können gleichzeitig inspiziert werden.

Mit gezielter Bestromung kontrollieren

Bei der Inspektion der Rollen muss sichergestellt sein, dass die Stromversorgung die gesamte Rolle, gegebenenfalls aber auch mehrere Rollen parallel, versorgen kann. In der Regel muss dies nicht mit dem maximalen Strom erfolgen, da eine Prüfung auch bei geringerer Leistung erfolgreich sein kann. Dabei muss beachtet werden, dass die LED-Rolle im aufgewickelten Zustand nicht permanent bestromt wird, da in solchen Fällen eine starke Wärmeentwicklung entsteht. Mit einer gezielten Bestromung, die über eine Matrix geschaltet werden kann, ist die Wärmeentwicklung kontrollierbar.

Während des Inspektionsvorganges fixiert ein Vakuumtisch die LED-Bänder. Der Testkopf ist an einer X/Y-Achse montiert und fährt die einzelnen Inspektionspunkte an. Dabei ist die komplette Prüfung der Baugruppen möglich. Diese umfasst die AOI-Prüfung und die Prüfung der LEDs bezüglich der Lichtparameter. Für die LED-Tests gibt es zwei unterschiedliche Prüfungsansätze: Im taktzeitoptimierten Ansatz wird die im AOI eingesetzte Kamera zur Prüfung verwendet. Die Prüfung kann allerdings auch über ein integriertes Spektrometer durchgeführt werden. Dies ist aber grundsätzlich nicht notwendig, da die Kamera häufig ausreichende Ergebnisse liefert. Für genauere Messungen kann das Spektrometer hinzugezogen werden. Da es sich dabei um ein sehr langsames Messsystem handelt, ist es aber für den Großserieneinsatz eher ungeeignet.

Prüfverfahren miteinander kombiniert

„In unserem System werden beide Prüfverfahren miteinander kombiniert, was die Vorteile aus beiden Verfahren vereint: Die schnelle Prüfung mit der Kamera und die genaue Messung mit dem Spektrometer“, erklärt Block. Das Alleinstellungsmerkmal ist der Abgleich. Mit dem Spektrometer kann eine Baugruppe ausgemessen und dann mit dem Kamerasystem in Übereinklang gebracht werden. Die Prüfung erfolgt auf Einzel-LED-Ebene. LED-Leuchten sind komplett als Endprodukte und auch in unterschiedlichen Fertigungsständen prüfbar. Eine Zusatzkamera für die Prüfung von ultrahellen LEDs ist optional erhältlich. Im Anschluss an die Prüfung werden die LED-Bänder wieder auf eine Rolle gezogen. Ein anschließendes Schneiden auf verkaufsfertige Einzelrolle kann aber ebenso erfolgen. „Mit dieser zusätzlichen Option des Prüfens von LED-Bändern bekommt das Laser Vision LED ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.

Testen und Inspizieren

Prüftechnik Schneider & Koch Ingenieurgesellschaft ist seit rund 30 Jahren Vorreiter in den Bereichen Automatische Optische Inspektion (AOI) sowie automatische Test-Einrichtungen (ATE). Als Hersteller von Systemen und Dienstleister rund um die Prüftechnik bietet das Unternehmen Lösungen für produzierende Unternehmen aus allen Branchen. So deckt das Unternehmen Bereiche wie die automatische, optische Inspektion (AOI), automatische Test-Einrichtungen (ATE), den Adapterbau, Testdienstleistungen sowie Consulting ab.

LED Tester

Mit dem Spektrometer kann eine Baugruppe ausgemessen und dann mit dem Kamerasystem in Übereinklang gebracht werden. Schneider & Koch

Kernkompetenzen ausbauen

Der geschäftsführende Gesellschafter Ronald Block sieht für das Geschäftsjahr 2018 ein noch stärkeres Wachstum, denn in 2017 konnten in den Unternehmensbereichen „Funktionstest“ und „AOI“ Neuprojekte akquiriert werden. „In diesen beiden Bereichen liegen unsere Kernkompetenzen. Daher gingen wir Anfang des Jahres davon aus, dass wir hier ein Wachstum erreichen können“, so Block. Da ist besonders der LED-Tester hervorzuheben, der viele Neukunden ansprach. Neben dem LED-Tester wurden weitere neue Produkte entwickelt und verkauft, die das Portfolio für die Hersteller von LED-Baugruppen abrunden, wie beispielsweise der Ende 2017 vorgestellte Hochspannungstester. Das bestehende Produktportfolio, eine Produktoffensive 2018 sowie die neuen internen Strukturen lassen die Geschäftsführung positiv in die Zukunft blicken. „Unsere Kunden schätzen den Mehrwert unserer Systeme. Die hohe Qualität, die leichte Bedienung und unsere Unterstützung bei der Inbetriebnahme und Nutzung der Anlagen haben uns geholfen, wichtige Kunden zu gewinnen. Der relativ junge Geschäftsbereich der LED-Testsysteme hat sich zu einem weiteren wichtigen Standbein entwickelt“, erklärt Block.

Harald Wollstadt, nach Vorlagen von Schneider & Koch

Harald Wollstadt ist freier Redakteur der Productronic

(hw)

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