Bild 2: Das EVCMS von Advantech, das gemeinsam mit SRP-Partnern erstellt wurde

Bild 2: Das EVCMS von Advantech, das gemeinsam mit SRP-Partnern erstellt wurde. (Bild: Advantech)

Das Internet der Dinge (IoT) ermöglicht immer mehr Unternehmen, ihre Geschäfte auf allen Ebenen zu verändern und Verbindungen zu Lieferanten und Kunden zu stärken. Die Möglichkeiten sind klar ersichtlich, aber schwer zu realisieren. Sie erfordern vielfältige Kompetenzen wie Entwicklungs-, technisches oder Test- und Integrations-Knowhow, das kleineren Unternehmen, die allein an der digitalen Transformation arbeiten, nicht zur Verfügung steht.

IoT: Chancen und Herausforderungen

Das IoT bietet Chancen bei der Bereitstellung von Diensten (Servitisierung), also der Verlagerung traditioneller kommerzieller produktbasierender Werte auf ein serviceorientiertes Modell, das gleichzeitig die Kundenbeziehungen stärkt, Mehrwert schafft und den Umsatz steigert.

EckDaten

Servitisierung ist nur eine der vielen Möglichkeiten, die das IoT heute bietet. Sie kann aber die Art und Weise beeinflussen, wie Unternehmen funktionieren und im Markt auftreten. Jedoch ist die Verteilung von Ressourcen und Knowhow in diesem Bereich bei verschieden großen Unternehmen sehr unterschiedlich. Zudem kommt es darauf an, wie schnell die Verantwortlichen auf IoT-Veränderungen reagieren können. Der Co-Creation-Ansatz von Advantech stellt spezifische Fachkenntnisse in Form von SRPs sofort zur Verfügung, um insbesondere kleineren Unternehmen sichere und erprobte IoT-Lösungen bereitzustellen.

Bild 1: Advantech SRPs unterstützen eine Vielzahl von Möglichkeiten in verschiedenen IoT-Servicebereichen.

Bild 1: Advantech SRPs unterstützen eine Vielzahl von Möglichkeiten in verschiedenen IoT-Servicebereichen. Advantech

Zur näheren Erläuterung soll das fiktive Fallbeispiel des Facility Managers einer Stadtverwaltung dienen, der LED-Lampen zur Installation in einem Gebäude bestellt hat. Die zugrundeliegende Anforderung dabei ist die Beleuchtung – und nicht die Lampen. Hat der Manager die Beleuchtung als Dienstleistung erworben, einschließlich Wartung und anderer wichtiger Bestandteile wie Entsorgung, kann er Investitionskosten sparen und interne Mitarbeiter von lästigen Aufgaben befreien. Der Lieferant profitiert dabei von der Möglichkeit, Umsatz und Marktanteil zu steigern.

Beim traditionellen produktorientierten Modell endet die Kundenbindung mehr oder weniger, wenn der Lieferschein gedruckt ist und die Ware (Lampen) sich im Versand befindet. Durch den Einsatz des IoT können Lieferanten eine permanente Bindung zu ihren Kunden herstellen und automatisch alle Daten erfassen, die sie benötigen, um den Service fortlaufend zu verwalten.

Das IoT bietet auch einen sehr guten Mechanismus, um sicherzustellen, dass die Entsorgung der Ausrüstung vor Ort am Ende ihrer Lebensdauer korrekt erfolgt, um die Umweltbelastung und damit verbundene Nachteile zu minimieren. Des Weiteren ist das IoT einerseits ein entscheidender Faktor für die Servitisierung, andererseits bewegt es traditionelle Anbieter hin zu neuen Geschäftsmodellen, die komplexer sind – in Bezug auf die verwendete Technik, die verbundenen Vorgänge und die Anforderungen an das strategische Management.

Bild 2: Das EVCMS von Advantech, das gemeinsam mit SRP-Partnern erstellt wurde

Bild 2: Das EVCMS von Advantech, das gemeinsam mit SRP-Partnern erstellt wurde. Advantech

Diese höhere Komplexität führt zu einem zusätzlichen Risiko bei der Entwicklung der Serviceleistung. Ein Unternehmen, das mit der Entwicklung und Vermarktung eines bestimmten Produkts vertraut ist, verfügt möglicherweise nicht über alle erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse, um verkaufsfähige Serviceleistungen rund um dieses Produkt aufzubauen und alle Aspekte der Servicebereitstellung zu übernehmen. Darüber hinaus benötigen Lieferanten möglicherweise mehr Zeit, um komplexe Serviceleistungen zu konzipieren und auf den Markt zu bringen. Dies führt zu längeren Wartezeiten, bis das Unternehmen endlich Einnahmen verzeichnen kann, was den Cashflow infrage stellt.

Partnerschaft mit Experten

Eine Möglichkeit den genannten Problemen entgegenzuwirken ist Partner zu finden, die das zusätzliche Knowhow bereitstellen, um einen vollständigen, marktfähigen Service zu schaffen. Dieses Knowhow kann die App-Entwicklung oder Software-IP umfassen oder vorinstalliert beziehungsweise in der Cloud vorhanden sein. Es können aber auch spezifische Hardwareelemente oder Fähigkeiten auf höherer Ebene sein, zum Beispiel das Konfigurieren von Serviceleistungen, um bestimmte Märkte zu bedienen, oder die richtige Herangehensweise, um Entscheidungsträger in Kundenorganisationen anzusprechen.

Eine solche domänenübergreifende Partnerschaft ist für traditionelle, produktorientierte Unternehmen unerlässlich für den erfolgreichen Übergang zur Servitisierung. Die Wahl der richtigen Partner ist jedoch entscheidend – und diese Auswahl kann schwierig, zeitaufwendig und mit Risiken verbunden sein.

Um diese Herausforderungen zu überwinden und die Markteinführung komplexer neuer IoT-Services zu beschleunigen, hat Advantech die Grundsätze der Partnerschaft durch IoT Solution Ready Platforms (SRP) erweitert. SRPs werden gemeinsam mit ausgewählten Partnern entwickelt, vollständig getestet und erstellt. Sie ermöglichen es Systemintegratoren, effektive Lösungen schnell und zuverlässig zu entwickeln.

Derzeit gibt es mehr als 30 SRPs, die sich mit dem Laden von Elektrofahrzeugen, intelligentem Parken, intelligentem Gesundheitswesen und der intelligenten Fabrik im Industrie-4.0-Zeitalter befassen (Bild 1).

Solution Ready Packages

Das SRP für das Lademanagement von Elektrofahrzeugen (Electric Vehicle Charging Management System, EVCMS) bietet beispielsweise umfassende Cloud-basierende Services, darunter ein zentrales Dashboard für Ladestationsbetreiber, eine mobile App für Fahrzeughalter zur Überwachung des Ladestatus und der Abrechnung sowie ein ARM-Mbed-Cloud-Portal zur Erfassung von Ladedaten und zur Verwaltung von Kommunikations-Gateways. Das Dashboard und die mobile App des SRP-Mitentwicklers XMight behandeln Aspekte wie die Optimierung der Vertragskapazität, die intelligente Kostenplanung, das Abrechnungs- und Zahlungsmanagement sowie die Geräteüberwachung. Dies sind wesentliche Aspekte eines kompletten, Field-ready Service, der spezielles Knowhow und Markterfahrung erfordert. Edge Services sowie maschinelles Lernen und Datenbankunterstützung sind ebenfalls integriert (Bild 2).

Bei den industriellen IoT-Services (IIoT) stellen die unterschiedlichen Datenformate und Standards, die in das Edge Device Management, die Funkkommunikation und die Datenanalyse zu integrieren sind, eine große Herausforderung für Service-Entwickler dar. Weitere Herausforderungen sind das Erstellen und Integrieren von KI-Modellen mit Expertenwissen sowie die Bereitstellung von visuell intuitiven Berichten für Endnutzer auf Cloud-Plattformen. Dazu gehören auch gesetzliche Vorgaben wie die Einhaltung der geltenden Datenverarbeitungsrichtlinien und die Erwartungen der Kunden an vertrauenswürdige Plattformen und Datensicherheit.

Die industriellen SRPs von Advantech enthalten integrierte Lösungen für diese Anforderungen. Ein Beispiel ist die Lösung zur Überwachung von Vibrationen/Schwingungen, die das Unternehmen gemeinsam mit Ancad und anderen Partnern erstellt hat. Sie bietet ein Dashboard zur Visualisierung dieser Vibrationen sowie Überwachungs- und Analysetools, mit denen Kunden die Wartungskosten für die Ausrüstung optimieren und Probleme vorweg erkennen können, die sonst zu kostspieligen Ausfallzeiten führen würden. Die Edge-Intelligenz von Ancad löst die komplexen Herausforderungen bei der Signalvorverarbeitung und der Zeit-/Frequenzbereichsanalyse, sodass andere Anwendungen in der SRP die dynamische Gleichgewichtsüberwachung, das Gerätemanagement sowie die Schwellenwertbildung und Alarme übernehmen können.

Arturo Lotito

(Bild: Advantech)
Director IoT Business Development and Orchestrator bei Advantech

(aok)

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